September 2021: Einsatzkräfte bei dem Gas-Einsatz auf der Uhlenhorst.
  • September 2021: Einsatzkräfte bei dem Gas-Einsatz in Rotherbaum.
  • Foto: Lars Ebner

Gas-Drama in Hamburg: Handwerker schuld am Tod einer jungen Frau?

Es war ein dramatischer Einsatz im September 2021 an der Heimhuder Straße (Rotherbaum): Bei einem Kohlenmonoxidaustritt in einem Wohnhaus fanden Feuerwehrkräfte eine 28 Jahre alte Frau tot in ihrer Wohnung. Retter und weitere Bewohner erlitten Vergiftungen. Nun müssen sich zwei Anlagenmechaniker wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht verantworten.

Die beiden Angeklagten (30 und 36), sollen am Tag zuvor bei einem Reparatureinsatz Schäden an der Gastherme des Hauses nicht bemerkt haben. In der Folge sei in der Nacht zum 23. September 2021 Kohlenmonoxid aus der Therme ausgetreten, mit tödlichen Folgen für die junge Mieterin.

Laut Anklage sollen die beiden Männer zwei defekte Dichtungen am Brenner und am Kondensatschlauch sowie eine fehlerhafte Einstellung des Gas-Luft-Gemisches übersehen haben. 

Anklage gegen Handwerker: fahrlässige Tötung

Das Unglück war bemerkt worden, weil ein Bekannter der Verstorbenen die Polizei alarmiert hatte. Die Frau hatte während des Gasautrittes mit ihm telefoniert, habe sich ungewöhnlich verhalten und sei anschließend nicht mehr erreichbar gewesen.

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Polizei und Feuerwehr öffneten die Wohnungstür gewaltsam, konnten die Bewohnerin aber nicht mehr retten. Als der CO-Melder der Feuerwehrbeamten auslöste, wurde das gesamte Wohnhaus sofort evakuiert.

Zwei Polizisten, zwei Feuerwehrleute und zwei Bewohner zeigten Anzeichen einer Kohlenmonoxidvergiftung und wurden in Krankenhäuser gebracht. Der Prozess wegen fahrlässiger Tötung beginnt am Mittwoch vor dem Landgericht.

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