Schwere Sturmschäden im Norden
  • An der Ostseeküste wurden Promenaden zerstört, Strände und Häfen überschwemmt. Rund 100 Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der Eckernförder Bucht zu surfen.
  • Foto: dpa/Hamburg-News

Ostsee-Jahrhundertflut: Dramatische Folgen nun sichtbar – 100 Surfer „lebensmüde“

Ein starker Sturm aus dem Osten wirbelt den Norden durcheinander: Während an der Nordseeküste der Fährverkehr wegen extremen Niedrigwassers eingeschränkt ist, laufen an der Ostseeküste Straßen und Keller voller. In Flensburg wird am Freitag der höchste Wasserstand seit mehr als 100 Jahren gemessen, auf Fehmarn wird eine Frau in ihrem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen – und ein Kreis löst sogar Katastrophenalarm aus. Erst am Samstagvormittag normalisiert sich die Lage langsam wieder – doch für die Einsatzkräfte beginnt nun die nächste Arbeit. Der Schaden dürfte in die Millionen gehen.

Ostsee-Jahrhundertflut – der Liveblog zum Nachlesen:

Wir beenden an dieser Stelle unseren Liveblog und bedanken uns recht herzlich für Ihr Interesse. Wir halten Sie auf MOPO.de über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.

Feuerwehr gibt Entwarnung – Katastrophenalarm aufgehoben

12.30 Uhr: Nach der schweren Sturmflut am Freitagabend und in der Nacht beruhigte sich die Lage am frühen Samstagmorgen. Nun hat die Feuerwehr für einige Teile Schleswig-Holsteins offiziell Entwarnung gegeben. So ist um 12 Uhr der ausgelöste Katastrophenalarm im Kreis Rendsburg-Eckernförde für die Bereiche Stadt Eckernförde und Amt Schlei-Ostsee aufgehoben worden. Die Lage werde durch die örtlichen Einsatzkräfte aber weiter betreut, betonte ein Feuerwehr-Sprecher.

Deiche in drei Orten im Kreis Schleswig-Flensburg gebrochen

12.15 Uhr: Im Kreis Schleswig-Flensburg sind in der Nacht zum Samstag an mindestens drei Stellen Deiche gebrochen – so etwa in der Schleistadt Arnis, die mit gerade einmal 300 Einwohnern als die kleinste Stadt Deutschlands gilt. Dort sind wesentliche Schäden an Infrastruktureinrichtungen zu verzeichnen, wie der Kreis Schleswig-Flensburg am Samstag mitteilte. In Arnis seien Anwohner in Sicherheit gebracht worden. Das Hochwasser führte dort auch zu Problemen bei der Versorgung mit Strom, Wasser und Abwasser.

In der Gegend von Maasholm, das ebenfalls an der Schlei liegt, brach bei Gut Oehe ein Deich. Hier wurden ebenfalls Anwohner evakuiert. Am Morgen war zu sehen, dass mehrere Segelboote im Hafen untergegangen waren. Ein entsetzter Besitzer sagte, nur das Heckteil seines Schiffes sei noch zu sehen. „Wir sind seit 20 Jahren hier, aber das hatten wir noch nie.“

Ein dritter Deichbruch ereignete sich den Angaben zufolge in Weidefeld südlich des Olpenitzer Hafens.

Landtagspräsidentin: Tatkraft der Schleswig-Holsteiner macht Mut

11.48 Uhr: Die Tatkraft der Menschen in Schleswig-Holstein in der Sturmflut macht nach Worten von Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU) Mut. „Vor und während der Sturmflut haben unzählige Einsatzkräfte, Helferinnen und Helfer durch ihren unermüdlichen Einsatz Schlimmeres verhindert“, teilte sie am Samstag mit. Seit den frühen Morgenstunden werde gemeinsam aufgeräumt – mit Pumpen, Sägen, schwerem Gerät und bloßen Händen. „Ich danke allen von Herzen, die diese Aufgaben verantwortungsvoll übernommen haben und noch übernehmen.“

Die dramatischen Folgen der Sturmflut würden nun sichtbar. Auch ein Todesopfer sei zu beklagen. Die Schäden an Infrastruktur und Wohnhäusern, aber auch an der küstennahen Natur liegen nach ersten Schätzungen des Katastrophenschutzes in dreistelliger Millionenhöhe. „Hinter diesen Zahlen stehen viele einzelne Schicksale“, so Herbst. „Die Betroffenen selbst, die Menschen an der Ostsee, die Kommunen, Land und Bund – alle sind jetzt gleichermaßen gefordert, die dramatischen Schäden dieser Sturmflut schnellstmöglich zu beheben.“ Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte sich bereits am Freitag bei allen Sturmfluthelfern bedankt.

Promenade komplett zerstört: Sturm hinterlässt schwere Schäden auf Rügen

11.07 Uhr: Mit dem ersten Tageslicht konnte man auch in Sassnitz auf Rügen die schweren Sturmflut-Schäden erstmal konkreter erkenne: Gehwegplatten wurden durch den Sturm in der Nacht an der Strandpromenade weggeschwemmt, die Ufersicherung aus Stein meterweit auf die Promenade gespült. Auch die ohnehin baufällige Seebücke wurde von den Wellen stark beschädigt. 

