Nach Corona-Erkrankung: Japans Superstar Nishikori will es am Rothenbaum wissen
Der rechte Ellenbogen steckt in einem dicken Verband, oben drauf ein Eisbeutel. Kei Nishikori sitzt am Sonntagnachmittag im Presseraum am Hamburger Rothenbaum und wirkt vor allem: müde. Der japanische Topspieler hat schwere Woche hinter sich und will langsam wieder auf die Beine kommen.
Hamburg soll ihm dabei helfen: „Ich freue mich einfach, zum ersten Mal hier zu sein. Ich glaube aber nicht, dass ich das Turnier gewinnen werde“, sagt er achselzuckend. Der langjährige Top-Ten-Spieler rangiert aktuell nur noch auf Weltranglistenplatz 35.
Covid-19-Erkrankung vor den US Open
Ende August 2020, kurz vor Beginn der US Open, erkrankte er an Covid-19. Fortan begab er sich in Quarantäne in seinem Haus in Bradenton/Florida, wo er regelmäßig trainiert: „Ich hatte Glück, die Symptome waren nicht sehr stark und haben mich nur ein paar Tage begleitet. Ich lag im Bett und habe mir die US Open im Fernsehen angeschaut. Andere Spieler, etwa Grigor Dimitrov, hat es schlimmer getroffen“, so Nishikori.
Dimitrov kämpfte nach eigener Aussage mehrere Wochen nicht nur mit den Covid-19-Symptomen, sondern auch mit der psychischen Belastung, im Bett zu liegen und nichts tun zu können. Im Sommer waren auch Novak Djokovic, Borna Coric (Kroatien) oder Benoit Paire (Frankreich) an Covid-19 erkrankt und nach Genesung wieder auf die Tour zurückgekehrt.
Zum Auftakt gegen Cristian Garin
Hamburg ist für Kei Nishikori das dritte Turnier nach seiner Corona-Zwangspause. In Kitzbühel scheiterte er in Runde eins, vergangene Woche war in Rom bereits nach der zweiten Runde Schluss: „Ich versuche, jetzt jeden Tag ein bisschen besser zu werden. Ich habe kleine Ziele momentan“, so Nishikori. Am Rothenbaum geht es für ihn zum Auftakt gegen den Chilenen Cristian Garin (ATP 21). Ein Sieg wäre ein Achtungserfolg – und für Nishikori ein Schritt in die Normalität.