Hitzacker Markt
  • Der Brunnen „De grode Butt“ auf dem Marktplatz ist der zentrale Treffpunkt in Hitzacker.
  • Foto: Anke Geffers

Weinberg, bunte Fachwerkstadt: Zwergenaufstand an der Elbe

Sie haben ungewöhnliche Namen wie Vocatur, Ferrero oder Aquarius und sie verstecken sich überall. Weil die Zwerge aber so klein sind, muss man genau hinschauen, um sie zu finden. Das fällt gar nicht so leicht, denn im wendländischen Fachwerkstädtchen Hitzacker an der Elbe gibt es so viel zu sehen, dass man gar nicht weiß, wohin man zuerst gucken soll.

Hitzacker, eine bunte Fachwerkstadt

Sehr einladend, diese bunte Stadt, deren historisches Zentrum auf einer von der Jeetzel umgebenen Insel liegt. Wasser gibt es in Hitzacker überall. Auch auf dem Marktplatz plätschert es. „Der große Butt“, ein Brunnen mit Fisch-Skulptur, ist Treffpunkt von Eis essenden Radfahrern, von Ausflügler-Familien und Einheimischen. Bänke stehen vor den Häusern, eine junge Frau spielt auf einer keltischen Harfe. Ein schöner Platz, um einfach nur herumzusitzen.

Schön bunt: Fachwerkhäuser in Hitzacker Anke Geffers
Hitzacker
Schön bunt: Fachwerkhäuser in Hitzacker

Weinberg über der Elbe

Ah, da ist auch der erste Zwerg. Biopolus, der Biozwerg. Steht da, sieht lustig aus. Schon geht die Suche los. Kinder laufen mit Zwergenkarten von der Tourist-Information herum, 32 Wichtel gilt es zu finden. Was haben die Heinzelmännchen hier verloren? Der Sage nach zeigten sie sich den Stadtbewohnern meist von der freundlichen Seite, es sei denn, man behandelte sie schlecht. Sie wohnten, so die Überlieferung, im Weinberg. Weinberg? Klingt überraschend, aber in Hitzacker wird tatsächlich seit 500 Jahren Wein angebaut.

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Vom Weinberg ist der Blick auf Hitzacker und die Elbe am schönsten. Anke Geffers
Hitzacker Weinberg
Vom Weinberg ist der Blick auf Hitzacker und die Elbe am schönsten.


Heimatstadt eines Prinzen

Über den hölzernen Hiddo Steg (benannt nach dem friesischen Ritter Hiddo, Namensgeber der Stadt) führen Stufen auf den 40 Meter hohen Weinberg. Ist man oben angekommen, fällt der Blick auf rote Ziegeldächer und die weite Elbtalaue. Sogar ein Storch ist zu sehen. Und die kleine Personenfähre, die nach Bitter am anderen Ufer fährt. Im Sommer schippern Touristen gern mit dem Sofafloß „Herzogin Dorothea“ durch das Biosphärenreservat. In der Altstadt erinnert nicht nur die Prinz-Claus-Ufer-Promenade an den in Hitzacker geborenen Claus von Amsberg, sondern auch eine Büste vor dem Rathaus, die seine Ehefrau, Königin Beatrix der Niederlande, vor 16 Jahren enthüllte.

Nur einer von vielen Zwergen, die sich in der Altstadt von Hitzacker verstecken. Anke Geffers
Hitzacker Zwerg
Nur einer von vielen Zwergen, die sich in der Altstadt von Hitzacker verstecken.

Ökohotel und Freilichtmuseum

Nicht nur wegen des Prinzen und der Königin geriet Hitzacker in die Schlagzeilen. Auch wegen des Jahrhunderthochwassers 2002, als die Altstadt überschwemmt war. Bedeutend war Hitzacker im Mittelalter – damals ließ sich Welfenherzog August der Jüngere dort nieder, ließ ein Schloss errichten und baute eine sehr bedeutende Bibliothek auf.

Wie die Menschen in der Region in der Bronzezeit lebten , vermittelt das archäologische Freilichtmuseum. Nebenan hat das Ökohotel „Destinature“ eröffnet. Das ist gut so, denn um alles zu sehen und alle Zwerge zu finden, braucht man mindestens noch einen zweiten Tag.

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