775 Jahre Alt-Rahlstedter Kirche: ein Grund zum Feiern!
Wir schreiben das Jahr 1248: Der Stauferkönig Konrad IV. herrscht über halb Europa. In Köln wird der Grundstein zum Bau des Doms gelegt. Und zeitgleich startet der französische Herrscher Ludwig IX. den sechsten Kreuzzug – Ziel: Jerusalem zurückzuerobern, das vier Jahre zuvor an die Muslime gefallen ist. Genau in diesem Jahr wird die Alt-Rahlstedter Kirche zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 775 Jahre sind seither vergangen und das Gotteshaus steht immer noch. Ein Anlass, tüchtig zu feiern.
Und das hat die evangelisch-lutherische Rahlstedter Kirchengemeinde am Wochenende getan. Das Motto des zweitägigen Fests: „Lichtblick seit 775 Jahren“. Höhepunkt: eine herrliche Illumination. Lichtkünstler Michael Batz – berühmt für seine Blue-Port-Installationen – brachte den einschiffigen Feldsteinbau aus Granit, der hinter Bäumen versteckt ist und am Wandsewanderweg liegt, so richtig zum Leuchten.
Alt-Rahlstedter Kirche wurde erstmals urkundlich erwähnt, als gerade ein Kreuzzug stattfand
Dem feierlichen Lichterspiel wohnten am Samstag Saliha Aydan Özoğuz (SPD), Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Wandsbeker SPD-Bundestagsabgeordnete, sowie Alt-Landesbischof Gerhard Ulrich bei, der am Sonntag die Festpredigt hielt.
Die Alt-Rahlstedter Kirche am Hohwachter Weg ist eine der ältesten Norddeutschlands – und eine der schönsten. Heute lassen sich Paare sehr gern dort trauen, denn die Atmosphäre ist einzigartig und traumhaft. Überall atmet die Kirche Geschichte, stammen doch ihre ältesten Teile sehr wahrscheinlich aus dem späten 12. Jahrhundert. Unter dem Chor fanden sich Hinweise auf einen Vorgängerbau, die jedoch nicht datiert werden konnten.
Anlässlich des Jubiläums gab es ein großes Fest: „Lichtblick seit 775 Jahren“
Heute zeugen zahlreiche Ausstattungsstücke vom Mittelalter bis zur Neuzeit von der langen Geschichte des Gotteshauses. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zählt ein hölzernes Kruzifix aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, den dreiteiligen Altaraufsatz mit Gemälden von 1695 und die Holzkanzel mit geschnitzten Evangelisten-Figuren von 1720 zu den wertvollen Stücken. Weitere Zeitzeugen sind alte Holzfiguren aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und ein Messingkronleuchter von 1744.