Gemälde zeigt den Künstler mit skeptischem Gesichtsausdruck
  • In Hamburg zu sehen: Otto Dix' „Selbstbildnis mit Palette vor rotem Vorhang“ aus dem Jahr 1942
  • Foto: VG Bild-Kunst Bonn

Spannende Ausstellung: Otto Dix in den Deichtorhallen

Der Maler Otto Dix ist bekannt für seine gesellschaftskritischen Werke aus der Weimarer Zeit. Unter den Nationalsozialisten galten seine Werke als „entartete Kunst“. Doch er malte weiter. Jetzt sind seine Werke in den Deichtorhallen zu sehen – in einer Ausstellung mit einem besonderem Konzept.

Die Hamburger Deichtorhallen präsentieren bis 25. Februar 2024 eine Ausstellung über Otto Dix (1891-1969) und seinen Einfluss auf die Kunst bis in die Gegenwart. Ein Schwerpunkt konzentriert sich dabei auf sein vermeintlich unpolitisches Werk aus der NS-Zeit.

„Seine berühmten soziokritischen Überzeichnungen transformiert Dix mit dem Jahr 1933 in teils subversive, teils subtile Formen der Zeitkritik“, so Kuratorin Ina Jessen. An die Stelle von Kriegsszenarien und soziokritischen Milieus treten politische Landschaftsdarstellungen, altmeisterliche Auftrags-Porträts und christlich-allegorische Motive.

Otto Dix: Ausstellung bis Februar 2024 in Hamburg

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 war Dix einer der ersten Kunstprofessoren, die entlassen wurden, seine Werke wurden als „entartete Kunst“ diffamiert. Er zog sich mit seiner Familie an den Bodensee
zurück und malte nur noch vermeintlich unpolitische Werke.

Der zweite Schwerpunkt der Ausstellung zeigt die große Faszination, die sein Werk auf rund 50 zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler ausübt. Zu sehen sind rund 100 Arbeiten unter anderem von Yael Bartana, Monica Bonvicini, Marc Brandenburg, John Currin, Alice Neel, Nicolas Party, Katharina Sieverding und Kara Walker.

Werke aktueller Künstler werden Dix' Bildern gegenübergestellt. Hier: „Portrait With A Lawyer“ von Nicolas Party (2021) Nicolas Party/Hauser & Wirth/Adam Reich
Rotes Bild, es zeigt eine Frau und gleichzeitig den Oberkörper eines Mannes im Anzug
Werke aktueller Künstler werden Dix‘ Bildern gegenübergestellt. Hier: „Portrait With A Lawyer“ von Nicolas Party (2021)

Als Teil der Ausstellung „Dix und die Gegenwart“ wurde das sogenannte „Dix Lab“ eingerichtet: Alle Besucher:innen sind eingeladen, im Foyer der Halle für aktuelle Kunst zu lesen, zu schreiben und zu zeichnen. Eine Möglichkeit, die eigenen Gedanken zu den Themen der Ausstellung festzuhalten und kreativ umzusetzen.

Außerdem wurde ein „Dixitorial“ entwickelt, in dem man zusätzliche Hintergründe zu Werken und Künstler:innen anhand von Audios, Videos und Texten erfahren kann. Das „Dixitorial“ ist per QR-Code in der Ausstellung, aber auch über die Website der Deichtorhallen zugänglich. (gw/nr)

Deichtorhallen: bis 25.2.2024, Di-So 11-18 Uhr, jeden 1. Donnerstag im Monat bis 21 Uhr, 12/7 Euro

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