Die besten „Lost Places“: Auf der Suche nach vergessenen Orten
Seit fast 20 Jahren sind die beiden MOPO-Reporter Florian Quandt und Thomas Hirschbiegel nun schon dem „Charme des Morbiden“ erlegen: Sie können an keiner Ruine vorbeigehen, erkunden regelmäßig „Lost Places“ in ganz Norddeutschland. 2021 erschien das MOPO-Buch „Lost Places” im Junius-Verlag. Dank Florian Quandts traumhafter Fotos war die erste Auflage schnell vergriffen. Nun bringt der Hamburger Verlag die zweite aktualisierte Auflage heraus, mit vielen neuen „verlassenen und geheimnisvollen Plätzen“. Freuen sie sich auf ein „Geisterdorf“ in dem scharf geschossen wird oder den verborgenen Eiskeller in Bergedorf. Hier ein „Best Of“ der beiden „Ruinen-Reporter“.
Das Grusel-Grandhotel am See
Vor genau 100 Jahren steppte hier der Bär und selbst der Schriftsteller Kurt Tucholsky verbrachte hier erholsame Tage. Doch der Betrieb des mondänen „Kurhotel Zippendorf“ am Schweriner See endete mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs. Nach 1945 folgten verschiedene Nutzungen und ab der Wende 1989 kam es zu Leerstand und Verfall. Im Januar 2023 legten Brandstifter Feuer. Es wird wohl keine Rettung für die Ruine geben.
Verlassenes Kinderheim im Wald
Aktuell ist das Areal an der Hamburger Landesgrenze abgesperrt, aber jahrelang war das verlassene Kinderheim „Birkenhöhe“ in Rosengarten-Ehestorf ein Mekka für alle norddeutschen „Lost Placer“. Wirklich schön gruselig ist vor allem der Blick ins angeranzte Badezimmer. Nach einem Feuer in dem Gebäude hatte sich der Ruß auf Badewanne und Kacheln gelegt und sorgte für einen ganz speziellen unheimlichen Effekt. Bis 2003 hatte sich der Gebäudekomplex aus dem Jahr 1913 im Eigentum der Hansestadt Hamburg befunden. Danach ging er an einen Investor, dem aber das Geld ausging. Auch nach einer Zwangsversteigerung tut sich nichts im alten Kinderheim im Wald.
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Der Mega-Schandfleck von Buchholz
Der Mega-Schandfleck von Buchholz steht gleich hinter „Möbel Kraft“ in Buchholz in der Nordheide. Dabei handelt es sich aber um kein Gebäude des bekannten Möbelhauses, sondern es gehört einem anderen Eigentümer. Wer das ist, das will die Stadt Buchholz nicht sagen. Das Gebäude wurde jedenfalls um 2002 begonnen, aber niemals fertiggestellt.
Das verrottete Eisenwerk von Pinneberg
Die 1856 gegründeten „Union Eisenwerke“ in Pinneberg brachten einmal viele Hundert Arbeiter in Lohn und Brot. Doch nach Kriegsende 1945 ging es mit dem Großbetrieb bergab. 1963 wurden erste Gebäudeteile abgerissen und 1986 folgte die endgültige Werksschließung. Rund ein Dutzend Gebäude rotten seitdem vor sich hin. Eine Initiative bemüht sich darum, das Areal zu entwickeln.
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Hoffnung für die alte Wassermühle
Die alte Wassermühle in Seppensen (Landkreis Harburg) sieht aus, als wenn sie jeden Moment einstürzt. Doch die Ruine trotzt schon seit Jahrzehnten den Naturgewalten. Trotz Denkmalschutzes wurde die Mühle (Baujahr 1734) dem Verfall überlassen, ein Hamburger Tischler soll jetzt aber eine Initiative zum Erhalt gegründet haben und der Bund gibt 200.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sofortprogramm.