Die schwere Sturmflut hat auch in Sassnitz für große Schäden gesorgt. dpa
Die schwere Sturmflut hat auch in Sassnitz für große Schäden gesorgt.
Die schwere Sturmflut hat auch in Sassnitz für große Schäden gesorgt.

Pegelstände sinken wieder – „Es sieht so aus, als hätten wir das Schlimmste geschafft“

10.38 Uhr: Mehr als 1500 Einsätze, Überschwemmungen, umgestürzte Bäume und sogar eine Tote: Nachdem die Sturmflut am Freitagabend und in der Nacht in Schleswig-Holstein wütete, sinken glücklicherweise die Pegelstände an den Küsten wieder – Wetterdienste und Feuerwehr warnen trotzdem weiter vor möglichen Ausläufern der Flut.

Vor allem in Flensburg und Eckernförde war der Wasserpegel drastisch angestiegen: Nach Daten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) hatte der Pegel in Flensburg die 2,27-Meter-Marke geknackt – der höchste Wert seit mehr als 100 Jahren. Auch in Eckernförde waren Pegelstände von mehr als zwei Metern über dem sogenannten mittleren Wasserstand beobachtet worden.

Am frühen Samstagmorgen flachte die Flut ab, die Pegelstände in beiden Städten gingen auf unter 1,40 Meter zurück, auch an anderen Küstenorten sanken die Werte stark. Den höchsten Stand maß die WSV in Kappeln (Kreis Schleswig-Flensburg; 1,64 Meter), den niedrigsten auf Fehmarn (Kreis Holstein; 1,22 Meter). Trotz der sinkenden Pegelstände warnt die WSV und die Feuerwehr weiter vor der Sturmflut. Im Laufe des Tages soll sich die Lage aber weiter beruhigen, hieß es. Ein Feuerwehrmann: „Es sieht so aus, als hätten wir das Schlimmste geschafft.“

Nach Sturm: Deutsch-dänischer Fährverkehr wieder angelaufen

10.16 Uhr: Nach gut eintägiger Unterbrechung wegen stürmischer Winde auf der Ostsee ist der Fährverkehr zwischen Deutschland und Dänemark am Samstag wieder angelaufen. Wie die Reederei Scandlines am Samstag mitteilte, verkehren auf der Strecke Puttgarden-Rødby seit dem frühen Morgen wieder Schiffe. Der Fährbetriebe auf der Linie Rostock-Gedser werde ab 11.15 Uhr wieder aufgenommen.

Wegen extrem starker Ostwinde hatte die Reederei am Freitag die Schiffe in den Häfen gelassen. Zwischen Rostock und Gedser war der Fährverkehr schon am Donnerstagabend eingestellt worden.

Katastrophenschutz rechnet mit Hochwasser-Schaden in Millionenhöhe

9.51 Uhr: Der Leiter des Stabes Katastrophenschutz im Innenministerium von Schleswig-Holstein rechnet nach der Sturmflut an der Ostsee mit einem Hochwasserschaden in dreistelliger Millionenhöhe. „Mit dem ersten Tageslicht wird man auch die Schäden erstmal konkreter erkennen“, sagte Ralf Kirchhoff in der Nacht zum Samstag. Der eigentliche Schadensumfang werde sich vermutlich im Laufe des Vormittags abzeichnen. Kirchhoff geht davon aus, dass die Schäden an Hochwasserschutzanlagen oder Gebäuden zum Teil erheblich sein werden.

Rund 100 Surfer nutzen Sturmflut in Eckernförder Bucht zum Wellenreiten

9.40 Uhr: Mehrere Küstenbereiche wurden evakuiert, Strände und Häfen überschwemmt: Die Sturmflut auf der Ostsee traf große Teile Schleswig-Holsteins schwer, Einsatzkräfte waren im Dauereinsatz. Doch während die Retter vor den orkanartigen Böen und Wassermassen warnten, nutzten am frühen Freitagabend rund 100 Menschen die Gelegenheit, um in der Eckernförder Bucht zu surfen. „Lebensmüde“, kommentiert ein Feuerwehrmann die Aktion. „Das kann ich zu null Prozent nachvollziehen.“

Die Surfer gingen entgegen der allgemeinen Warnung gen und aufs Wasser, surften auf teils meterhohen Wellen. Auf der einen Seite tobte die Ostsee, auf der anderen stapelten sich etliche Sandsäcke, um die Wassermassen aufzuhalten. Trotz aller Bemühungen wurden Hafen- und Uferpromenade überspült. Auch am Eckenförder Stadthafen schlugen Wellen über die Kaikante.

