Endlich wieder ganz dicht! St. Pauli feiert die Null und seine Eins
Ein Kiezkicker stand nicht so sehr im Fokus nach dem 2:0-Sieg im Zweitliga-Topspiel in Elversberg und war doch ein großer Sieger des Abends. St. Paulis Nummer eins Nikola Vasilj hatte seinen Kasten sauber und die Null festgehalten. Das tat nicht nur dem Schlussmann, sondern der ganzen Mannschaft gut. Es wurde auch mal wieder Zeit.
Als Schiedsrichter Alexander Sather nach 94 Minuten die Pfeife an die Lippen setzte, kräftig blies und der Abpfiff durch das Stadion an der Kaiserlinde schrillte, da ballte Vasilj seine beiden Hände zu Fäusten. Eine Geste des Triumphes. Einige Male hatte er zupacken, aber kein einziges Mal hinter sich greifen und die Pille aus dem Netz pulen müssen. Ein verdammt gutes Gefühl.
St. Pauli erstmals seit zwei Monaten wieder ohne Gegentor
Zum ersten Mal seit Ende August ist St. Pauli wieder ohne Gegentor geblieben – das letzte Zu-Null-Spiel war gleich ein doppeltes: das 0:0 gegen Magdeburg am 5. Spieltag.
Seitdem hatten die Kiezkicker in acht Pflichtspielen immer mindestens einen Gegentreffer kassiert, was kein großes Problem darstellte und selten Thema war, weil sie in dieser Phase insgesamt nur neun Tore kassierten und sechsmal mehr Tore erzielten als der Gegner und gewannen. Dennoch: die Null war das i-Tüpfelchen auf den drei Punkten und den insgesamt drei Siegen der Englischen Woche.
Jackson Irvine „unfassbar glücklich“ über Sieg und Null
„Ich bin unfassbar glücklich, dass wir hier gewonnen haben und auch zu Null gespielt haben“, betonte Kapitän Jackson Irvine. Die Braun-Weißen hatten die schon in der ersten Halbzeit herausgespielte 2:0-Führung mit Kampf und Klasse souverän über die Zeit gebracht und die Elversberger Angriffsbemühungen „konsequent wegverteidigt“, wie Trainer Fabian Hürzeler lobte.
Mission erfüllt. „Wir wollten unbedingt zu Null gewinnen“, sagte Marcel Hartel. „Man sieht hier wieder unseren Charakter, wie wir uns in jeden Ball reingeworfen haben.“ Oder das Spielgerät mit Händen abgewehrt.
„Top-Torwart“: Marcel Hartel lobt Nikola Vasilj
Vasilj war auf dem Posten, wenn es brenzlig wurde, obwohl dies nicht allzu oft der Fall war an diesem Abend. Aber der Zeitpunkt war entscheidend. Mit einer Doppelparade verhinderte der 27-Jährige einen frühen 1:1-Ausgleich der Gastgeber (20.) und lenkte in der Schlussphase den gefährlichen Kopfball von Feil über die Latte (81.).
„Niko ist ein Top-Torwart“, lobte Hartel den bosnischen Nationalkeeper, bezog das aber nicht nur auf dessen Paraden. „Er hat sich auch spielerisch sehr weiterentwickelt. Auf der Linie war er schon immer gut, jetzt hat er auch noch diese fußballerische Komponente. Auf ihn ist auf jeden Fall Verlass.“