Ärger um Spendenaktion am Hauptbahnhof: So geht es jetzt weiter
Für die Helfer des Vereins „Schau nicht weg” war es ein Schock: Noch während sie ihre Spendentische vergangenes Wochenende am Hauptbahnhof aufbauten, schritt die Polizei ein. Denn der Bezirk Hamburg-Mitte will großangelegte Verteilaktionen für Bedürftige an diesem Ort verhindern. Die Fronten schienen verhärtet, doch nun nähren sich Bezirk und Verein wieder an – und haben eine Zwischenlösung gefunden.
Seit Anfang der Woche gebe es konstruktive Gespräche mit dem Bezirksamt Mitte, um eine einvernehmliche Lösung zu finden, sagt Jule Wennmacher, Geschäftsführerin des Vereins „Schau nicht Weg” der MOPO. Als Zwischenlösung darf der Verein für die Verteilaktion am kommenden Samstag eine Parkplatzfläche der Deutschen Bahn nahe das Hauptbahnhofs, Ecke Ernst-Merck-Brücke/Heidi-Kabel-Platz, nutzen.
Zwischenlösung für Helfer vom Hauptbahnhof
Diese Fläche hatte der Bezirk dem Verein auch schon am letzten Samstag nach der Polizei-Aktion spontan zugewiesen, um die bereits abgeholten Spenden zu verteilen. „Herr Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg Mitte, ist sehr bemüht, eine langfristig adäquate Lösung für unsere Verteilungen an in Armut lebende Menschen zu finden. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Wennmacher.
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Die Zwischenlösung könne aber nur funktionieren, wenn der Verein gleichzeitig einen Infostand am Gabenzaun beim Hauptbahnhof aufstellen darf und die Bedürftigen dort keine Platzverweise erhalten. Dies sei noch in der Klärung. Die Gespräche über eine langfristige Lösung sollen in der nächsten Woche fortgesetzt werden.