Glücklicherweise wurde Feuerwehr-Angaben zufolge niemand verletzt. Als es dunkler wurde, sollen sich die Surfer zurückgezogen haben. Der Feuerwehrmann: „Es ist großes Glück, dass nichts passiert ist.“

Während durch die starke Brandung der Ostsee ein Großteil der Eckernförder Strandpromenade zerstört wurde, nutzten über 100 Surfer die ungewöhnliche Location und sprangen mit ihren Brettern in die Fluten. Hamburg-News
Über 100 Surfer nutzen Sturmflut in Eckernförder Bucht zum Wellenreiten
Während durch die starke Brandung der Ostsee ein Großteil der Eckernförder Strandpromenade zerstört wurde, nutzten über 100 Surfer die ungewöhnliche Location und sprangen mit ihren Brettern in die Fluten.

Bahnverkehr im Norden läuft größtenteils wieder normal

8.56 Uhr: Nach Unwetter und Hochwasser normalisiert sich der Bahnverkehr in Norddeutschland am Samstagmorgen wieder. Nach Angaben der Deutschen Bahn wurden die Störungen auf den meisten Strecken des Fern- und Nahverkehrs behoben. Die Aufräum- und Reparaturarbeiten auf manchen Streckenabschnitten dauerten jedoch an.

Noch gesperrt war am späten Morgen die Strecke der Regionalzüge 72 und 73 zwischen Eckernförde und Kiel. Auch der Regionalzug 75 zwischen Rendsburg und Kiel fuhr nicht. Auf weiteren Strecken kann es den Angaben nach vereinzelt zu Verspätungen von bis zu 45 Minuten oder Ausfällen kommen. Wann der Bahnverkehr in Norddeutschland wieder wie gewohnt nach Fahrplan läuft, ist noch nicht abzusehen.

Fährverkehr zu Inseln und Halligen noch beeinträchtigt

8.45 Uhr: Wegen des extremen Niedrigwassers im schleswig-holsteinischen Wattenmeer sind die Fährverbindungen zu den Inseln und Halligen am Samstag noch beeinträchtigt. Die Neue Pellwormer Dampfschiffahrts GmbH teilte mit, dass die Verbindungen ab Pellworm um 9.45 Uhr und um 11.45 Uhr ausfallen. Betroffen sind auch die Abfahrten um 10.40 Uhr und 12.40 Uhr von Nordstrand. Eine Extra-Fähre fährt von Pellworm um 15.45 Uhr und von Nordstrand um 16.40 Uhr. Alle anderen Verbindungen sollen nach Fahrplan fahren.

Die Wyker Dampfschiffs-Reederei kündigte am Morgen an, es könne auf der Föhr-Amrum-Linie und auf der Hallig-Linie zu Änderungen des Fahrplans kommen.

Der Oststurm, der am Freitag und in der Nacht zu Samstag zu einer sehr schweren Sturmflut an der Ostseeküste geführt hatte, trieb das Wasser der Nordsee aus dem Wattenmeer, so dass der Schiffsverkehr eingeschränkt werden musste.

Katastrophenalarm: Evakuierungen im Norden

8 Uhr: Wie der Kreisfeuerwehrverband Rendsburg-Eckernförde in der Nacht zu Samstag mitteilte, wurden die Evakuierungsmaßnahmen in der Altstadt von Eckernförde um kurz nach 2 Uhr abgeschlossen. Das Schulzentrum Süd diente den Bewohnern als Notquartier. „Der Rettungsdienst konnte aus dem Einsatz entlassen werden“, hieß es. „Bei Tagesanbruch werden die Feuerwehrbereitschaften zusammen mit den anderen Hilfsorganisationen im Rahmen der Gefahrenabwehr tätig werden.“

Auch in weiteren Orten wie Brodersby (Kreis Schleswig-Flensburg) brachten Hilfskräfte Bewohner in Sicherheit. Bereits am Freitagmittag hatte der Katastrophenstab des Innenministeriums in Kiel seine Arbeit aufgenommen. Große Probleme gab es auch in den Städten Flensburg und Kiel. In Ostholstein wurden mehrere Strandwälle von den Fluten durchbrochen und Deiche beschädigt. In Maasholm an der Schlei brach ein Deich. In Schleswig wurde der Hafen überflutet, der Strom wurde abgestellt.

Das ist am Freitag passiert:

Erster Kreis löst Katastrophenalarm aus

21.56 Uhr: Der Kreis Rendsburg-Eckernförde hat wegen der Hochwasserlage an der Ostseeküste Katastrophenalarm ausgelöst. Das teilte der Kreisfeuerwehrverband am Freitagabend mit. Das Hochwasser sei bereits an mehreren Stellen über die Ufer getreten: „Aktuell sind im Kreisgebiet 450 Einsatzkräfte im Einsatz um Sandsäcke und Big Bags mit Sand zu füllen.“

Im ganzen Norden ist die Feuerwehr im Dauereinsatz. dpa/ Frank Molter
Im ganzen Norden ist die Feuerwehr im Dauereinsatz.
Im ganzen Norden ist die Feuerwehr im Dauereinsatz.

