Weltmeister in Frankfurt gefeiert! Herbert: „Statue für Dennis Schröder”
Rauchfontänen stiegen auf, als Kapitän Dennis Schröder in Frankfurt die Bühne betrat und den Goldpokal unter dem Jubel von gut 1000 Fans in die Höhe reckte. „Weltmeister, Weltmeister“, rief das Publikum beim Empfang der Helden von Manila, die zwei Tage zuvor auf den Philippinen für den größten Erfolg in der Geschichte des deutschen Basketballs gesorgt hatten.
„Hey, danke, dass Ihr alle gekommen seid. Wir schätzen Euren Support“, sagte Schröder, der nach einem Party-Marathon und der langen Reise aus Asien bei strahlendem Sonnenschein eine dunkle Sonnenbrille trug. Der wertvollste Spieler der WM wurde am Hauptsitz von Sponsor ING immer wieder mit MVP-Rufen gewürdigt.
Zu früh auf der Landebahn – zu spät auf der Bühne
Am frühen Dienstagmorgen war der Tross des Deutschen Basketball Bundes (DBB) mit Rückenwind in der Mainmetropole gelandet. Nach einer mehr als 15-stündigen Reise über den Zwischenstopp Dubai setzte um 8.14 Uhr und damit 36 Minuten vor der geplanten Ankunft die Boeing 777 auf der Landebahn auf. Die Ankunft verzögerte sich dennoch, weil der Pokal noch durch den Zoll musste – erst mit einer Stunde Verspätung traf die Mannschaft ein.
Um 10.34 Uhr betraten die Weltmeister nacheinander die Bühne, Isaac Bonga war der erste, der mit Goldmedaille um den Hals auflief. Wie alle Spieler trug der frühere Frankfurter ein schwarzes Shirt mit der Aufschrift „World Champions 2023“. Nur Daniel Theis fehlte aus dem Kreis der zwölf Goldjungs.
Herbert ist sich sicher: Wagner „wird der nächste”
Bundestrainer Gordon Herbert drehte Handy-Videos und zeigte sich zutiefst dankbar für die Unterstützung. „Thank you, Deutschland“, sagte der Kanadier, vor seinen Schützlingen verneigte sich der 64-Jährige: „Das ist das beste Team, das ich je gesehen habe. Und sie sind noch bessere Menschen. Es waren unglaubliche 15 Tage.“
Publikumsliebling war Schröder, der Anführer wurde immer wieder lauthals gefeiert. „Ich denke, sie bauen Dir eine Statue in Braunschweig“, sagte Herbert, hob aber auch Franz Wagner hervor. „Erst Dirk Nowitzki, nun Dennis Schröder. Er wird der nächste“, kündigte der Trainer an. Nowitzki hatte 2002 bei der WM in Indianapolis die MVP-Trophäe erhalten.
Wagners älterer Bruder Moritz machte derweil seinem Ruf als Stimmungskanone alle Ehre. Der Berliner sprühte Champagner in die Menge, nahm einen tiefen Schluck und sang: „Die Nummer eins, die Nummer eins, die Nummer eins der Welt sind wir.“
Für Schröder schloss sich nach eigenen Angaben mit dem Titel ein Kreis. „Schon als wir uns vor fünf Wochen getroffen haben, war es special. Ich wusste, dass es historisch wird. Jetzt stehen wir hier und sind Weltmeister geworden.“
Auch der Bundeskanzler ließ gratulieren
Die für den Sport zuständige Bundesministerin Nancy Faeser überbrachte Glückwünsche: „Ich darf im Namen der Bundesrepublik und im Namen von Bundeskanzler Olaf Scholz ganz herzlich gratulieren. MVP Dennis Schröder, herzlichen Glückwunsch“, sagte die SPD-Politikerin: „Wir sind Weltmeister!“
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Thomas Weikert war da schon einen Schritt weiter und blickte in die Zukunft: „Wir haben bald Paris, und da will ich Euch wieder hier sehen“, meinte der DOSB-Präsident mit Blick auf die Olympischen Spiele 2024. Das Ticket haben Schröder und Co. schließlich aus Manila mitgebracht. (sid/lsc)