Meistertitel für Thomas Tuchel?: Frankreichs Ligen vor Saisonabbruch
Köln –
Dieser Artikel wird kontinuierlich fortgeführt – die letzte Aktualisierung erfolgte um 11:12 Uhr am 29. April.
Die Ausbreitung des Coronavirus schreitet immer weiter voran. Um die Pandemie in den Griff zu bekommen, gibt es weltweit strenge Regelungen. Diese haben auch Auswirkungen auf die Sportwelt.
Liga-Saisons in Frankreich wohl beendet
Die neuen Bestimmungen in Frankreich im Zuge der Coronavirus-Pandemie bedeuten laut Verbandspräsident Noel Le Graet (78) das Ende der Fußball-Saison. „Die Entscheidung, mit den Spielen aufzuhören, ist die richtige. Die Gesundheit hat Priorität“, sagte Le Graet der Sportzeitung „L’Equipe“. Der Liga-Verband LFP kündigte an, die Maßnahmen zu begutachten und eine Generalversammlung einzuberufen.
Am Dienstag hatte Premierminister Édouard Philippe (49) in einer Rede vor der Nationalversammlung gesagt, dass die Saison 2019/20 der Profisportarten nicht wieder aufgenommen werden könne, auch nicht im Fußball. Laut Sportministerium sind bis Ende Juli keine Spiele – auch nicht unter Ausschluss von Fans – erlaubt.
Da in der Ligue 1 noch zehn Spieltage – für Meister Paris Saint-Germain sogar elf – zu absolvieren sind, ist ein Saisonabbruch wahrscheinlich. PSG mit Trainer Thomas Tuchel (46) könnte angesichts eines Vorsprungs von zwölf Punkten auf Olympique Marseille zum Meister erklärt werden. Eine derartige Lösung stößt in Frankreich allerdings nicht nur auf Gegenliebe.
So will sich beispielsweise Lyon-Boss Jean-Michel Aulas (71) mit einem Liga-Ende nicht abfinden und schlägt Playoffs vor. Aktuell wäre sein Klub Olympique Lyon auf Platz sieben der Tabelle international nicht mehr vertreten. Le Graet will zumindest den nationalen Pokal retten und das Finale zwischen PSG und AS Saint-Etienne Anfang August austragen.
Bundesarbeitsministerium gibt grünes Licht für Geisterspiele
Die Fußball-Bundesliga hat offenbar eine wichtige Hürde auf dem Weg zu Geisterspielen aufgrund der Coronavirus-Pandemie gemacht. Das Bundesarbeitsministerium hat nach Informationen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) in Sachen Arbeitsschutz grünes Licht für Spiele der 1. und 2. Liga unter Ausschluss von Zuschauern gegeben.
„Der Arbeitsschutz der Spieler, Trainer und Betreuer kann bei vollständiger Umsetzung des Konzepts weitgehend sichergestellt werden“, heißt es demnach mit Blick auf ein weiterentwickeltes Wiederaufnahme-Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) in einem Schreiben von Björn Böhning (SPD) als Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium.
Das Schreiben ist an Kanzleramtschef Helge Braun, das Bundesinnenministerium und das Bundesgesundheitsministerium gerichtet.
Dem Arbeitsministerium obliegt aber nicht die Entscheidung für Geisterspiele. Eine positive Rückmeldung ist aber eine Grundvoraussetzung für die Zustimmung der Politik.
Die DFL hatte ihr Konzept für den Wiederbeginn des Liga-Fußballs nach Hinweisen des Arbeitsministeriums weiterentwickelt. In der aktuellen Fassung sei das Konzept „sinnvoll, reduziert Risiken und ist daher arbeitsschutzrechtlich akzeptabel“, heißt es von Böhning.
Die DFL hatte in einem Schreiben ans Arbeitsministerium, das dem RND ebenfalls vorliegt, von einer „Quasi-Quarantäne“ der Spieler gesprochen. „Insofern leben die Spieler in einer Zone, die neben ihrer Privatwohnung auf der anderen Seite den Trainingsplatz, den Spielerbereich des Stadions, die Mannschaftshotels und den Mannschaftsbus umfasst.“ Ein Mund-Nasen-Schutz ist indes auf dem Trainingsplatz und auf dem Spielfeld nicht möglich.
Die Deutsche Fußball Liga hofft auf eine Fortsetzung der ausgesetzten Spielzeit noch im Mai. Am Donnerstag soll bei den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten auch über die Bundesliga-Thematik gesprochen werden.
UEFA erwartet neue Liga-Pläne bis zum 25. Mai
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) erwartet von den Ligen bis zum 25. Mai eine detaillierte Skizze über die möglichen Pläne zur Fortsetzung der Saison. Dies geht aus einem Schreiben von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und Generalsekretär Theodore Theodoridis hervor, das bereits in der vergangenen Woche nach der Sitzung des Exekutivkomitees aufgesetzt worden war.
Demnach soll bis zu besagtem Datum erläutert werden, „wann und in welchem Format“ der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden könnte. Sofern eine Spielzeit gar nicht fortgesetzt werden könnte, solle dies nach Möglichkeit ebenfalls bis zum 25. Mai mitgeteilt werden – und das hat einen Grund.
Am 27. Mai berät das UEFA-Exekutivkomitee über den weiteren Verlauf der bis auf Weiteres ausgesetzten Champions und Europa League. Die hatte die UEFA auch deshalb unterbrochen, um den Ligen die Möglichkeit zu geben, ihre Spielzeiten zu beenden.
Champions Hockey League (CHL): Start verlegt, nur K.O.-Spiele
Die Champions Hockey League (CHL), das Turnier der europäischen Spitzenklubs, hat angesichts der Corona-Krise den Beginn der neuen Saison um einen Monat nach hinten verschoben und zugleich das Format des Wettbewerbs geändert. Statt am 3. September soll die Spielzeit in der europäischen Königsklasse nun am 6. Oktober beginnen.
Zudem wird es keine Gruppenphase, sondern ausschließlich K.o.-Partien mit Heim- und Auswärtsspielen geben. Aus Deutschland gehören Red Bull München, die Adler Mannheim, die Straubing Ice Tigers sowie die Eisbären Berlin zu den 32 CHL-Teilnehmern. Die Paarungen für die erste K.o.-Runde stehen noch nicht fest. Das Finale soll am 9. Februar 2021 ausgetragen werden.
Absage Olympischer Spiele im Fall andauernder Pandemie 2021
Die wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr auf Sommer 2021 verschobenen Olympischen Spiele sollen nach Veranstalterangaben im Fall einer dann weiter andauernden Pandemie abgesagt werden. Die Spiele könnten nicht über 2021 hinaus verschoben werden, sagte Japans Chef-Organisator Yoshiro Mori der Zeitung „Nikkan Sports“ am Dienstag. „In dem Fall werden sie abgesagt.“
FC Liverpool stoppt Umbau an der Anfield Road
Jürgen Klopp (52) muss mindestens ein weiteres Jahr auf mehr Zuschauer im Stadion des FC Liverpool warten. Der Club des deutschen Trainers teilte am Montag mit, dass die Ausbauarbeiten an der Anfield Road wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben werden müssen. Frühester Termin für die Fertigstellung sei nun der Sommer 2023. Ursprünglich hätten im Sommer 2022 mehr Sitzplätze für die Anhänger der Reds zur Verfügung stehen sollen. Aktuell fasst die Arena rund 54 000 Plätze.