Jahrhundertflut in Flensburg steigt immer weiter

21.10 Uhr: In Flensburg ist der Wasserstand aufgrund der schweren Ostsee-Sturmflut am Freitagabend (20.44 Uhr) auf einen Stand von 2,17 Meter über dem normalen Wasserstand gestiegen. Das geht aus den Hochwasser-Sturmflut-Informationen des Kieler Umweltministeriums hervor. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hatte dort einen Pegelstand von bis zu 2,00 Meter über das mittlere Hochwasser erwartet. Für Flensburg ist das der höchste Wasserstand seit über 100 Jahren.

So hoch wie am Freitagabend stand das Wasser in Flensburg seit mehr als 100 Jahren nicht mehr. imago image/Willi Schewski
So hoch wie am Freitagabend stand das Wasser in Flensburg seit mehr als 100 Jahren nicht mehr.
So hoch wie am Freitagabend stand das Wasser in Flensburg seit mehr als 100 Jahren nicht mehr.

In Eckernförde überschritt der Pegelstand laut Tabelle des Umweltministeriums um 20.39 Uhr mit 2,02 Metern ebenfalls die Zweimetermarke. Kurz darauf fiel der Pegel wieder leicht ab.

Baum stürzt auf Auto – eine Tote

20.15 Uhr: Ein im Sturm umgestürzter Baum hat eine 33 Jahre alte Frau in ihrem Auto auf der schleswig-holsteinischen Ostseeinsel Fehmarn erschlagen. Das Unglück im Kreis Ostholstein ereignete sich am Freitagnachmittag, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Die Frau lebte auf der Insel. Zu den genauen Umständen des Unglücks konnte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben machen.

Miniatur Wunderland schickt Expedition auf große Fahrt

19.45 Uhr: Die im Wortsinn Kehrseite der Flut an der Ostsee: Das Niedrigwasser in Hamburg fällt extrem niedrig aus, die Fleete in der Speicherstadt laufen fast leer. Zeit für eine Miniatur-Expedition:

Campingplätze südlich von Fehmarn evakuiert

19.10 Uhr: Bei Heringsdorf südlich von Fehmarn sind mehrere Campingplätze und eine Ferienhausanlage evakuiert worden, da das Hochwasser fast die Krone des Deichs erreicht habe. Das sagte ein Campingplatzbesitzer. Noch halte der Deich aber.

Flensburg misst höchsten Wasserstand seit mehr als 100 Jahren

19.03 Uhr: In Flensburg ist der Wasserstand aufgrund der schweren Ostsee-Sturmflut am Freitagabend auf einen Stand von 2,05 Meter über dem normalen Wasserstand gestiegen. Das geht aus den Hochwasser-Sturmflut-Informationen des Kieler Umweltministeriums hervor. Für Flensburg ist das der höchste Wasserstand seit über 100 Jahren. In Eckernförde und Kiel lag der Pegelstand am Abend bei +1,90 Meter im Vergleich zum mittleren Wasserstand.

Die Stadtwerke Flensburg haben wegen des Hochwassers in Teilen des Hafens den Strom abgestellt. Betroffen seien die Straßenzüge Schiffbrücke, Norderhofenden von ZOB bis zum Nordertor, Hafenspitze und von Gosch bis zum Fischereiverein auf der Hafenostseite, teilten ein Sprecher der Stadt am Freitagabend mit. Wegen des Hochwassers komme es zu Kurzschlüssen und kleineren Bränden in den Verteileranlegen.

Die Stadtwerke kritisierten, dass sie im Einsatzbereich durch Boote, Kanufahrer und Schaulustige auf SUP-Brettern behindert werden. «Diese Personen bringen sich selbst in Gefahr und müssen dies unbedingt unterlassen», so der Stadtsprecher.

Evakuierungen und Stromausfälle in Dänemark

17.42 Uhr: Die Sturmflut hat die Küsten im Süden und Osten Dänemarks erreicht und zu Stromausfällen und Evakuierungen geführt. Die Polizei forderte Anwohner und Urlauber am Freitagnachmittag auf der Plattform X dazu auf, die Gegend um Sandersvig Strand sofort zu verlassen. In der Sommerhaussiedlung nahe Haderslev (Hadersleben) in Südostjütland war demnach ein Deich gebrochen. Auch auf der Insel Møn im Südosten Dänemarks wurden die Bewohner einer Sommerhausgegend gebeten, ihre Häuser bis zum Freitagabend zu verlassen. Dort sei mit Überschwemmungen zu rechnen, schrieb die zuständige Kommune auf ihrer Website.

Etwa 200 dänische Haushalte waren am Freitagnachmittag vom Stromnetz abgeschnitten. Wie der Stromanbieter N1 dem Sender TV2 mitteilte, waren vor allem Sommerhäuser in den Gegenden Aabenraa (Apenrade) und Gråsten Havn, unweit der deutsch-dänischen Grenze, betroffen.

