Kronprinz Haakon im Rathaus: „Hamburg ist Norwegens Tor zur Welt“
Norwegens Kronprinzen Haakon zu Gast in Hamburg: Am Dienstagabend lud der Senat zu einem festlichen Empfang für den 50-Jährigen, der den „gemeinsamen hanseatischen Geist“ von Hamburg und Norwegen betonte: „Die Nordsee war immer Norwegens Highway nach Europa, und Hamburg war unser Tor zur Welt. Und ist es immer noch.“
Rund 550 Menschen nahmen im Großen Festsaal an dem Empfang teil. „Hamburg und Norwegen teilen einen gemeinsamen, hanseatischen, unternehmerischen Geist und wir haben ähnliche Ambitionen“, sagte der Kronprinz. „Wir streben nach Wertschöpfung, Sozialfürsorge und einem guten Leben für unsere Bürger.“
Zuvor war der Kronprinz vor dem Hamburger Rathaus von einigen Menschen empfangen worden. Anschließend begrüßte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) den 50-Jährigen. „Hamburg und Norwegen sind seit der Hanse enge wirtschaftliche Partner“, sagte Tschentscher. „Heute ist Deutschland Norwegens drittgrößter Importpartner in der Welt.“ Zu dem Empfang im Großen Festsaal waren Vertreterinnen und Vertreter aus der Hamburger Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft geladen, sowie Norwegerinnen und Norweger, die in der Hansestadt leben.
Am Mittwoch will der Kronprinz eine Rede auf einer Wirtschaftskonferenz in der Handelskammer halten. Dabei soll es um die Themen Energie, Infrastruktur und Schifffahrt gehen. Am Nachmittag steht eine wirtschaftspolitische Hafenrundfahrt auf dem Programm, bevor Haakon mit dem Zug nach Berlin fährt. Dort trifft er mit Kronprinzessin Mette-Marit zusammen.
Kronprinz Haakon: Weiterreise nach Berlin
In der Hauptstadt wird das Paar am Donnerstag gemeinsam eine Gedenkfeier zum 9. November besuchen, dem Tag des Mauerfalls 1989. Zum Abschluss der viertägigen Deutschland-Reise Haakons sind Besuche bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue und Bundeskanzler Olaf Scholz im Kanzleramt geplant.
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Bei seinem Besuch am Dienstagvormittag in München standen zunächst die Themen Rüstung und Verteidigung im Mittelpunkt. Der Kronprinz verwies darauf, dass Deutschland und Norwegen als Nato-Partner ihre Zusammenarbeit bei der Verteidigung angesichts der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten verstärkten.
Bedeutung der norwegischen Literatur
Der Nachmittag hingegen stand im Zeichen der norwegischen Literatur. Mucksmäuschenstill war es, als sich die Teilnehmer in der vollbesetzten Bibliothek des Münchner Literaturhauses von ihren Plätzen erhoben, während Haakon im fjordblauen Anzug den Saal betrat. Bevor er einer literarischen Konversation zwischen der norwegischen Bestsellerautorin Maja Lunde („Die Geschichte der Bienen“) und dem Autor Dag Olav Hessen lauschte, die sich unter anderem mit den Folgen des Klimawandels und des Verlusts der Biodiversität beschäftigen, betonte er in eindringlichen Worten die Kraft der Literatur und ihre Bedeutung für die Gegenwart.
In kleiner Runde äußerte er später seine Betroffenheit angesichts der Kriege in der Ukraine und in Gaza. Es bekümmere ihn zu sehen, was dort passiere, und es sei eine große Herausforderung, wie die internationale Gemeinschaft zusammen darauf reagieren könne.