Ein Meister für die Towers!: Bryce Taylor: „Ich will in Hamburg den Spaß wiederfinden“
Die Hamburg Towers haben einen neuen Anführer: Bryce Taylor, 2014 Deutscher Meister mit Bayern München und einer der besten Spieler der vergangenen zehn Jahre, ist am Mittwoch offiziell als Neuer im Team von Pedro Calles vorgestellt worden. Die MOPO sprach mit dem Ami mit deutschem Pass über Ziele, Träume – und einen Ex-Hamburger.
Seit 2009 sorgt Bryce Taylor in der BBL auf eher unspektakuläre Weise für Aufsehen: Nicht mit krachenden Dunkings, sondern als ein harter, verlässlicher und nervenstarker Arbeiter: Immer, wenn es drauf ankommt, ist er zur Stelle. Nicht selten mit spielentscheidenden Würfen.
Hamburg Towers verpflichten Bryce Taylor aus Bamberg
Nach zuletzt eher durchwachsenen Jahren in Bamberg kann es Taylor kaum abwarten, neu anzufangen. „Zuletzt hatte ich mehr Tiefen als Höhen“, sagt der 33-Jährige, auch in Hinblick auf seine erst kürzlich auskurierte Achillessehnenverletzung.
„Ich habe hier in Hamburg eine große Chance, mich als Spieler weiterzuentwickeln, meine Erfahrung einzubringen und selber wieder den Spaß am Spiel zu finden“, sagt Taylor, und ergänzt: „Auch, wenn vieles neu sein wird.“
Elf Jahre spielte Taylor nicht nur regelmäßig um die Bundesliga-Krone, sondern auch in internationalen Wettbewerben – auf beides darf er mit den Towers erstmal nicht hoffen. „Wir haben hier eine sehr gute Basis, mit Leuten, die einen richtig guten Job machen. Die Towers sind noch so jung, haben aber großes Potenzial.“
Louis Olinde riet Bryce Taylor zum Wechsel zu den Hamburg Towers
Taylor sieht sich selber als Schnittstelle, als Identifikationsfigur, als Ansprechpartner für Jung und Alt. Nebenbei schätzt er nicht nur Calles’ Visionen, er kennt sie sogar: Die beiden haben sich in Quakenbrück kennengelernt, als beide für die Artland Dragons tätig waren.
Taylor hat einen Vertrag für die kommende Saison unterschrieben – sieht sich aber durchaus langfristig in Hamburg: „Das ist das Ziel. Alles ist möglich.“ Er schielt dabei rüber zu Crailsheim, das vergangene Saison aus dem Nichts in die Playoffs kam. „Dieses Überraschungsteam könnten wir nächste Saison werden.“
Zeit genug hätten die Towers. Ohne Pokal-Teilnahme geht für sie die Saison erst im November los. „Daraus müssen wir unseren Vorteil ziehen“, findet Taylor. „Um zueinanderzufinden, die Systeme zu lernen und Chemie zu entwickeln.“
Hilfe bei der Entscheidung, zu den Towers zu gehen, bekam Taylor übrigens von Louis Olinde, mit dem er in Bamberg spielte: „Er hat von Hamburg immer geschwärmt, immer gestrahlt, wenn er von seiner Heimat sprach. Das hat sich bei mir eingebrannt.“