Entführungs-Drama: Liverpool-Star mit emotionaler Botschaft an Geiselnehmer
Liverpool-Profi Luis Díaz durchlebt momentan die wohl härtesten Tage seines noch jungen Lebens. Der Vater des 26-Jährigen wurde in dessen kolumbianischer Heimat von einer Guerilla-Gruppierung gefangen genommen und seitdem als Geisel gehalten. Nun wendet sich Díaz in einem emotionalen Statement an die Entführer.
Der Wortlaut, den Luis Díaz in seiner Nachricht verwendet, lässt durchblicken, wie viel Schmerz der Liverpool-Spieler derzeit empfindet. „Heute spricht nicht der Fußballer zu euch. Heute spricht Lucho Diaz, der Sohn von Luis Manuel Diaz, zu euch. Mane, mein Vater, ist ein unermüdlicher Arbeiter, eine Stütze der Familie, und er wurde entführt. Ich bitte die ELN (Ejército de Liberación Nacional) um die sofortige Freilassung meines Vaters, und ich bitte die internationalen Organisationen, sich gemeinsam für seine Freiheit einzusetzen“, schrieb der 26-Jährige am Sonntagabend bei Instagram.
Díaz bittet um Freilassung seines Vater – Tor für Liverpool gegen Luton Town
Die Eltern des Stürmers waren vor gut einer Woche in Kolumbien entführt worden, die Mutter konnte gerettet werden. „Mit jeder Sekunde, mit jeder Minute wird unsere Angst größer“, schrieb Díaz. „Meine Mutter, meine Brüder und ich sind verzweifelt, verängstigt und haben keine Worte, um zu beschreiben, was wir fühlen. Dieses Leiden wird erst ein Ende haben, wenn wir ihn wieder zu Hause haben. Ich bitte Sie, ihn sofort freizulassen, seine Unversehrtheit zu respektieren und dieses schmerzhafte Warten so schnell wie möglich zu beenden.“
Díaz hatte nach der Entführung seiner Eltern gegen Luton Town erstmals wieder im Liverpool-Kader gestanden und am Sonntag in der Nachspielzeit das 1:1 gegen den Premier-League-Aufsteiger erzielt. Nach seinem Tor zog er sich das Trikot hoch und zeigte die Aufschrift „Freiheit für Papa“ auf seinem T-Shirt.
Klopp möchte Díaz ablenken – Noch keine Nachricht von Entführern
„Wir wollten Lucho – und er wollte es auch – die Möglichkeit geben, sich ein wenig von den anderen Dingen abzulenken”, sagte Trainer Jürgen Klopp nach dem Spiel. „Er kann nicht nichts tun, er wartet die ganze Zeit, die ganze Familie wartet die ganze Zeit.“ Die Zeichen aus Kolumbien seien „eher positiv“ so Klopp, „aber das, was wir alle hören wollen, das ist noch nicht passiert“.
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Nach dem insgesamt enttäuschenden 1:1 gegen Luton Town und Díaz’ spätem Tor seien keine Worte zwischen den beiden nötig gewesen, erklärte Klopp. „Wir haben uns nur gegenseitig umarmt. Wir wissen, wie es ihm geht – es geht ihm gut, aber er wartet verzweifelt auf die richtigen Nachrichten. Das ist alles.“ (dpa)