UEFA gibt 236,5 Millionen Euro für Mitgliedsverbände frei
Finanzspritze von ganz oben: Die UEFA hat 236,5 Millionen Euro freigegeben, um ihre 55 Mitgliedsverbände bei der Bewältigung der Herausforderungen von COVID-19 in ihren jeweiligen Ländern zu unterstützen. Das UEFA-Exekutivkomitee erteilte grünes Licht für die Aufhebung der Bedingungen für Zahlungen im Rahmen des HatTrick-Programms der UEFA.
Diese HatTrick-Mittel werden in der Regel an die nationalen Verbände verteilt, um die laufenden Kosten zu decken und die Entwicklung spezifischer und zielgerichteter Bereiche des nationalen Fußballs zu unterstützen. Die UEFA hat jedoch beschlossen, dass jeder Verband angesichts der negativen Auswirkungen des Coronavirus auf den Fußball auf allen Ebenen seine eigenen Prioritäten setzen kann.
„Unser Sport steht vor einer beispiellosen Herausforderung, die durch die COVID-19-Krise hervorgerufen wurde. Die UEFA möchte ihren Mitgliedern zu einer auf ihre spezifischen Umstände abgestimmten Vorgehensweise verhelfen“ erklärt UEFA-Präsident Aleksander Čeferin (52). „Deshalb haben wir uns darauf geeinigt, dass bis zu 4,3 Millionen Euro pro Verband, die für den Rest dieser und der nächsten Spielzeit gezahlt werden, sowie ein Teil der Investitionsmittel nach dem Ermessen unserer Mitglieder für den Wiederaufbau der Fußball-Community verwendet werden können.“
Es sei „eine verantwortungsvolle Entscheidung, so viel wie möglich zu helfen, und ich bin stolz auf die Einigkeit, die der Fußball in dieser Krise zeigt“, führt der Slowene aus. „Zweifellos wird der Fußball im Zentrum des Lebens stehen, wenn wir zur Normalität zurückkehren. Wenn diese Zeit kommt, muss der Fußball bereit sein, diesem Ruf zu folgen. “
Premier League will am 8. Juni starten
Die Fußballklubs der englischen Premier League streben eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs am 8. Juni an. Das berichtete der britische Sender BBC am Montag. Demnach wollen die Vereine bei ihrem nächsten Meeting am Freitag darüber diskutieren, wie die restlichen 92 Spiele ausgetragen werden können. Es gilt als sicher, dass die Partien ohne Publikum stattfinden werden. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung von Politik und Gesundheitsexperten.
Ziel ist es laut BBC, die Saison bis Ende Juli abzuschließen. Für eine Wiederaufnahme der Liga am 8. Juni müssten die Klubs also spätestens am 18. Mai wieder voll mit dem Training beginnen. Der FC Arsenal und Brighton & Hove Albion haben bereits am Montag ihr Trainingsgelände für individuelle Einheiten der Spieler geöffnet.
Bei der Videokonferenz der Klubs am Freitag soll laut dem Bericht auch darüber diskutiert werden, wo die verbleibenden Spiele stattfinden sollen. Schon länger wird darüber spekuliert, dass die Partien an wenigen ausgewählten, neutralen Spielorten ausgetragen werden (hier lesen Sie mehr) – möglicherweise nicht in Stadien, sondern auf Trainingsplätzen.
Oberbürgermeister von Halle untersagt Geisterspiele
Der Oberbürgermeister von Halle hat Geisterspielen in der Stadt vorerst eine Absage erteilt. Bernd Wiegand (63, parteilos) sagte laut der „Mitteldeutschen Zeitung“ in einer Videopressekonferenz, dass es „eine Sonderstellung des Fußballs“ hinsichtlich der Lockerungsmaßnahmen nicht geben werde. Geisterspiele seien nach aktuellem Stand „mit den vorgegebenen Regeln zu Abstand und Sicherheit nicht zu verantworten“. Zuvor hatte sich Wiegand vor Ort ein Bild von den Bedingungen im Stadion des Drittligisten Hallescher FC gemacht. Die 20 Klubs der Liga diskutieren am Montagnachmittag über die Fortsetzung der Saison.
Der HFC gehört zu jenen mindestens acht Vereinen, die sich für ein vorzeitiges Saisonende aussprechen. „Problematisch sind nach unserer Beurteilung die Ausnahme vom Kontaktverbot bei Spielern auf dem Platz, die abweichende Regelung zur Einzelquarantäne und die in unserem Stadion schwierig umsetzbaren räumlichen Anforderungen und Abtrennungen“, sagte Präsident Jens Rauschenbach der Zeitung. Der Unternehmer war selbst an Covid-19 erkrankt, ist inzwischen genesen.
Die Solidaritätszahlung der DFL von 300.000 Euro pro Verein lässt der Klub bei der Bewertung außen vor. „Wir treffen unsere Entscheidungen als Verein unabhängig auf Basis unserer Beurteilung der gesundheitlichen Lage und der behördlichen Genehmigungen“, betonte Rauschenbach. Zudem sprach sich der Funktionär dafür aus, die Saison unbedingt bis zum 30. Juni zu beenden, sollte weitergespielt werden müssen.
Spanischer Gesundheitsminister glaubt nicht an baldige Liga-Wiederaufnahme
In der spanischen Primera Divisón könnte noch viele Monate lang der Ball ruhen. So sagte Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa (53) bei seiner täglichen Corona-Pressekonferenz am Sonntag: „Ich kann jetzt noch nicht sagen, ob der Profifußball vor dem Sommer wieder aufgenommen werden kann. Das wäre rücksichtslos von mir.“
In der Ersten Liga ruht der Spielbetrieb seit 12. März. Es sei nun „unklug“, eine baldige Wiederaufnahme zu versprechen, erklärte der Minister. Mit bislang mehr als 23.000 Todesopfern ist Spanien von der Corona-Krise eines der am härtesten getroffenen Länder. Liga-Boss Javier Tebas (57) hatte allerdings angekündigt, die Saison unbedingt zu Ende spielen zu wollen.
FC Chelsea: Keine Gehaltskürzungen oder staatlichen Hilfen
Der englische Premier-League-Klub FC Chelsea hat sich gegen Gehaltskürzungen für seine Fußballprofis ausgeprochen. Wie die Londoner am Samstag mitteilten, sollen Nationalspieler Antonio Rüdiger (27) und seine Kollegen stattdessen weiter wohltätige Projekte zur Bekämpfung der Coronakrise finanziell unterstützen.
„Derzeit wird die erste Mannschaft der Männer keinen finanziellen Beitrag für den Klub leisten“, schrieben die Blues in einem Statement. Allerdings werde der Vorstand weiterhin Gespräche mit den Spielern über mögliche finanzielle Unterstützungen führen.
Der Gegner des FC Bayern im Champions-League-Achtelfinale will keine staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen, den Klub-Mitarbeitern werden bis zum 30. Juni volle Bezüge gezahlt.
