Ermittler tragen mögliche Beweismittel aus einer Wohnung in Heimfeld.
  • Ermittler tragen mögliche Beweismittel aus einer Wohnung in Heimfeld.
  • Foto: André Lenthe

Nach Mega-Kokainfund: Großrazzia im ganzen Norden – Hafenarbeiter verhaftet

Der Kokainhandel boomt. Vor allem Hamburg gilt als beliebter Umschlagplatz des weißen Pulvers. Die „Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift“ (GER), eine Einheit von Polizei- und Zoll-Ermittlern, hat nun erneut Kokain in Millionenwert sichergestellt. Am Donnerstag wurden 15 Wohnungen in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern durchsucht.

In Verdacht: neun Männer im Alter zwischen 26 und 41 Jahren, die teilweise im Hafen arbeiten und als sogenannte Innentäter Zugriff auf ankommende und gelagerte Container hatten. Fünf Beschuldigte wurden verhaftet. Es geht um Drogenschmuggel und -handel im großen Stil.

Ermittler finden 240 Kilo Kokain

Die Ermittler waren den Männern bereits seit längerem auf der Spur. Sie stellten vor zwei Wochen im Bereich O’Swaldkai (Kleiner Grasbrook) einen Container sicher, in dem knapp 240 Kilogramm Kokain gelagert waren. Die Beamten rechnen den Männern den Stoff zu – auf dem Schwarzmarkt hätten die Beschuldigten damit mehrere Millionen Euro verdienen können.

Die Staatsanwaltschaft erwirkte daraufhin Beschlüsse, um 15 Wohnungen, eine Garage und eine Arbeitsstätte zu durchsuchen. Einsatzorte waren die Stadtteile Eißendorf, Heimfeld, St. Pauli, Wilhelmsburg, Kleiner Grasbrook, Steilshoop, Rothenburgsort, Billstedt und Rotherbaum. Außerdem waren die Beamten in Seevetal, Rosengarten, Buchholz (Niedersachsen), Schwarzenbek (Schleswig-Holstein), Tessin und Goldberg (Mecklenburg-Vorpommern) im Einsatz.

„Erfolg ist ein wichtiges Signal an die Drahtzieher“

„Bei den Durchsuchungen stellten die Kräfte unter anderem rund 7000 Euro Bargeld, Mobiltelefone und schriftliche Unterlagen sicher“, sagt Polizeisprecher Sören Zimbal. Auch ein BMW sei beschlagnahmt worden. Die Auswertung der Beweismittel dauere an, ebenso die Ermittlungen der GER.

„Die langjährige gute und enge Zusammenarbeit von Zoll und Polizei hat sich wieder einmal bewährt“, so Jan Hieber, Leiter des Landeskriminalamtes (LKA). Die Innentäter der Hafenlogistik spielten für den Einfuhrschmuggel eine ganz zentrale Rolle und stehen daher im Fokus der Strafverfolgungsbehörden. „Daher ist dieser Erfolg auch ein wichtiges Signal an die Drahtzieher des internationalen organisierten Drogenhandels.“

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Ähnlich sah das auch Matthias Virmond, Leiter des Hamburger Zollfahndungsamts. Er ergänzte: „Viel schwerer als die Sicherstellung des Kokains wiegt die gelungene Identifizierung und Festnahme der Tatverdächtigen und die Zerschlagung organisierter, krimineller Strukturen.“ (dg)

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