Raketen-Frachter im Norden: Was dieses Schiff mit dem Weltall zu tun hat
Sie sieht spacig aus – und sie ist es auch! In Bremen hat am Mittwoch das ungewöhnlichste Schiff aller Zeiten festgemacht: die „Canopée“ mit ihrem scharf geschnittenen Bug und vier gewaltigen Türmen an Deck, denen man auf den ersten Blick nicht ansieht, dass es einfach nur Segelmasten sind. Verrückt: Dieser Frachter ist eine wichtige Verbindung ins Weltall!
Die „Canopée“ ist 121 Meter lang und 22 Meter breit. Das ist wichtig, denn das Schiff soll bis Ende des Jahres erstmalig Komponenten der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 zum europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana bringen.
Erstes industrielles Hybridschiff, das auch mit Windenergie angetrieben wird
Die „Canopée“ ist ein sogenannter Segelfrachter. Sie verfügt über vier Segel und zwei Dieselmotoren. Laut der ArianeGroup soll es sich um das erste industrielle Hybridschiff handeln, das auch mit Windenergie angetrieben wird. Auch aufgrund der Segel soll sich der durchschnittliche jährliche Brennstoffverbrauch um 30 Prozent senken lassen. Das ist ein Grund, warum sich die Transportkosten künftig halbieren lassen sollen. Zu dem Preis des Hybridschiffs macht die ArianeGroup keine Angaben.
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Das Schiff verkehrt zwischen den Häfen von Bremen, Rotterdam, Le Havre, Bordeaux und Pariacabo am Raumfahrtzentrum. Die „Canopée“ soll mit einer Fahrt alle Stufen und Unterbaugruppen der Rakete befördern. Auch Nutzlasten sollen transportiert werden.
Die Ariane 6 ist das Nachfolgermodell der Ariane 5, die seit 1996 im Einsatz war. Sie soll Satelliten für kommerzielle und öffentliche Auftraggeber ins All befördern und ist deutlich günstiger als ihre Vorgängerin. Teile der Ariane 5 transportierten zwei Schiffe: die „MN Toucan“ und die „MN Colibri“. (ng/dpa)