Vater von Waldhof-Mannheim-Profi an Corona verstorben
Der Vater eines Profis vom Fußball-Drittligisten Waldhof Mannheim ist schon vor Wochen an einer Coronavirus-Erkrankung verstorben. Das berichtet die Zeitung Rheinpfalz, die aus einer Mail des Waldhof-Geschäftsführers Markus Kompp an die anderen Vereine zitiert. Die Echtheit des Dokuments wird von Kompp bestätigt.
Der Tod des Spielervaters sei der entscheidende Grund, warum „wir beim SV Waldhof Mannheim bereits seit Beginn an, bereits vor der Entscheidung, die Saison vorerst auszusetzen, für einen sofortigen Saisonabbruch argumentieren und die sofortige Prüfung des Saisonabbruchs verlangt haben“, schrieb Kompp demnach.
Die Mannheimer sind in der 3. Liga einer von acht Fürsprechern eines Saisonabbruchs. Andere Vereine möchten die Saison fortsetzen, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will einen außerordentlichen Bundestag entscheiden lassen. Ein Abwägen zwischen wirtschaftlichen, sportlichen, gesellschaftlichen und gesundheitlichen Interessen, welche es „meiner Meinung nach erst gar nicht geben darf“, so Kompp, „fällt euch, liebe Kollegen, vielleicht dann doch auch leichter, wenn ihr einen konkreten Fall kennt.“
Stiftung Patientenschutz kritisiert DFL scharf
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat Kritik an den Plänen der Deutschen Fußball Liga (DFL) zur baldigen Austragung von Geisterspielen geäußert. „Es ist überheblich und arrogant, in welcher Art und Weise sich die Deutsche Fußball Liga die Priorität für Covid-19-Testungen sichern will. Angesichts des Leides der Corona-Krise ist das unanständig“, sagte Vorstand Eugen Brysch im Interview mit dem Online-Nachrichten-Angebot des ZDF.
Demgegenüber hatte DFL-Boss Christian Seifert erst am Donnerstag wiederholt betont, keine Sonderrolle für den Fußball zu beanspruchen und die Entscheidung zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs den politischen Entscheidungsträgern zu überlassen. Auch hatte es in den vergangenen Tagen wiederholt Berichte gegeben, dass die Labore gar nicht ausgelastet sind. Die DFL hatte dazu eine Kooperationsvereinbarung mit insgesamt fünf Laborverbänden abgeschlossen, die versichert hatten, dass die derzeitigen Kapazitäten ausreichend sind und durch Covid-19 keine Limitierung der Testkapazitäten auftreten. Die DFL rechnet mit rund 20 000 Tests zur Durchführung der restlichen Spieltage.
Am 9. Mai könnte die Bundesliga nach fast zwei Monaten Corona-Auszeit ihre Saison fortsetzen. Dieses Datum hatten die Ministerpräsidenten Markus Söder (Bayern) und Armin Laschet (Nordrhein-Westfalen) am Montag in der Live-Sendung der „Bild“ ins Gespräch gebracht. „Solche Deals werden auch dann nicht besser, wenn sie den Segen des Bundesgesundheitsministers und einiger Ministerpräsidenten hätten“, ergänzte Brysch, der die Politik aufforderte, sich für „die systematische Testung der Risikopatienten, ihrer Angehörigen, der Pflegekräfte und Ärzte“ einzusetzen.
Eredivisie: Kein Meister in den Niederlanden
Die niederländische Eredivisie bricht die Saison ab und kürt in diesem Jahr keinen Meister. Diesen Beschluss teilte der niederländische Fußball-Verband KNVB am Freitag im Anschluss an eine Onlinekonferenz mit allen 34 Profiklubs mit. Damit muss Rekordmeister und Tabellenführer Ajax Amsterdam auf seinen 35. Titel warten. Absteiger aus der Eredivisie wird es genauso wie Aufsteiger aus der 2. Liga nicht geben.
Der Entschluss stößt vor allem bei Ajax nicht bei allen Beteiligten auf Gegenliebe: „Wir sind an der Spitze. Die Tordifferenz, die sonst ja immer zählt, spielt jetzt auf einmal keine Rolle? Das ist Bullshit“, wütet der Marokkaner, der im Sommer zum FC Chelsea wechselt.
Ajax, das bis zur Saisonunterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie punktgleich vor dem AZ Alkmaar an der Spitze gelegen hatte, wurde für die Play-offs der Champions League nominiert. Der Tabellenzweite Alkmaar nimmt an der zweiten Qualifikationsrunde zur Königsklasse teil. Für die Vorrunden der Europa League wird der KNVB Feyenoord Rotterdam, die PSV Eindhoven und Willem II Tilburg melden. Pokalfinalist FC Utrecht geht leer aus. Der KNVB folgte bei der Vergabe der Tickets für die internationalen Wettbewerbe den Vorgaben der Europäischen Fußball-Union (UEFA).
Die Regierung hatte Großveranstaltungen bis zum 1. September verboten. Der Saisonabbruch war danach nur noch Formsache.
THW Kiel im „Final4“ der Handball-Champions League in Köln
Der neue deutsche Handball-Meister THW Kiel zieht ins Final-Turnier der Champions League in Köln ein. Wie die Europäische Handball-Föderation EHF am Freitag mitteilte, sind die Achtel- und Viertelfinalspiele im höchsten Vereinswettbewerb wegen der Coronakrise abgesagt worden.
Stattdessen werden die ersten beiden Mannschaften der Vorrunden-Gruppe A und B für das „Final4“ gesetzt, das auf den 28./29. Dezember verschoben worden war. Neben Kiel, das die Gruppenphase auf Platz eins der B-Staffel abgeschlossen hatte, sollen der FC Barcelona, Paris St. Germain und Veszprem/Ungarn in Köln um Europas Vereinskrone spielen.
Pikant: Der norwegische Topstar Sander Sagosen, der zur Saison 2020/21 nach Kiel wechselt, steht noch bei PSG unter Vertrag. Der zweite deutsche Vertreter SG Flensburg-Handewitt, der sich als Gruppenfünfter für das Achtelfinale qualifiziert hatte, ist damit aus dem Wettbewerb.
Mit den Kielern, die nach dem Abbruch der Handball-Bundesliga zum Meister erklärt worden waren, steht erstmals seit der Saison 2015/16 wieder eine deutsche Mannschaft im „Final4“.
Leichtathletik: Auch EM in Paris ist nun abgesagt
Dutzende Leichtathletik-Veranstaltungen wurden in den vergangenen Wochen weltweit abgesagt – nun auch die für Ende August geplanten Europameisterschaften in Paris. Keine Überraschung.
Wie der Kontinentalverband European Athletics am Donnerstagabend weiter mitteilte, wurde die Entscheidung aufgrund „einer beispiellosen Gesundheitskrise“ getroffen.
Die mit der Pandemie verbundenen Risiken seien „noch lange nicht unter Kontrolle“. Deshalb habe die Gesundheit der Menschen und der Kampf gegen die Pandemie absolute Priorität und stehe „vor jeder anderen Überlegung“. Ein möglicher neuer EM-Termin wurde in dem Statement nicht genannt.
