Terrorgruppe Hamas: Wer das Kommando hat – und wer die Islamisten finanziert
Auf den furchtbaren Bildern aus Israel sieht man sie, die Terroristen, die das Land angreifen: vermummte Männer, martialisch anmutend und bewaffnet: Kämpfer der Hamas. Sie leben, töten und sterben für eine Organisation, die ein klares Ziel hat: die Vernichtung Israels. Mit allen Mitteln, um einen islamischen Staat zu errichten.
„Hamas“, der Begriff hat gleich zwei Bedeutungen: Auf arabisch bedeutet er „Eifer“ und „Kampfgeist“ – gleichzeitig ist das Wort eine Abkürzung für „Ḥarakat al-muqāwama al-islāmiyya“, was „Islamische Widerstandsbewegung“ bedeutet.
Entstanden ist die Hamas 1987 als Ableger der Muslimbrüderschaft – und als Gegenpol zur Palästinenserpartei PLO. Am Anfang tarnte sie sich als reine Wohltätigkeitsorganisation, half den mittellosen Menschen im Gazastreifen – und wurde so populär. Bei den bisher letzten Wahlen in den palästinensischen Gebieten gewann die Hamas 2006. Seitdem verhinderte die Organisation, die international als terroristische Vereinigung eingestuft wird, erneute Wahlen. Terroristen als brutale Alleinherrscher.
Hamas ist international als Terror-Organisation eingestuft
Seit 2017 steht Ismail Haniyya an der Spitze der Hamas, er lebt allerdings nicht im verarmten, isolierten Gaza, sondern in der Türkei und Katar. Der Vater von 13 Kindern steht in den USA auf der Liste globaler Verbrecher, er unterhält rege Beziehungen zum syrischen Regime und zu Saudi Arabien, dorthin reiste er offiziell im April. Im Juni besuchte er mit einer Hamas-Delegation den Iran zu Gesprächen.
Klar, dass es bei solchen Besuchen nicht um warme Worte allein geht: Die Hamas wird direkt und auch indirekt nicht nur von diesen Staaten unterstützt, sondern auch finanziert. Die Terroristen betreiben außerdem effektive Öffentlichkeitarbeit, sammeln so Millionen von Exil-Palästinensern und Stiftungen aus aller Welt ein.
An Geld mangelt es nicht: Laut Forbes Israel rangiert die Hamas mit einem Jahresumsatz von 1 Milliarde US-Dollar auf Platz zwei der reichsten Terror-Organisationen der Welt. Praktische Hilfe bekommen die Islamisten aktuell auch von der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz. Die erklärte Sonntag, sie hätte vom Libanon aus „zahlreiche Artillerie-Geschosse und Lenkraketen“ auf das israelische Grenzgebiet abgefeuert – „aus Solidarität“ mit der Hamas.
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An einem Ende der Gewalt haben die islamistischen Terroristen kein Interesse – dafür zahlen Zivilisten im Gaza-Streifen einen hohen Preis. Seit 2008 führte Israel drei Kriege gegen die Hamas, der blutigste bisher war der Gaza-Krieg im Sommer 2014, dort wurden mehr als 2.200 Palästinenser getötet, in der Mehrheit Zivilisten. Auf israelischer Seite gab es 74 Tote, die Opfer waren vor allem Soldaten.