Der dänische Flug- und Fährverkehr war am Freitag stark eingeschränkt. Am Nachmittag teilte der Kopenhagener Flughafen auf der Plattform X mit, dass aufgrund des starken Windes bislang 101 der 750 für den Tag geplanten Flüge gestrichen worden seien. Am Abend könne es demnach zu weiteren Flugausfällen und größeren Verspätungen kommen. Der deutsch-dänische Fährbetrieb auf den Strecken zwischen Gedser und Rostock sowie Rødby und Puttgarden wurde komplett eingestellt. Laut Angaben der Reederei Scandlines werden die Fähren voraussichtlich ab Samstagmorgen wieder fahren.

Auch in Dänemarks Nachbarländern Schweden und Norwegen sorgte der Ostwind für Einschränkungen. In Südschweden wurden mehrere Zugstrecken gesperrt und es kam zu Überschwemmungen, wie die Nachrichtenagentur TT mitteilte. Das norwegische meteorologische Institut warnte vor Sturm und starken Windböen im Süden und Südwesten des Landes.

Innenministerium warnt: Anwohner sollen zu Hause bleiben

17.14 Uhr: Die Bewohner der von der schweren Ostsee-Sturmflut betroffenen Gebiete sollen zu Hause bleiben. Dazu hat Schleswig-Holsteins Innenministerium dringend aufgerufen. „Sehen Sie bitte von einem Aufsuchen der vom Hochwasser besonders gefährdeten Bereiche an der Küste, insbesondere Hafen- und Küstenschutzanlagen sowie Steilufer und Strände, dringend ab“, appellierte das Innenministerium am Freitagnachmittag.

„Entfernen Sie bitte in Hafenbereichen, angrenzenden Flächen und Straßen sowie in Ufernähe abgestellte Fahrzeuge“, hieß es weiter. Einsatzkräfte sollten nicht an ihrer Arbeit gehindert werden.

Meterhohe Wellen brechen sich an den Hafenanlagen von Schilksee in der Kieler Bucht. picture alliance/dpa | Axel Heimken
Meterhohe Wellen brechen sich an den Hafenanlagen von Schilksee in der Kieler Bucht.
Meterhohe Wellen brechen sich an den Hafenanlagen von Schilksee in der Kieler Bucht.

Am Mittag hatte der Katastrophenschutzstab des Innenministeriums seine Arbeit aufgenommen. Besonders gefährdet seien die Stadt Flensburg, der Kreis Schleswig-Flensburg, der Kreis Rendsburg-Eckernförde und die Landeshauptstadt Kiel.

Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz ist bereits seit Donnerstag voll im Einsatz. Er ist verantwortlich für die erforderlichen Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren, die durch Sturmfluten hervorgerufen werden und die öffentliche Sicherheit bedrohen. Den Gemeinden und Kreisen seien über 130 000 Sandsäcke zur Verfügung gestellt worden, hieß es. 440 000 weitere seien noch auf Lager und verfügbar.

Bahn stellt Verkehr in Teilen Schleswig-Holsteins am Abend ein

16.59 Uhr: Der Sturm über Schleswig-Holstein führt zu Behinderungen im Bahnverkehr. Auf mehreren Strecken fuhren die Züge am Freitagnachmittag mit verringerter Geschwindigkeit, teilte die Deutsche Bahn mit. Betroffen waren die Strecken von Westerland nach Hamburg, von Eckernförde nach Kiel, von Husum nach Kiel und von Rendsburg nach Kiel. Die Züge von Kiel nach Hamburg haben zum Teil Verspätungen, ebenso von Lübeck nach Neustadt. Auf der Strecke von Flensburg nach Hamburg wurde die Sperrung zwischen Neumünster und Brokstedt aufgehoben. Die Züge haben teilweise Verspätung.

Auf den Strecken von Eckernförde nach Kiel, von Husum nach Kiel und von Rendsburg nach Kiel wird der Verkehr ab 20 Uhr eingestellt.

Niedriger Wasserstand in Hamburg: Hafenbehörde reagiert gelassen

16.53 Uhr: In Hamburg fiel der Wasserstand am Nachmittag um rund 1,80 Meter unter das mittlere Niedrigwasser. Ein Sprecher der Hafenbehörde hatte keine größeren Probleme erwartet, da der prognostizierte Wasserstand in der Vorplanung von Schiffsanläufen und -liegezeiten berücksichtigt worden sei. „Die Hafenwirtschaft ist informiert, Unterwasserstände treten regelhaft bei Ostwindlagen auf und sind für die Akteure im Hafen nichts Ungewöhnliches“, erklärte Ullrich Kerz. Lediglich der Wert von rund zwei Metern unter dem mittleren Niedrigwasser sei besonders.

Während an der Ostsee Überschwemmungen drohen, sind an Elbe und Nordsee extrem niedrige Wasserstände zu erwarten. picture alliance/dpa/Marcus Brandt
Während an der Ostsee Überschwemmungen drohen, sind an Elbe und Nordsee extrem niedrige Wasserstände zu erwarten.
Während an der Ostsee Überschwemmungen drohen, sind an Elbe und Nordsee extrem niedrige Wasserstände zu erwarten.