Die Absage kommt alles andere als überraschend. Dutzende Veranstaltungen waren in den vergangenen Wochen weltweit verlegt oder abgesagt worden – damit steht auch die Leichtathletik vor einem heiklen Kalender-Puzzle: Welt-, Europa-, nationale Veranstaltungen und Wettkampfserien müssen neu abgestimmt und unter einen Hut gebracht werden. Dazu kommt die Verlegung von Mega-Events wie Olympia (jetzt Sommer 2021 in Tokio) und der Fußball-Europameisterschaften (jetzt im Juni/Juli 2021 in mehreren Ländern).
Bereits Ende März hatte die EA bei den Organisatoren in der französischen Hauptstadt eine Machbarkeitsstudie für „alternative Szenarien“ angefordert. Diese sollten auch eine mögliche Verschiebung der EM beinhalten. Die Hallen-EM soll vom 5. bis 7. März 2021 im polnischen Torun ausgetragen werden.
Auch die für August 2021 geplanten Weltmeisterschaften in Eugene im US-Bundesstaat Oregon wurden kürzlich um ein knappes Jahr verschoben: Sie sollen nun vom 15. bis 24. Juli 2022 stattfinden. Wegen des Coronavirus hatte der Weltverband World Athletics Ende Januar bereits die Hallen-WM im chinesischen Nanjing um ein Jahr verschoben. Die für den 13. bis 15. März 2020 vorgesehenen Titelkämpfe sollen nun vom 19. bis 21. März 2021 stattfinden.
In der Diamond League – nach der WM das Premium-Produkt von World Athletics – sind bereits die ersten neun Meetings bis Ende Juni abgesagt worden, zuletzt die Veranstaltungen in Eugene/USA (7. Juni), Oslo (11. Juni) und Paris (13. Juni). Die nächstfolgende Station wäre am 4. Juli in London.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband hatte kürzlich die nationalen Meisterschaften in allen Altersklassen und Bereichen bis zum 19. Juli abgesagt. Darunter sind auch die Titelkämpfe der Aktiven, die für 6./7. Juni in Braunschweig angesetzt waren und bereits auf einen unbekannten Zeitpunkt verschoben wurden. Angepeilt wird derzeit das Wochenende 8./9. August – zur Not auch als Geister-Meisterschaften.
UEFA nennt Kriterien für erlaubten Saisonabbruch
Europas Top-Klubs müssen bei einem Saisonabbruch in ihren Ligen keinen Ausschluss von den internationalen Wettbewerben mehr fürchten. Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) beschloss bei einer Videokonferenz am Donnerstag, dass im Falle eines vorzeitigen Saisonendes auf einer „transparenten und objektiven“ Basis die Teilnehmer nominiert werden sollen. Dabei dürften vor allem die bis zum Abbruch erzielten Resultate für eine Teilnahme herangezogen werden. Sofern Mannschaften unterschiedlich viele Spiele absolviert haben, könnte anhand eines Punktedurchschnitts entschieden werden.
Die UEFA nannte auch Kriterien für einen erlaubten Abbruch. Dieser sei gestattet, wenn es Anordnungen der Behörden gibt oder eine Fortsetzung der Liga aus finanziellen Gründen keinen Sinn machen würde. Die UEFA behält sich aber das Recht vor, ausgewählten Teilnehmern unter Umständen das Startrecht zu verwehren.
Als erste Liga hatte Ende März die belgische Pro League wegen der Corona-Krise einen Abbruch in Erwägung gezogen, die UEFA drohte daraufhin mit dem möglichen Ausschluss aus Champions und Europa League. Endgültig soll in Belgien am 27. April eine Entscheidung fallen, in den Niederlanden ist das vorzeitige Saisonende wegen des Verbots von Großveranstaltungen bis zum 1. September nur noch Formsache.
Terminkollision: Frauen-EM nach 2022 verlegt
Nach der Verschiebung der Männer-EM sowie der Olympischen Spiele ins Jahr 2021 aufgrund der Coronakrise wird auch die Frauenfußball-EM ein Jahr später als geplant stattfinden. Wie die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Donnerstag mitteilte, wird das Turnier in England aufgrund der Terminkollisionen vom 6. bis 31. Juli 2022 ausgetragen. Die WM der Männer in Katar findet zwar im selben Jahr statt, allerdings im Winter. „Unabhängig davon, dass die Austragung der Frauen-EM 2021 auch aufgrund der Verschiebung der Olympischen Spiele schwer vorstellbar gewesen wäre, brauchen wir das Alleinstellungsmerkmal im Fußball, um die größtmögliche Aufmerksamkeit zu erzielen“, sagte Bundestrainer Martina Voss-Tecklenburg: „Die Erfahrungen der vergangenen Welt- und Europameisterschaften haben gezeigt, dass wir damit eine immens hohe Reichweite für unseren Sport erzielen.“
Ursprünglich sollte die 13. EM der Frauen vom 7. Juli bis 1. August 2021 im Mutterland des Fußballs ausgetragen werden, an den geplanten zehn Spielorten wird festgehalten. Die EM-Qualifikation ist aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen, der Rekordeuropameister Deutschland liegt mit der Idealausbeute von zwölf Punkten aus vier Spielen in der Gruppe I auf Rang zwei hinter Irland (5 Spiele, 13 Punkte).
Die für diesen Sommer angesetzte Männer-EM in zwölf Ländern soll vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 stattfinden, die Sommerspiele in Tokio sind für den Zeitraum vom 23. Juli bis 8. August 2021 geplant.
„Wir haben sämtliche Aspekte berücksichtigt, unter anderem unsere Verpflichtung für das Wachstum des Frauenfußballs. Mit der Verlegung gewährleisten wir, dass die EM das einzige große Frauenturnier im Sommer 2022 sein wird“, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Die bei der UEFA für den Frauenfußball zuständige Ex-Nationalspielerin Nadine Kessler ergänzte: „Diese Entscheidung ist für das Turnier, die Spielerinnen, Fans und Partner das Beste.“
Sky fordert Preisnachlass bei TV-Rechten – Serie A lehnt ab
Der Bezahlsender Sky Italia hat in der Coronakrise einen Preisnachlass für die letzte Rate der TV-Gelder gefordert und trifft damit bei den Fußball-Klubs der italienischen Serie A auf Ablehnung. Die TV-Gruppe, die die Mehrheit der Übertragungsrechte der Topliga hält, will für die letzten 87 Spiele der unterbrochenen Saison nur die Hälfte der vereinbarten 156 Millionen Euro zahlen.Die Meisterschaft wurde wegen der Corona-Pandemie am 9. März unterbrochen, wann sie wieder aufgenommen werden kann, ist offen. Sollte Sky Italia nicht die komplette Rate zahlen, droht die Serie A laut Medienberichten mit einer juristischen Auseinandersetzung.
