Hurrikan in Mexiko: Katastrophale Schäden – Suche nach Vermissten geht weiter
Mit Böen von bis zu 330 Stundenkilometern fegte „Otis“ über Mexikos Pazifikküste – der Hurrikan hinterließ ein Bild der Zerstörung. Auch Tage nach der Naturkatastrophe suchen Überlebende noch Angehörigen. Deutsche Touristen werden indes aus dem Badeort Acapulco ausgeflogen.
Über soziale Netzwerke suchen Angehörige möglicher Opfer des verheerenden Hurrikans „Otis“ an der mexikanischen Pazifikküste noch immer nach Vermissten. Auf Facebook, Whatsapp und der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter, kursierten am Freitag (Ortszeit) zahlreiche Suchaufrufe.
Deutsche Botschaft: Touristen werden aus Mexiko geflogen
Nach Behördenangaben kamen mindestens 27 Menschen ums Leben, weitere vier galten offiziell als vermisst. Viele Angehörige konnten allerdings bislang keinen Kontakt zu ihren Verwandten aufnehmen. Durch die zerstörerische Wucht des Hurrikans, der am Mittwoch nahe dem Badeort Acapulco auf Land getroffen war, war das Telefon- und Internetnetz in der Region zusammengebrochen. Die Regierung des Bundesstaates Guerrero und Hilfsorganisationen stellten Telefonnummern und Formulare im Internet zur Verfügung, um die Gesuchten zu melden.
Über eine Luftbrücke wurden am Freitag die ersten Urlauber aus Acapulco ausgeflogen. Die deutsche Botschaft rief Touristen auf, die Transportmöglichkeiten nach Mexiko-Stadt – per Bus oder per Flugzeug – zu nutzen und veröffentlichte eine Liste von Notunterkünften. Ob sich auch deutsche Urlauber in Acapulco aufhielten, war zunächst unklar.
Überlebende suchen per Videobotschaften nach Angehörigen
Der Fernsehsender Milenio verbreitete Videobotschaften von Überlebenden im Sturmgebiet und von Familien, die nach ihren Angehörigen suchten. „Mir geht es gut, meinen Kindern geht es gut“, sagte eine Frau vor der Kamera in Acapulco zu Bekannten. „Es schmerzt sehr, sie nicht zu finden“, sagte eine andere Frau, die ein Foto von zwei Angehörigen in den Händen hielt.
Hotels, Restaurants und Einkaufszentren in Acapulco wurden durch den Wirbelsturm schwer beschädigt, später kam es auch noch zu Plünderungen. Schätzungen zufolge könnte der Sturm wirtschaftliche Schäden in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar (14,2 Milliarden Euro) angerichtet haben.
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„Otis“ war als Hurrikan der höchsten Stufe 5 in der Nacht zum Mittwoch mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von fast 270 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 330 Stundenkilometern auf die Küste getroffen. In nur zwölf Stunden hatte er sich von einem Tropensturm zu einem extrem gefährlichen Hurrikan entwickelt. Über Land verlor er dann an Kraft und löste sich schließlich auf. (dpa/mp)