St. Pauli-Profis bejubeln den Treffer von Lars Ritzka
  • Connor Metcalfe und Johannes Eggestein (r.) durften am Sonntag guten Gewissens jubeln. Sie überzeugten bei ihrer Rückkehr in die Startelf.
  • Foto: WITTERS

Sogar ohne zwei Stammkräfte: Das ist St. Paulis großer Trumpf unter Hürzeler

Es war eine ungewohnte Situation für Trainer Fabian Hürzeler. Gegen Kiel (5:1) fehlten mit Jackson Irvine und Manolis Saliakas gleich zwei Stammkräfte. Am Ende brachten die Ausfälle kaum Probleme, dafür aber jede Menge wertvolle Erkenntnisse, die den Coach sorglos auf den weiteren Saisonverlauf blicken lassen dürften.

Die Kompensation des Fehlens von Kapitän Irvine (Außenbandriss) konnte Hürzeler etwas länger vorbereiten, auf den Ausfall von Rechtsverteidiger Saliakas (Infekt) musste er spontan reagieren. Er tat es mit Startelf-Debütant Philipp Treu auf der rechten Defensivseite, Connor Metcalfe ersetzte Landsmann Irvine im Mittelfeldzentrum.

FC St. Pauli: Metcalfe und Treu überzeugten gegen Kiel

90 Minuten später waren beide in aller Munde – Metcalfe als Traumtorschütze und Vorlagengeber, Treu als unermüdlicher Antreiber auf der rechten Schiene. Die Ausfälle ihrer Teamkollegen machten sie mal eben vergessen – und das, obwohl die normalerweise zu den Unverzichtbaren gehören.

Der zentrale Grund: Sämtliche Kiezkicker passen perfekt in Hürzelers variables 3-4-3-System und haben sich dessen Anforderungen vollständig angeeignet. „Die Spieler glauben an das System und verinnerlichen es“, lobte Hürzeler die Lernfähigkeit seiner Schützlinge. Er habe „nie Bauchschmerzen, wenn andere Spieler reinrücken“, fand die Leistungen der Startelf-Neulinge, zu denen auch der überzeugende Johannes Eggestein gehörte, „imponierend“.

Hauke Wahl lobt: St. Pauli-Kader hat „extrem viel Qualität“

Hauke Wahl, der sich nach dem Abgang von Jakov Medic ebenfalls in Windeseile an die Spielweise gewöhnte, sieht den Kiel-Kick als Beweis: „Die Jungs, die nicht spielen, sind nicht weit weg von den Jungs, die spielen.“ Der St. Pauli-Kader sei zwar nicht der breiteste, dafür aber mit „extrem viel Qualität“ bestückt.

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Man hat nicht die meisten Akteure im Team, dafür aber eine Gruppe, die vollständig hinter der Spielidee steht und Ausfälle ohne viel Qualitätsverlust auffangen kann. So oder so ähnlich lautet die Quintessenz vom letzten Auftritt – und auch mit Blick auf noch folgende. Beim Kracher gegen Schalke am Samstag wird Irvine erneut fehlen, für Saliakas könnte – je nach Verlauf der Genesung – gleiches gelten. Ein Beinbruch, das zeigte das Kiel-Spiel, wäre das für St. Pauli nicht.

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