Der ehemalige Milan-Chef Adriano Galliani warnte vor dem Bankrott europäischer Topklubs, sollten die Bezahlsender die Fernsehgelder nicht überweisen. „Hier geht es nicht nur um die TV-Übertragungsrechte. Es fehlen auch die Einnahmen durch die Eintrittskarten für die Spiele im Stadion und die 400 Millionen Euro, die die UEFA für europäische Wettbewerbe verteilen muss. Eine Senkung der Gehälter genügt nicht, um die Klubs über Wasser zu halten“, warnte Galliani, Geschäftsführer des Drittligisten Monza Calcio im Besitz des TV-Magnaten und Ex-Premiers Silvio Berlusconi.
Niederlande beendet Eredivisie vorzeitig
In den Niederlanden wird es bis zum 1. September keine Spiele im Profifußball mehr geben. Damit ist die Spielzeit für die beiden höchsten Ligen vorzeitig beendet. Das kündigte Premier Mark Rutte in Den Haag an. Alle genehmigungspflichtigen Veranstaltungen seien bis zum 1. September verboten, das gelte auch für Fußballspiele ohne Publikum. „Kein Profifußball bis zum 1. September“, sagte der Premier.
Die Eredivisie kündigte an, am Freitag „über die Konsequenzen der Entscheidung“ sprechen zu wollen. Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte zuvor mitgeteilt, dass Richtlinien für den Fall eines Saisonabbruchs in nationalen Ligen erarbeitet werden, um unter anderem die Frage nach den Europapokal-Teilnehmern zu klären.
Das Verbot in den Niederlanden galt zunächst bis zum 1. Juni. Der niederländische Fußballverband KNVB wollte ursprünglich danach die restlichen Spielrunden ohne Publikum austragen. In der Eredivisie hätten noch acht Spieltage gespielt werden müssen. Spitzenclubs wie Ajax Amsterdam, PSV Eindhoven oder AZ Alkmaar hatten aber dafür plädiert, die Saison vorher zu beenden. Nach dem heutigen Stand führt Ajax Amsterdam dank der besseren Tordifferenz die Tabelle an, gefolgt vor dem punktgleichen AZ Alkmaar.
Reitturnier CHIO in Aachen abgesagt
Der CHIO in Aachen fällt in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie aus. Ursprünglich sollte das bedeutendste Reitturnier der Welt vom 29. Mai bis zum 7. Juni stattfinden. Wegen der Corona-Krise war die Veranstaltung zunächst auf einen unbestimmten Termin verlegt worden. Am Mittwoch erklärten die Organisatoren dann die endgültige Absage des Turnierklassikers.
„Die Gesundheit der Menschen steht über allem“, sagte Frank Kemperman (65), der Vorstandsvorsitzende des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), in einer Mitteilung. Die Veranstalter begründeten die Entscheidung mit „nationalen und internationalen Entwicklungen sowie der von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen“. So sind unter anderen vorerst bis zum 31. August Großveranstaltungen untersagt.
Es ist die erste Absage des Turniers nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Nach Angaben der Veranstalter kommen jährlich an zehn Tagen etwa 350 000 Besucher nach Aachen.
„Das war für uns alle eine sehr emotionale und schwere Entscheidung“, meinte Michael Mronz, Geschäftsführer der Aachener Reitturnier GmbH (ART). Die Situation sei eine Herausforderung, auch wenn das Turnier dank seiner Partner und Zuschauer gut aufgestellt sei. Für die Pferdesport-Fans soll es in den nächsten Tagen als Ersatz ein digitales CHIO Aachen im Internet geben, kündigte Mronz an. Derzeit finden beinahe weltweit keine Reitturniere statt.
Markus Söder über Geisterspiele: Kein „Blankoscheck“ für den Fußball
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält die Austragung von Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga bald wieder für vertretbar – allerdings unter strikten Bedingungen. „Die Liga hat, für mich überraschend, ein sehr detailliertes Konzept vorgelegt. Sie haben sich sehr viel Mühe gegeben. Es lohnt, das zu überprüfen“, sagte der 53-Jährige am Dienstag in der ARD-Nachrichtensendung Tagesthemen. Allerdings könne nicht von einem „Blankoscheck“ für den Fußball die Rede sein, führte Söder aus.
Die Hygienemaßnahmen müssten ständig überprüft werden, auch kleinere Vereine die Auflagen einhalten, der Personenkreis müsse kontrollierbar sein. „Ich kann mir vorstellen, dass wir uns von Spieltag zu Spieltag entwickeln“, erklärte Söder weiter. Neben den Bundesländern und dem Gesundheitsministerium müsse auch das Robert Koch-Institut (RKI) mit seiner Expertise das Konzept prüfen. „Letztlich muss das RKI sein Go geben“, sagte Söder.
DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius: Länderspiele im September
Es scheint wie aus einer anderen Zeit. Vor nicht einmal einem Monat hätten sich Fußballfans in Deutschland auf zwei Länderspiel-Klassiker freuen können. Sowohl die Partie gegen Spanien (26. März) als auch fünf Tage später der Kracher gegen Italien waren unter den ersten Partien, die der Corona-Krise zum Opfer fielen.
Jetzt macht DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius (44) Hoffnung. Gegenüber der Bild sprach er über die Zukunft der DFB-Elf. „Ob mit oder ohne Zuschauer, da lege ich mich noch nicht fest, aber im September werden wir die Nationalmannschaft wieder auf dem Platz sehen, das ist meine Prognose.“
Anfang September stehen die ersten beiden Partien der neuen Saison in der Nations League auf dem Programm. Demnach ist am 3. September wieder Spanien der Gegner. Die coronabedingt spielfreie Zeit würde also mit dem Länderspiel gegen die Furia Roja (rote Furie).
„Nachdrückliche Empfehlung“: UEFA rät zu Abschluss der nationalen Wettbewerbe
In der Bundesliga soll der Ball ab dem 9. Mai wieder rollen. Jetzt hat die Europäische Fußball-Union (UEFA) nachgelegt und die „nachdrückliche Empfehlung“ ausgesprochen, die wegen der Coronavirus-Pandemie ausgesetzten nationalen Wettbewerbe abzuschließen. Dies teilte der Kontinentalverband am Dienstag nach einer Telefonkonferenz mit den Generalsekretären der 55 Mitgliedsverbände mit.
Den nationalen Verbänden seien „eine Vielzahl von Kalenderoptionen“ präsentiert worden, die sowohl die Spiele der Nationalmannschaften als auch Klubwettbewerbe betreffen, führte die UEFA aus. Konkrete Termine für eine mögliche Wiederaufnahme der Wettbewerbe wurden in dem kurzen Statement nicht genannt.
„Inländische Spitzenliga- und Pokalwettbewerbe“ seien „zu beenden“, hieß es weiter. Aber „einige Sonderfälle werden angehört werden, sobald Richtlinien für die Teilnahme an europäischen Wettbewerben – im Falle einer abgesagten Liga – ausgearbeitet worden sind.“
Alle Entscheidungen sollen nach der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees am Donnerstag bekannt gegeben werden. Zuletzt sorgte die erste Liga in Belgien für Aufsehen, die ihren Spielbetrieb einstellen und die Saison abbrechen möchte. Daraufhin wurde der belgische Verband von der UEFA heftig kritisiert.