Der normalerweise zulässige maximale Tiefgang bei Niedrigwasser an den Liegeplätzen und im Fahrwasser reduzierte sich entsprechend. „Hierdurch kann es zu Verzögerungen bei Schiffsanläufen und Abfertigungen kommen“, hieß es.

Schifffahrt im Norden eingeschränkt – auch „Halunder Jet“ betroffen

16.47 Uhr: Auf der Elbe und in der Nordsee ist die Schifffahrt wegen extremen Niedrigwassers und Sturm eingeschränkt. Der Katamaran „Halunder Jet“ verkehrte am Freitag nicht von Hamburg und Cuxhaven zur Nordseeinsel Helgoland, wie der Geschäftsführer der Reederei FRS Helgoline, Tim Kunstmann, sagte. Grund seien ein hoher Wellengang und die Windstärke.

Auch bei der FRS Syltfähre, die die dänische Insel Rømø und Sylt verbindet, kam es zu Änderungen im Fahrplan. „Jetzt liegen quasi beide Fähren nach Sylt auf Schlamm, weil einfach kein Wasser mehr da ist. Das gesamte Hafenbecken ist leer“, sagte Kunstmann am Nachmittag. Wegen des extremen Niedrigwassers fiel zudem die Elbfähre zwischen Glückstadt und Wischhafen komplett aus.

Sturmtief „Babet“: Zwei Tote in Schottland

16.38 Uhr: Der aktuelle Tiefdruckeinfluss, der für die Sturmflut an der deutschen Ostseeküste verantwortlich ist, hat auch in Großbritannien für folgenschwere Überflutungen gesorgt. Die schottische Polizei teilte am Freitag mit, im Bezirk Angus sei am Donnerstagnachmittag die Leiche einer 57-Jährigen geborgen worden, die durch Hochwasser in einen Fluss gerissen worden sei. Am Abend sei in Angus außerdem eine 56-Jährige gestorben, als ihr Wagen von einem umstürzenden Baum getroffen wurde.

Mitarbeiter der Rettungsdienste bringen Anwohner in Sicherheit, während der Sturm „Babet“ über das Land fegt. picture alliance/dpa/PA Wire | Andrew Milligan
Mitarbeiter der Rettungsdienste bringen Anwohner in Sicherheit, während der Sturm „Babet“ über das Land fegt.
Mitarbeiter der Rettungsdienste bringen Anwohner in Sicherheit, während der Sturm „Babet“ über das Land fegt.

Die Überflutungen wurden durch das Tief „Babet“ verursacht, das in Deutschland den Namen „Viktor“ trägt. Der britische Wetterdienst rief für Gebiete im Osten Schottlands die höchste Warnstufe rot aus. Für Freitag und Samstag sagte er „außergewöhnlichen Regen“ von bis zu 22 Zentimetern voraus.

Besonders gefährlich war die Lage in der Stadt Brechin im Nordosten Schottlands, die nur noch mit Booten zugänglich war. Dort versuchten Rettungskräfte von Wassermassen eingeschlossene Menschen zu retten, wurden aber durch starke Strömungen behindert. „Die Leute sitzen fest“, sagte Stadträtin Jill Scott. „Einige warten schon seit Stunden.“

Ostsee-Sturmflut: Höhepunkt bis Mitternacht

16.29 Uhr: Die Sturmflut an der Ostseeküste dürfte am Freitagabend ihren Scheitelpunkt weitgehend erreichen und von Mitternacht bis zum Samstagmorgen wieder abflauen. In Wismar werde der höchste Stand von etwa 1,40 Meter zwischen 17 und 18 Uhr erreicht und bis Mitternacht auf dem Niveau bleiben, bevor er am frühen Morgen sinke und gegen 7 bis 8 Uhr unter ein Meter zum normalen Wasserstand falle, teilte der Wasserstandsvorhersagedienst Ostsee am Freitag in Rostock mit.

Dies seien aber Modellrechnungen, die sich zeitlich etwas ändern könnten, hieß es. In Flensburg soll der höchste Stand von etwa 1,90 Meter zwischen 17 und 18 Uhr erreicht werden, dann ab Mitternacht bis Samstagvormittag auf unter ein Meter fallen. Ähnlich lautet das Modell für Travemünde, wo der „Peak“ ebenfalls gegen 18 Uhr bei etwa 1,50 Meter liegen soll und dann von Mitternacht an sukzessive bis etwa 8 Uhr am Samstag auf unter ein Meter, dem mittleren Wasserstand, fallen soll.

Kreis Schleswig-Flensburg wappnet sich mit 30.000 Sandsäcken

16.24 Uhr: Im Kreis Schleswig-Flensburg sind mit Blick auf die schwere Sturmflut an der Ostsee mehrere Tausend Sandsäcke vorbereitet und verteilt worden. Insgesamt wurden bisher rund 30.000 Sandsäcke an betroffene Ämter und Gemeinden verteilt, weitere 40.000 stehen bei Bedarf zur Verteilung bereit, teilte der Kreis Schleswig-Flensburg am Freitag mit. Der Kreis habe zudem ein Lagezentrum in der Kreisverwaltung gebildet. Das Team dort arbeite seit dem Morgen als Ansprechstelle für alle freiwilligen Feuerwehren im Kreisgebiet.

