Lage eskaliert: Gräuel an Israelis aufgedeckt, große Not in Gaza
Das Leid, dass der Krieg in Nahost hervorruft, ist grenzenlos, im wahrsten Sinne: Auf beiden Seiten verzweifeln die Menschen. Immer mehr bestialische Details über die Terror-Attacken der Hamas kommen ans Licht. Und die Zivilbevölkerung in Gaza lebt und stirbt in Trümmern, hunderttausende sind auf der Flucht: Innerhalb des schmalen Streifens suchen sie nach Schutz, den es kaum gibt.
Die Bodenoffensive kommt, davon gehen Experten aus. Doch bis es so weit ist, setzt die israelische Luftwaffe ihre massiven Luftschläge im Gazastreifen fort. Dutzende Kampfjets attackierten 200 Ziele im Gebiet Al-Furqan, außerdem wurde die Islamische Universität als Terrorziel bombardiert. Eine Uni? Ja, denn die sei ein „wichtiges operatives und militärisches Zentrum der Hamas-Terrororganisation“, betonte die Armee.
Der Gazastreifen ist etwas größer als München, dort leben aber zwei Millionen Menschen. Bewohner des enorm dicht besiedelten Gebiets suchen Zuflucht an vermeintlich sicheren Orten: Laut UN-Nothilfebüro OCHA flohen bisher etwa 264.000 Menschen innerhalb des von Israel und Ägypten abgeriegelten Gazastreifens. Sie suchen Unterschlupf in Schulen, bei Verwandten oder Nachbarn. Doch wahr ist, dass es eigentlich kaum sichere Gegenden gibt.
Hunderttausende innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht
Und auch die Versorgung der Menschen wird immer schwieriger. Das einzige Kraftwerk in Gaza wurde am Mittwoch wegen Treibstoffmangels abgeschaltet. Christoph Hanger vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz sagt: „Kritische Infrastrukturen, auf die die Menschen zum Leben angewiesen sind – einschließlich der Strom- und Wassernetze – dürfen nicht angegriffen werden.“
OCHA berichtete von israelischen Luftangriffen auch auf mehrere Wohngebäude im Gazastreifen. Laut dem Ministerium für öffentliche Bauten und Wohnen in Gaza wurden seit dem Beginn der Luftangriffe am Samstag mehr als 1500 Wohneinheiten zerstört oder schwer beschädigt. Bisher starben dort mindestens 1050 Menschen. Darunter sind neun Mitarbeiter der UN. Außerdem gibt es mindestens 5200 Verletzte.
Mehr als 1200 Tote auf israelischer Seite
Und in Israel steigt nach den barbarischen Terrorattacken am Samstag die Zahl der Opfer, es wurden mittlerweile mehr als 1200 Tote gezählt. Und es werden immer neue Gräueltaten bekannt. Im Kibbutz Kfar Aza ermordeten Terroristen Familien, darunter auch Kinder, in ihren Häusern.
Teils wurden die Gebäude in Brand gesteckt, die panisch fliehenden Menschen wurden erschossen. Es soll Enthauptungen gegeben haben, auch von Kindern. Ein Armeesprecher nannte die unfassbare Gewalt „ein Massaker, bei dem Frauen, Kleinkinder und ältere Menschen brutal im Stil des IS abgeschlachtet wurden“.
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Christoph Hanger vom Roten Kreuz bilanziert hoffnungslos: „Die jüngste Gewalt in Israel und im Gazastreifen hat ein Ausmaß erreicht, wie wir es seit vielen Jahren nicht mehr erlebt haben. Es hat das Potenzial, dramatisch zu eskalieren und noch mehr Schmerz und Leid auf allen Seiten zu verursachen.“