Klatsche mit Folgen: Zverev erlebt einen der bittersten Momente in diesem Jahr
Alexander Zverev wischte sich die langen Haare aus dem Gesicht und verschwand geknickt in den Katakomben des Ariake Colosseum von Tokio. Bei der Rückkehr an den Ort seines Olympiasiegs erlebte der Hamburger eine der bittersten Stunden nach seinem Comeback zu Beginn des Jahres. Das 3:6, 4:6 in der ersten Runde gegen den grundsoliden Australier Jordan Thompson bedeutete zudem einen Rückschlag auf Zverevs Weg zum Saisonfinale nach Turin.
Noch ist Zverev die Nummer sieben im „Race“, noch besitzt er einen Vorsprung auf seine Verfolger. Um tatsächlich beim Turnier der acht Saisonbesten in Italien (ab 13. November) dabei zu sein, muss Zverev aber noch Punkte sammeln. Nach seiner Auftaktpleite beim Masters in Shanghai vor zehn Tagen stolperte er in Tokio allerdings erneut – mit einem lange völlig emotionslosen Auftritt.
Tennis: Jordan Thompson siegt gegen Alexander Zverev
Erst gegen Ende des zweiten Satzes brach die Enttäuschung aus ihm heraus, auf Russisch schrie sich Zverev den Frust von der Seele. Nur: Es half nichts. „Wahrscheinlich war er nicht auf seinem Top-Level, aber ich spiele auch ein ungewöhnliches Tennis“, sagte Thompson, Nummer 60 der Weltrangliste, nach seinem Sieg: „Wir wissen alle, was er in seiner Karriere erreicht hat und was ich erreicht habe, aber ich gehe immer auf den Platz und glaube an meine Chance.“
Zverev dagegen wackelte. Drei Breakbälle vergab er im ersten Spiel der Partie und verlor kurz darauf selbst seinen Aufschlag. Im zweiten Satz schenkte der 26-Jährige eine 2:0-Führung schnell wieder her und kassierte zum 4:5 den entscheidenden Aufschlagverlust. Nach 1:35 Stunden war das Match entschieden, auch weil sich Zverev nicht auf seinen sonst so starken Aufschlag verlassen konnte. Nur zwei Asse gelangen ihm, drei Doppelfehler servierte er.
Fritz, Ruud und Hurkacz setzen Zverev unter Druck
Nun muss Zverev auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Taylor Fritz (USA), Nummer neun im „Race“, ist in Tokio an Position eins gesetzt, Casper Ruud (Norwegen), die Nummer zehn, an Position zwei. Wie auch Shanghai-Sieger Hubert Hurkacz (Polen) haben sie die Chance, Zverev vor der Rückkehr der Tennistour nach Europa unter Druck zu setzen.
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Weiter geht es für die deutsche Nummer eins in Wien, wo Zverev wie in Tokio 2021 triumphiert hatte. Danach steht womöglich ein Showdown beim Masters in Paris-Bercy an. Nach den Niederlagen von Shanghai und Tokio muss Zverev bis zum Schluss um sein Ticket für Turin zittern. (aw/sid)