40 Sturm-Einsätze in Hamburg

15.57 Uhr: In Hamburg gab es aufgrund des Sturms bis zum Nachmittag bereits 40 Einsätze. Personen sind bisher noch nicht zu Schaden gekommen.

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Ostsee-Sturm sorgt für Flugausfälle in Dänemark

15.47 Uhr: Am Kopenhagener Flughafen fällt am Freitag aufgrund des Sturms über der Ostsee rund jeder zehnte Flug aus. Bislang seien 71 von 750 geplanten Flügen von und nach Kopenhagen abgesagt worden, teilte der Flughafen am Freitagmorgen bei X, ehemals Twitter, mit. Demnach seien außerdem relativ viele Verspätungen zu erwarten.

Auch der Fährverkehr innerhalb des Landes sowie nach Deutschland war am Freitag eingeschränkt. Der Betrieb auf den Strecken zwischen Gedser und Rostock sowie Rødby und Puttgarden wurde eingestellt. Laut Angaben der Reederei Scandlines werden die Fähren voraussichtlich ab Samstagmorgen wieder fahren.

Dänemarks Meteorologisches Institut (DMI) kündigte für Freitag Sturmböen im Süden und Osten des Landes an. Die durch den Ostwind ausgelöste Sturmflut könne laut DMI an den südlichen und östlichen Küsten in Dänemark zu einem Wasserstand bis zu 2,4 Metern über dem Normalwert führen.

Zehn Menschen von Hausboot bei Fehmarn gerettet

15.24 Uhr: Zehn Menschen und ein Hund sind am Freitagmorgen durch die Seenotrettung von mehreren Hausbooten bei Fehmarn gerettet worden. Zuvor hatte der Vermieter der Hausboote auf die Notlage aufmerksam gemacht, erklärt die Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Freitag.

Durch das Hochwasser müsse bald die Strom- und Wasserversorgung zu den Booten abgestellt werden. Da die Stege zu den Hausbooten aber überflutet waren, konnten die Bewohner sich nicht mehr selbstständig über den Landweg in Sicherheit bringen. Die Evakuierung dauerte rund 30 Minuten an. Einige Bewohner waren sich der Notlage nicht bewusst und mussten von den Seenotrettern durch Klopfen und Signalhorn geweckt werden. Der Tourismus-Service Fehmarn vermittelte alternative Unterkünfte an die Geretteten.

Sturmflut-Gefahr: Kiellinie für Autoverkehr gesperrt

15.09 Uhr: Die Stadt Kiel hat ihre Schutzmaßnahmen gegen die Ostsee-Sturmflut erweitert. Sie warnte am Freitag vor möglichen Überschwemmungen zahlreicher viel befahrener Straßen in der Innenstadt. Bis Samstagvormittag sei weiterhin mit Hochwasser und Starkregen zu rechnen.

Für die Kiellinie in Richtung Marinehafen und den Deichweg am Falckensteiner Strand wurde für Freitag ab 15 Uhr eine Sperrung für den Autoverkehr verfügt. Weitere Straßensperrungen seien vorbereitet und würden bei Bedarf von der Feuerwehr eingerichtet, sobald dort Wasser auf der Fahrbahn stehen sollte, hieß es weiter.

Der Höhepunkt des Hochwassers wird gegen Mitternacht erwartet. Die Stadt rief dazu auf, Fahrzeuge rechtzeitig bis 15 Uhr aus Tiefgaragen und von Parkplätzen in gefährdeten Lagen wegzufahren. Tiefgaragen könnten bei Hochwasser zu tödlichen Fallen werden.

Außerdem rät die Stadt, überflutete Straßen keinesfalls zu durchfahren, da Gefahrenstellen unter Wasser nicht erkannt werden könnten. Alle Fenster, gerade auch jene im Keller, sollten geschlossen werden.

Polizei warnt: Verkehrsbehinderungen in Flensburg und Schleswig

14.51 Uhr: Die Ostseesturmflut betrifft in Schleswig-Holstein das Dreieck Flensburg-Kappeln-Schleswig besonders stark. Die Polizei bat die Verkehrsteilnehmer am Freitag, die Bereiche um die Flensburger Förde, den Nord- und Südhafen in Kappeln sowie in Schleswig die an die Schlei angrenzenden Bereiche großräumig zu umfahren. In der Region sind aufgrund des Hochwassers zahlreiche Straßen gesperrt.

