Sebastian Schonlau tröstet Dennis Hadzikadunic
  • Sebastian Schonlau (r.) tröstet Dennis Hadzikadunic nach dessen Patzer.
  • Foto: WITTERS

„Dann wird es schwer”: Was der HSV aus der Elversberg-Pleite lernen will

Horst Steffen schien noch nicht genau realisiert zu haben, was gerade passiert war. Es fühle sich nach mehr als drei Punkten an, sagte Elversbergs Trainer nach dem 2:1 (1:0) gegen den HSV, wohlwissend dass es natürlich nur jene drei Zähler gab. Zähler, die die Hamburger nur allzu gerne wieder mitgenommen hätten – statt des Startrekords gab es im Saarland aber den ersten, empfindlichen Dämpfer. Gegen einen Vorwurf aber wehrte sich Tim Walter energisch.

Die Unkenrufe hatten es schon vor dem Anpfiff gegeben, bei vermeintlich kleineren Gegner würde sich der HSV schwertun. Und tatsächlich, die Elversberg-Pleite, sie war bereits die achte gegen einen Aufsteiger seit 2018. „Wir“, unterstrich Walter, „haben Elversberg definitiv nicht unterschätzt, weil das nicht unsere Art ist.“ Tatsächlich brachten sich die Hamburger an der Kaiserlinde eher um den eigenen Lohn. Das 0:1 durch Jannik Rochelt war ein Geschenk von HSV-Verteidiger Dennis Hadzikadunic, der Bosnier verlor die Kugel im Aufbauspiel (9.).

Walter: „Haben Elversberg nicht unterschätzt“

Einen „individuellen Fehler, der nicht passieren darf“, nannte Walter das. Einer, der bei Elversberg Lust auf mehr entfachte. „Dann wird es natürlich nicht einfacher, wenn der Gegner tiefer steht und auf Umschaltmomente lauert“, ergänzte der HSV-Trainer, sichtlich angefressen. Was auch daran lag, dass Schiedsrichter Patrick Schwengers gleich mehreren Hamburger Toren die Anerkennung verwehrte. „Danach haben wir den Faden verloren“, sagte Kapitän Sebastian Schonlau.

Der HSV haderte in Elversberg mit vielen Entscheidungen von Schiedsrichter Patrick Schwengers. WITTERS
Schiedsrichter Patrick Schwengers
Der HSV haderte mit vielen Entscheidungen von Schiedsrichter Patrick Schwengers.

Und so kam es, wie es kommen musste. Luca Schnellbacher erhöhte nach einer Stunde für die Gastgeber, sogar ein dritter Elversberger Treffer lag in der Luft. Der HSV, und das war die schmerzhafte Erkenntnis, wurde zu spät zwingend, fand nicht in seine Abläufe. Mehr als der Anschluss durch Moritz Heyer (89.) war nicht drin, das Anlaufen in der Nachspielzeit vergebens.

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„Wir haben uns das selbst zuzuschreiben“, versuchte sich Walter gar nicht erst in Ausreden. Der Saarland-Trip zeigte dem HSV auf, wie herausfordernd  es wird, wenn – trotz 66 Prozent Ballbesitz – der Offensivmotor stockt und die individuellen Fehler überhand nehmen. „Dann wird es für jede Mannschaft schwer“, ordnete Walter den ersten Warnschuss nach zuvor fünf Spielen ohne Pleite ein.

HSV muss beim Schlusslicht Osnabrück ran

Kommenden Freitag kommt es beim nächsten Aufsteiger zur Reifeprüfung.  Der HSV gastiert beim VfL Osnabrück – die letzten vier Pflichtspiele an der Bremer Brücke verloren die Hamburger allesamt. Mit einem Punkt ist der VfL Tabellenschlusslicht, am Sonntag setzte es ein 0:7-Debakel in Hannover – und dennoch, unterschätzen wird sie im Volkspark keiner. Das liegt ja nicht in ihrer Natur.

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