Däne Lassen sorgt beim HSV Hamburg für eine Explosion
Der erhoffte Neustart in die Saison ist geglückt. Wie einen Titelgewinn haben Hamburgs Handballer ihren ersten Sieg im ersten Heimspiel nach der Schlusssirene gefeiert. Das goldene Tor von Jacob Lassen mit dem letzten Wurf zum 35:34 (16:18) gegen Leipzig war eine emotionale Explosion und sorgte für eine kollektive Befreiung. Mit neuem Selbstvertrauen blickt der HSVH den nächsten Aufgaben entgegen. War das schon der Durchbruch?
Endlich ein Erfolgserlebnis. Kein Wunder, dass die Mannschaft den Moment des Sieges so lange wie möglich auskostete, die stehenden Ovationen der 2844 Zuschauenden auf den Tribünen der Sporthalle in vollen Zügen genoss und mit den Fans die Welle machte. Das war große Samstagabendunterhaltung: Action, Spannung, Drama, Happy End.
Zehn Tore und sechs Assists für Lassen
Der Mann des Abends war Siegtorschütze Lassen. Nicht nur wegen seines alles entscheidenden Treffers drei Sekunden vor Schluss, mit dem der dänische Rückraum-Star die zwei Punkte eingetütet und die Party möglich gemacht hatte. Das Tor war die Krönung einer überragenden Leistung – und sein zehntes. Dazu sechs Assists. Eine Gala des „Extra-Könners“, wie der in Halbzeit zwei starke Keeper Johannes Bitter lobte.
Der süße Triumph war mit Schmerzen verbunden. Nach dem entscheidenden Treffer und der Schlusssirene waren die Mitspieler auf Lassen zugestürmt, hatten ihn unter sich begraben. Ein Haufen aus Körpern.
Sieg Erlösung und Befreiungsschlag
„Das tat ganz schön weh“, berichtete Lassen, der sich nach mehr als durchwachsenen Leistungen gegen Melsungen und Magdeburg in Topform präsentierte, mit einem Grinsen. „Aber auf eine gute Weise.“
Für das Team und den ganzen Verein war der Sieg nach zuvor drei zum Teil heftigen Auswärtsniederlagen zum Start eine Erlösung und ein Befreiungsschlag. „Wir haben den Sieg dringend gebraucht“, so Lassen.
Trainer Torsten Jansen war „wahnsinnig erleichtert“ nach den ersten Punkten. Der heftige Saisonstart „war in allen Köpfen drin“, weshalb der Coach unter der Woche als Psychologe gefordert war. „Wir wussten, dass wir besser spielen können, als das, was wir in den ersten Spielen gezeigt haben.“ Und sie spielten mit dem Publikum im Rücken besser und kämpften herausragend.
„Überglücklich“ war Kapitän Niklas Weller – was auch damit zu tun hatte, dass er 30 Sekunden vor dem Ende beim Stande von 34:33 und Ballbesitz mit einem haarsträubenden Ballverlust den Ausgleich ermöglicht hatte. Umso erleichterter war der Kreisläufer, der trotz Schulterproblemen spielen konnte. „Der Sieg ist mega-wichtig und sehr emotional. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Sicher waren auch ein paar schlechte Sachen dabei, aber das ist dann auch einfach mal scheißegal.“
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Hauptsache gewonnen, den Ballast abgeworfen, Selbstvertrauen getankt für die anstehenden Aufgaben. Am Donnerstag tritt der HSVH in Göppingen an, bevor es drei Tage später in eigener Halle gegen Schlusslicht Wetzlar geht. Lassen bringt das kollektive Gefühl auf den Punkt: „Die Saison fängt für uns jetzt nochmal an.“
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