„Wir sind heiß wie Frittenfett!“ So will Kaiserslautern die HSV-Euphorie bremsen
Tim Walter schrieb Autogramme, er machte Selfies und flachste vor dem Gang in die Kabine sogar mit einer Familie, deren mitgebrachter Hund den HSV-Coach an seinen eigenen erinnerte. Kurz: Walter Trainer hatte nach dem Abschlusstraining sichtlich Freude. Viel entscheidender aber ist, ob er nach dem Topspiel am Samstag sogar höllischen Spaß haben wird – oder ob der HSV nach der Reise zu den Roten Teufeln doch teuflischen Schmerz verspüren wird.
Hamburg gegen Kaiserslautern, „das klingt nach Bundesliga“, findet sicher nicht nur FCK-Coach Dirk Schuster. Das klingt aber auch wie ein Duell, das für den HSV Schwerstarbeit bedeutet. Zumal es auswärts stattfindet, also dort, wo die Rothosen jüngst gegen drei Aufsteiger in Serie gepatzt haben.
HSV steht in Kaiserslautern vor schwerem Auswärtsspiel
Nun ist Lautern zwar kein Liga-Neuling und in der Tabelle nur drei Zähler hinter dem HSV – aber eben ein Gegner, der um ähnlich wenig Ballbesitz bemüht sein, sich vielmehr tief positionieren wird. Und der alles daran setzen wird, dass der HSV seine magere Auswärtsbilanz (erst ein Sieg) nicht verbessern kann. „Wir sind heiß wie Frittenfett“, lieferte Ex-HSV-Profi Aaron Opoku den passenden Beleg.
Apropos: Bis auf den letzten Platz belegt sein wird natürlich das Fritz-Walter-Stadion. Betzenberg, 49.350 Zuschauer, die meisten davon gegen den HSV. Eine teuflische Stimmung. „Wir können auch auswärts wie eine Heim-Mannschaft auftreten“, glaubt Walter dennoch an den Spaß. Und an himmlische Zustände fernab des Volksparkstadions, wo der HSV diese Saison fünf von fünf Partien gewann: „Daheim sind wir eine Macht“, weiß der Trainer. „Aber das heißt ja nicht, dass wir auswärts machtlos sind.“
HSV-Trainer Walter sieht beim FCK „Mängel in der Defensive“
Walter meint, die richtigen Ansätze gefunden zu haben, wenn er über den FCK sagt: „Sie haben natürlich ein bisschen Mängel in der Defensive.“ Weiter ausführen wollte der 47-Jährigen seinen Matchplan, mit dem er in den letzten drei Auswärtsspielen danebengelegen hat, nicht. Er versicherte nur: „Auf jeden Fall wird es ein schönes Spiel gegen einen guten Gegner.“
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Ist dieser wie beim 0:2 auf dem Betzenberg im April sogar zu gut, würde der HSV-Schmerz an diesem Samstagabend besonders groß sein. Aber natürlich ging Walter die Reise nach Kaiserslautern so an wie seinen Marsch vom Abschlusstraining in die Stadion-Katakomben: „Wir freuen uns drauf.“