Schulen in Mecklenburg-Vorpommern dürfen Unterricht ausfallen lassen

14.33 Uhr: Die Schulleitungen in Mecklenburg-Vorpommern selbst entscheiden, ob der Nachmittagsunterricht am Freitag stattfinden oder ausfallen soll. Bei Unterrichtsausfall oder der Absage schulischer Veranstaltungen würden die Schulen die Eltern informieren, teilte das Bildungsministerium mit. „Eine erforderliche Beaufsichtigung der Schülerinnen und Schüler wird in jedem Fall sichergestellt.“

Kubicki im Bundestag: Signal der Anteilnahme

14.26 Uhr: Der Bundestag hat angesichts der erwarteten Sturmflut ein Signal der Anteilnahme an die Küsten gesandt. Der amtierende Präsident Wolfgang Kubicki (FDP) unterbrach die Tagesordnung am Freitag kurz und sagte, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein stünden vor der wahrscheinlich schwersten Sturmflut seit 100 Jahren. „Ich finde, das Haus sollte den Menschen wünschen, dass die Sachschäden gering bleiben und Menschenschäden nicht zu befürchten sind.“ Darauf folgte Applaus aus allen Fraktionen.

THW bereitet sich auf Hochwasser-Einsätze vor

14.01 Uhr: Das Technische Hilfswerk (THW) bereitet sich auf zahlreiche Einsätze vor. „Wir beobachten die Lage und stehen bereit, mit unseren vielfältigen Möglichkeiten während und nach der Sturmflut Hilfe zu leisten“, sagte THW-Präsidentin Sabine Lackner. Erste Maßnahmen seien angelaufen, Sandsäcke befüllt und verbaut worden.

Das Wasser aus der Schlei hat am Freitag einen Bootshafen in Schleswig überschwemmt. dpa/ Frank Molter
Das Wasser aus der Schlei hat am Freitag einen Bootshafen in Schleswig überschwemmt.
Das Wasser aus der Schlei hat am Freitag einen Bootshafen in Schleswig überschwemmt.

Die THW-Kräfte seien auch darauf eingestellt, im Ernstfall Deiche, Stege oder Schutzwände errichten zu müssen. Das THW verfüge über eine Reihe von Einsatzeinheiten mit speziellen Kompetenzen zur Bekämpfung von Hochwasser, Überschwemmungen und Überflutungen.

Mit Hilfe von leistungsstarken Pumpen mit einer Förderleistung von bis zu 15.000 Litern pro Minute könne das THW Wasser abpumpen und in unkritische Bereiche ableiten. Für den Transport eingeschlossener Personen und Tiere oder zur Bergung von Sachwerten stünden Pontonfähren und schnelle Einsatzboote bereit.

Nordsee: Fähren zwischen Föhr, Amrum und Dagebüll fallen aus

13.52 Uhr: Auch an der Nordseeküste sorgt das Wetter für Wirbel – allerdings ohne Sturm und mit niedrigen Wasserständen. So sind aufgrund der Wetterlage am Morgen mehrere Fähren zwischen Föhr, Amrum und Dagebüll nicht gefahren, wie die Wyker Dampfschiffs-Reederei am Freitag auf ihrer Internetseite mitteilte. „Das ist sehr außergewöhnlich. Da, wo sonst eine kleine Sandbank ist, ist jetzt eine riesengroße Sandbank. Man sieht deutlich mehr Sand und Schlick als sonst“, sagte Betriebsleiter Nick Obert.

Fähren zwischen Deutschland und Dänemark fallen aus

13.47 Uhr: Wie die Reederei Scandlines am Freitag mitteilte, musste wegen extrem starker Ostwinde der Fährbetrieb auf den Strecken Puttgarden-Rødby und Rostock-Gedser vorübergehend eingestellt werden. In Rostock, wo schon am Donnerstagabend keine Fähren mehr ablegten, wurden für Freitag alle neun Abfahrten gestrichen und auch für Samstag die erste Abfahrt um 0.45 Uhr abgesagt. Auch in der Gegenrichtung würden somit keine Schiffe verkehren. Der reguläre Fahrplan werde voraussichtlich Samstagfrüh wieder aufgenommen, hieß es.

Auf der auch für den Güterverkehr wichtigen Strecke Puttgarden-Rødby fuhren wegen des Sturms ebenfalls keine Fähren mehr. Dort soll der reguläre Betrieb voraussichtlich am Samstag ab 3.15 Uhr wieder starten.

Polizei Flensburg: „Das dicke Ende kommt noch“

13.41 Uhr: Bereits am Vormittag waren vielerorts Uferzonen und Straßen an der Ostseeküste überschwemmt. In Flensburg drückte das Wasser am Freitagmorgen in die Schiffbrücke, eine Straße am Flensburger Hafen am Rande der Innenstadt, wie eine Polizeisprecherin sagte. „Das dicke Ende kommt noch“, fügt sie hinzu. Auch in Lübeck wurden Uferbereiche vom Wasser überschwemmt, die Trave trat nach Angaben einer Polizeisprecherin über die Ufer.

Die Polizei in Kiel registrierte von 6 Uhr bis zum Vormittag bereits 25 Sturmeinsätze. 80 Prozent betrafen umgestürzte Bäume, wie eine Sprecherin sagte. Zahlreiche Straßen standen bereits unter Wasser.

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