Handball-Bundesliga bricht die Saison ab
Die Handball Bundesliga (HBL) hat ihre Saison aufgrund der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochen. Deutscher Meister ist der THW Kiel. Dies legte die Liga nach einer virtuellen Mitgliederversammlung fest. Zuvor hatten die 36 Erst- und Zweitligisten auf schriftlichem Wege über eine Fortsetzung der Spielzeit abgestimmt. Die erforderliche Dreiviertelmehrheit ist laut HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann „deutlich überschritten“ worden.
„Aus sportlicher Sicht wäre es natürlich das Beste gewesen, die Saison fortzusetzen. Der Rahmen hat gesundheitlich, organisatorisch und wirtschaftlich aber nicht gepasst. Von den ungerechten Lösungen haben wir diese für die Beste gehalten“, sagte Bohmann.
Bei der Wertung der Spielzeit entschied sich das Präsidium der Liqui Moly Bundesliga gegen eine Annullierung und für die Anwendung der Quotientenregel, die Tabellenführer Kiel als bestes Team der Saison 2019/20 ausweist. Absteiger wird es nicht geben, Aufsteiger sind HSC 200 Coburg und TuSEM Essen. Die HBL startet mit 20 Klubs in die neue Saison, in der es vier Absteiger geben wird.
Für den VfL Gummersbach ist somit die Chance auf den Aufstieg in die Bundesliga dahin. „Es ist wichtig, dass wir jetzt endlich einen Schlussstrich ziehen können und den Blick nach vorne richten“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins am Dienstag. Mit den finanziellen Folgen wird aber auch der VfL zu kämpfen haben. „Schon jetzt ist aber klar, dass wir auf die uneingeschränkte Solidarität unserer Fans und Partner angewiesen sind.“
Für Rekordmeister Kiel ist es nach vier erfolglosen Anläufen der erste Meistertitel seit 2015 und der 21. insgesamt. Zum Vizemeister wurde die SG Flensburg-Handewitt erklärt. Der Meister der beiden Vorjahre, der in der seit Anfang März eingefrorenen Tabelle den zweiten Platz belegte, ist damit wie der THW für die Champions League der kommenden Saison qualifiziert. Der SC Magdeburg, die TSV Hannover-Burgdorf und die Rhein-Neckar Löwen spielen in der Euro League (ehemals EHF-Cup).
Bereits im März hatte die Deutsche Eishockey Liga (DEL) ihre Spielzeit vorzeitig beendet. Wie im Volleyball kürte die DEL im Gegensatz zur Handball-Liga aber keinen Meister.
China will Fußballern das Gehalt kürzen
Der chinesische Fußballverband hat den Vereinen der heimischen Super League enorme Gehaltskürzungen vorgeschlagen. Um den finanziellen Schaden während der Coronakrise in Grenzen zu halten, sollen die Löhne von Spielern und Trainern in den oberen drei Ligen um mindestens 30 Prozent gesenkt werden. Dies berichteten chinesische Medien am Dienstag übereinstimmend. In den kommenden Tagen sollen die Klubs dem Verband laut der Zeitung People’s Daily zum vorgeschlagenen Modell Rückmeldung geben. Die Gehaltskürzungen sollen dabei keine Jugendspieler und sonstigen Vereinsmitarbeiter mit relativ niedrigem Salär treffen. Vielmehr sollen die Einsparungen hauptsächlich über die Löhne einiger Topspieler und Toptrainer erfolgen, die in den letzten Jahren mit riesigen Gehaltspaketen nach China gelockt wurden.
Alleine der Brasilianer Oscar soll bei Shanghai SIPG jährlich rund 25 Millionen Euro verdienen. Der Start der Super League war ursprünglich für den 22. Februar angesetzt, musste aber nach dem Ausbruch des Virus in Fernost auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Mittlerweile sind die Teams zumindest ins Training zurückgekehrt, die Spielzeit soll nun wohl Ende Juni oder Anfang Juli beginnen.
Mit Isolations-Camps: So plant Italien die baldige Fortsetzung der Serie A
Der italienische Fußballverband (FIGC) drängt auf eine baldige Wiederaufnahme der Serie A. Zwischen Ende Mai und Anfang Juni könnte ein Neustart möglich sein, sagte FIGC-Präsident Gabriele Gravina dem Sender Rai 1. Zunächst sei aber ein strenges Gesundheitsprotokoll einzuhalten. Er hoffe, dass alle Teams im eigenen Stadion spielen könnten, auch im besonders betroffenen Norden.
Am Samstag sollte das ausgearbeitete Protokoll an Gesundheitsminister Roberto Speranza und Sportminister Vincenzo Spadafora gehen, die dann entscheiden müssen.
Die Serie A ist seit dem 12. März unterbrochen. Zwölf Partien stehen noch aus. In Italien gelten noch bis zum 3. Mai die landesweiten Ausgangssperren. Nach dem Plan sollen die Fußballer ab dem 4. Mai zunächst isoliert werden, das heißt unter anderem auf das Coronavirus getestet und in Camps streng kontrolliert werden. Nach drei Wochen könnten dann möglicherweise Partien – ohne Fans – gespielt werden.
Italien ist weltweit eines der am härtesten getroffenen Länder von der Covid-19-Lungenkrankheit. Mehr als 22 000 Menschen sind bereits gestorben.
Clemens Tönnies will in seinem Labor Corona-Tests durchführen
Schalke-Aufsichtsratschef und Fleischfabrikant Clemens Tönnies möchte in seinem Firmenlabor künftig Corona-Tests durchführen lassen und hat entsprechende Unterstützung auch der Deutschen Fußball Liga (DFL) angeboten. „Es gab einen Austausch. Die Entscheidung liegt nun bei der DFL“, sagte Tönnies der Deutschen Presse-Agentur: „Wenn sie genug Test-Kapazitäten haben, stellen wir unsere anderen zur Verfügung.“ Die DFL wollte zu dem Thema auf Anfrage keinen Kommentar abgeben.
Zuvor hatte das „Westfalen-Blatt“ darüber berichtet. Ein Sprecher von Tönnies‘ Firma erklärte, man habe „für den Fall, dass ein Kapazitätsengpass in medizinischen Fachlaboren besteht“, auch Behörden oder medizinischen Fachlaboren angeboten, die Kapazitäten zu nutzen.
Um die Sicherheit bei den möglicherweise bevorstehenden Geisterspielen zu garantieren, erwägt die DFL, Spieler, Trainer und Mitglieder der Funktions-Teams alle drei Tage mit einem Schnelltest auf Corona zu testen. Bis zum Saisonende würden so wohl etwa 20 000 Tests fällig.
In seinem Labor seien 180 000 bis 200 000 Tests pro Monat umsetzbar, versicherte Tönnies. In jedem Fall seien dort Corona-Tests an Menschen möglich, auch wenn in seinem Labor sonst Schweineblut untersucht wird. „Das ist kein Problem“, versicherte Tönnies: „Das System ist dasselbe.“ Natürlich werde sein Unternehmen dafür aber mit Human-Medizinern zusammenarbeiten. Geld verdienen wolle er damit in dieser Notsituation nicht, versicherte der 63-Jährige.
