Hamburger Shopping-Riese mit Umsatzminus – Chef bleibt entspannt
Das Hamburger Shopping-Unternehmen Otto kämpft seit Beginn des Ukraine-Kriegs mit rückläufigen Umsätzen – der Chef der Otto Group bleibt dennoch gelassen. Er rechnet im Jahresverlauf mit einer Stabilisierung des Geschäfts und einem Gewinn im „niedrigen dreistelligen Millionenbereich“.
„Auch in unserem ersten Geschäftshalbjahr 2023/24 war der Umsatz etwa drei Prozent unter Vorjahresniveau“, sagte der Chef des Hamburger Handels- und Dienstleistungskonzerns, Alexander Birken, dem „Handelsblatt“. Für das Gesamtjahr erwartet Birken demnach aber ein „stabiles Umsatzniveau“.
Otto-Chef Birken erwartet für Gesamtjahr „stabiles Umsatzniveau“
Auch die Prognose für das operative Ergebnis werde durch die bisherige Geschäftsentwicklung bestätigt. Die Otto-Group rechne für 2023/24 (bis Ende Februar) weiter mit einem positiven Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) im „niedrigen dreistelligen Millionenbereich“, sagte der Otto-Chef.
Die hohe Inflation und die Konsumflaute nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatten die Otto Group im vorigen Geschäftsjahr in die roten Zahlen gedrückt. „Die Rückkehr zur alten Gewinnstärke wird zwei Jahre dauern“, hatte Birken im Mai bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2022/23 gesagt.
Birken hält Otto-Onlinegeschäft für weiterhin wettbewerbsfähig
Für 2022/23 stand unter dem Strich ein Verlust von 413 Millionen Euro zu Buche, nach einem Gewinn von mehr als 1,8 Milliarden Euro in dem vom Onlineboom während der Coronapandemie begünstigten Vorjahr. Der Umsatz lag 2022/23 mit 16,2 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres (16,1 Mrd Euro). Während der Umsatz im Inland um 9,2 Prozent auf 9,0 Milliarden Euro einbrach, kletterte das Geschäftsvolumen im Ausland um 9,6 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro.
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Birken wies im „Handelsblatt“ darauf hin, dass Umsätze für den gesamten Onlinehandel in Deutschland im ersten Halbjahr sogar um 14 Prozent zurückgegangen seien. „Das zeigt uns, dass wir selbst in besonders herausfordernden Geschäftsmodellen noch wettbewerbsfähig sind und eben sogar in der aktuellen Krise Marktanteile halten, teils sogar hinzugewinnen können.“ (dpa/mp)