Kurioser Masken-Vorschlag für Belgiens Fußballer
In Belgien werden Fußballer künftig möglicherweise mit Atemmasken auflaufen. Dies ist zumindest die Empfehlung des belgischen Virologen Marc Van Rants, der die Regierung des Landes als Experte im Kampf gegen das Coronavirus berät.
„Ein Weg, den man in Betracht ziehen sollte, ist das Tragen von Masken beim Fußballspielen“, wird Van Ranst in der belgischen Tageszeitung Le Soir zitiert. Natürlich seien chirurgische Masken völlig ungeeignet, jedoch gebe es im Internet bequemere Anti-Umweltverschmutzungsmasken, die auch von American-Football-Spielern und Radfahrern getragen werden würden.
Die belgische Meisterschaft ist derzeit wie fast alle Ligen weltweit unterbrochen. Am kommenden Freitag soll bei einer Abstimmung die finale Entscheidung über ein vorzeitiges Saisonende getroffen werden. Die Ligakommission hatte bereits am 2. April vorgeschlagen, die Spielzeit vorzeitig abzubrechen und Tabellenführer FC Brügge zum Meister zu erklären und dafür heftige Kritik vonseiten der Europäischen Fußball-Union (UEFA) geerntet.
Wie in Deutschland sind auch in Belgien Großveranstaltungen bis zum 31. August untersagt.
Donald Trump stellt Geisterspiele in Aussicht
US-Präsident Donald Trump hat nach einem Gespräch mit Vertretern der großen US-Profiligen Geisterspiele in seinem Land in Aussicht gestellt. Es sei dann wie „in den guten alten Tagen“, sagte Trump am Donnerstag auf einer Pressekonferenz, auf der er seinen Drei-Stufen-Plan vorgestellt hatte, mit dem er die USA aus der CoronaKrise führen will.
Trumps Plan für den Sport ist es, Stadien in kleinen Schritten wieder für Fans zugänglich zu machen. „Viele der Ligen werden ohne Fans starten, es wird für das Fernsehen wie gemacht sein – wie in den guten alten Zeiten – erst wird es so sein, dann werden wir auch wieder Fans reinlassen.“
„Vielleicht werden sie zwei Sitze Abstand zueinander haben, und dann am Ende wollen wir wieder volle Stadien“, so Trump. „Wenn das Virus weg ist, werden wir wieder volle Arenen haben und den Sport genießen können, wie es vorgesehen ist.“ Ab wann die Ligen wieder starten sollen, sagte der Präsident nicht.
Handball: „Final4“ der Champions League nach Weihnachten in Lanxess-Arena
Das Final-Turnier der Handball-Champions-League in Köln (Lanxess-Arena) soll erst kurz vor dem Jahreswechsel stattfinden. Die EHF hat am Donnerstag den 28. und 29. Dezember als Termin für das „Final4“ im wichtigsten Europapokal festgesetzt.
Ursprünglich hätten Halbfinale und Endspiel am 30./31. Mai steigen sollen, der erste angesetzte Nachholtermin am 22./23. August war wegen der Entwicklungen der Corona-Pandemie hinfällig geworden. „Aus der Sicht des europäischen Vereins-Handballs gab es einen gemeinsamen Willen, das Final4 im Jahr 2020 auszutragen. Und diese Meinung wurde von den Vertretern der Klubs in einem Austausch unterstützt“, sagte EHF-Präsident Michael Wiederer.
In der laufenden Saison der Champions League sind noch zwei deutsche Vertreter im Rennen. Der THW Kiel hatte sich direkt für das Viertelfinale qualifiziert, die SG Flensburg-Handewitt steht im Achtelfinale. Vor dem Final4 müssen noch 20 K.o.-Spiele ausgetragen werden, die zuletzt für den Juni geplant waren.
Die Final-Spiele um Europas Vereinskrone würden zu einem noch engeren Kalender rund um den Jahreswechsel führen: Schon am 14. Januar 2021 soll die WM in Ägypten beginnen.
#allinchallenge: NFL-Stars helfen Hilfsorganisationen mit starker Aktion
Zur Hilfe für von der Corona-Krise betroffene Menschen versteigert NFL-Superstar Tom Brady ein Erlebnispaket rund um sein erstes Heimspiel bei seinem neuen Club. Brady versprach am Mittwoch (Ortszeit) als Teil der „#allinchallenge“ eine Reise zu seinem ersten Spiel im Raymond James Stadion für die Tampa Bay Buccaneers sowie sein Trikot und die Schuhe aus der Partie und ein gemeinsames Abendessen oder ein Workout am Abend. Das Startgebot von 50 000 Dollar (rund 45 900 Euro) war schnell übertroffen. Nach den ersten zwölf Stunden lag das Höchstgebot bei 120 000 Dollar (rund 110 000 Euro), die Auktion läuft zwei Wochen.
Neben American-Football-Profi Brady engagieren sich noch weitere Stars für die Aktion, deren Erlöse an Hilfsorganisationen gehen sollen, die sich dafür einsetzen, dass Menschen in der Corona-Krise keinen Hunger leiden müssen. Ex-Basketballer Shaquille O“Neal versteigert ein Drei-gegen-Drei-Match. Der ehemalige Quarterback der New York Giants, Eli Manning, trennt sich für den guten Zweck von dem Sportwagen, den er als wertvollster Spieler beim Super-Bowl-Sieg 2012 bekommen hat – und will ihn persönlich vorbei bringen.
NFL plant einen flexiblen Spielplan
Die NFL beschäftigt sich laut einem Bericht der „Washington Post“ mit dem Szenario, die Saison in der besten Football-Liga der Welt wegen der Corona-Krise zu verkürzen. Nach Informationen der US-Zeitung vom Mittwoch (Ortszeit) soll der neue Spielplan um den 9. Mai herum veröffentlicht werden und dabei die Möglichkeit berücksichtigen, dass Partien wegen eines verspäteten Starts in die Saison gestrichen werden müssen. „Der Spielplan wird so gemacht, dass er diese Flexibilität eingebaut hat“, zitierte die „Washington Post“ eine anonyme Quelle.
Die NFL wollte das Szenario nicht bestätigen, teilte der Zeitung aber mit: „Wir werden die Saison weiterhin planen und auf notwendige Anpassungen vorbereitet sein, so wie wir es auch in der Free Agency, beim Draft und nun in der Off-Season sind.“ Für die Transferphase hatte die Liga unter anderem Reiseverbote verfügt, um die Risiken in der Corona-Krise zu minimieren. Der Draft in einer Woche wird virtuell und nicht wie üblich als große Show mit tausenden Fans organisiert.
Mittlerweile gibt es in der NFL mit Brian Allen (24) den ersten positiv getesteten Spieler. Der Center der Los Angeles Rams fühle sich gut, sei gesund und auf dem Weg der Genesung, hieß es in einer Mitteilung der Klubs.
Die Trainingsgelände der Mannschaften sind wegen der Pandemie derzeit noch gesperrt und dürfen erst öffnen, wenn alle 32 Teams in ihren jeweiligen Bundesstaaten die Chance dazu haben.
Premier League: Klubs fordern verkürzte Saison
Einem Bericht des „Mirror“ zufolge sollen sich einige Vereine aus der Premier League für eine verkürzte Saison stark machen, um die Spielzeit zum 30. Juni beenden und unter anderem einen Meister küren zu können. Laut dem britischen Blatt sollen mindestens neun Vereine darüber „ernsthafte Diskussionen“ geführt haben. Sie wollen demnach ihre Position bei einem Gipfeltreffen der Liga am kommenden Freitag präsentieren und einen entsprechenden Vorschlag machen, wie das Prozedere aussehen könnte.
Die meisten Clubs haben noch neun Spiele zu absolvieren, darunter auch der FC Liverpool, der mit 25 Punkten die Tabellen vor Manchester City anführt. Vier Clubs müssen noch zehnmal antreten.
Die verkürzte Saison sei besser als „große Ungewissheit und völliges Chaos“, hieß es laut „Mirror“. Bedenken über eine mögliche Spielzeit nach dem 30. Juni hinaus soll es wegen endender Verträgen von Spielern zu eben diesem Datum und auch von Sponsoren geben. Die Ligachefs haben indes bisher klargemacht, dass der Rest der Saison zu Ende gespielt werden soll. Angeblich soll er vom 1. Juni an in sechs Wochen abgewickelt werden.
Neustart-Plan der Serie A: Spieler sollen drei Monate in Quarantäne
Italiens Erstliga-Fußballer sollen vor einem möglichen Neustart der Serie A drei Monate in Quarantäne. In diesem Zeitraum sollen die Profis in den Trainingszentren ihrer Klubs von der Außenwelt abgeschnitten strengen Gesundheitschecks unterzogen werden und das Training in kleinen Gruppen aufnehmen können, berichtete die italienische Sporttageszeitung „Gazzetta dello Sport“.
Mit den Spielern sollten auch Trainer, Vereinsärzte, Physiotherapeuten und andere Klubmitarbeiter unter Quarantäne gestellt werden – circa 70 Personen pro Verein. Diesen Vorschlag seiner ärztlichen Kommission prüft der italienische Fußballverband FIGC.
Auch die Klubs beschäftigen sich mit dem Plan. Eine Hürde sei, dass nur die Hälfte aller Erstligisten über Trainingszentren verfügen, in denen Spieler und Trainer über eine längere Zeit untergebracht werden könnten, berichtete das Blatt.
FIGC-Präsident Gravina: „Prüfen, wie und nicht wann“
FIGC-Präsident Gabriele Gravina will die Meisterschaft um jeden Preis zu Ende führen. „Ich habe höchsten Respekt für die Wissenschaft, doch wir können nicht kapitulieren. Wir prüfen, wie und nicht wann wir die Meisterschaft wieder aufnehmen werden. Wenn Italien wieder zum Leben erwachen wird, wird auch der Fußball neu starten. Ich sage es ein für alle Male: Die Meisterschaft muss zu Ende ausgetragen werden“, sagte Gravina im Interview mit der römischen Tageszeitung „La Repubblica“.
Die Meisterschaft abzubrechen, würde zu einem Rechtsstreit führen, warnte der Verbandschef. „Einige Klubs drohen bereits mit Klagen. Die FIFA hat den Weg gezeigt: Die neue Meisterschaft beginnt nicht, bevor diese nicht beendet wird“, so Gravina.
Italiens Vize-Gesundheitsminister Pierpaolo Sileri hält eine Wiederaufnahme der Serie A unter den jetzigen Bedingungen für unmöglich. „Es ist unrealistisch, daran zu denken, Spiele auszutragen und die Stadien zu öffnen, während eine Epidemie noch im Gange ist“, sagte Sileri. Mit 21.000 Todesopfern zählt Italien zu den weltweit vom Coronavirus am stärksten betroffenen Ländern.
DFL verschiebt Mitgliederversammlung auf 23. April
Die DFL hat die für Freitag angesetzte virtuelle Mitgliederversammlung auf den 23. April verschoben. Ziel sei demnach, damit den „Klubs und der DFL zusätzliche Zeit zur weiteren intensiven Vorbereitung bevorstehender Entscheidungen zu geben“, hieß es in der Begründung der DFL. In der Bundesliga und 2. Liga ruht bis mindestens 30. April der Ball.
Am Mittwoch werden Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten über mögliche Lockerungen der Corona-Einschränkungen beraten. Die Diskussion wird auch maßgeblichen Einfluss auf eine Fortsetzung der Saison haben. „Unter anderem über das weitere Vorgehen in dieser Frage werden die 36 Klubs auf Basis der dann aktuellen politischen Beschlusslage in Bund und Ländern in der kommenden Woche entscheiden“, hieß es vonseiten der DFL weiter.
Football: XFL muss Insolvenz anmelden
Die amerikanische Football-Profiliga XFL geht nach dem Abbruch ihrer ersten Saison in die Insolvenz. Das bestätigte die recht vielversprechend gestartete Konkurrenz zur National Football League (NFL) am Montag (Ortszeit). Die XFL hatte zuvor bereits den Betrieb eingestellt und laut ESPN am Freitag fast alle Mitarbeiter entlassen.
„Leider waren wir als neues Unternehmen nicht gegen die harten wirtschaftlichen Einschnitte und Unsicherheiten durch die Coronakrise gefeit“, teilte die Liga mit.
Nach nur fünf Spieltagen hatte die XFL mit ihren acht Teams im März aufgrund der Pandemie die Saison unterbrechen müssen – damals noch verbunden mit der Ankündigung, zurückzukehren. Doch Vince McMahon, Chef von World Wrestling Entertainment (WWE), gab die Liga zum zweiten Mal nach 2001 auf.
2019 war bereits ein anderer Versuch gescheitert, einen NFL-Unterbau zu installieren: Der Alliance of American Football (AAF) ging nach acht Wochen das Geld aus.
Tour de France: Austragung nahezu ausgeschlossen
Die Austragung der diesjährigen Tour de France zum angedachten Termin (27. Juni und 19. Juli) scheint nach den jüngsten Aussagen von Emmanuel Macron nahezu ausgeschlossen. Frankreichs Staatspräsident kündigte am Abend des Ostermontag in einer Fernsehansprache an, die strikten Sicherheitsmaßnahmen im Zuge der Coronakrise landesweit bis zum 11. Mai zu verlängern. Weiter erklärte Macron, dass „Veranstaltungen mit großem Publikum frühestens Mitte Juli abgehalten werden“ könnten.
Davon wäre auch die 107. Auflage des weltweit wichtigsten Radrennens betroffen, dessen Veranstalter eine mögliche „Geister-Tour“ zuletzt ausdrücklich ausgeschlossen hatte. Die Frankreich-Rundfahrt werde „nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden“, hatte Tour-Boss Christian Prudhomme betont.
Zuletzt war in verschiedenen Medien über eine mögliche Verlegung der Tour auf einen späteren Zeitpunkt im Jahr berichtet worden. So nannte die Tageszeitung Le Parisien Ende Juli als potenziellen Startzeitpunkt.
Auch Deutschlands Hoffnungsträger Emanuel Buchmann hatte zuletzt im SID-Gespräch spekuliert, dass die Lage wahrscheinlich wieder besser aussehe, wenn man die Tour „um ein oder anderthalb Monate“ verschieben könnte: „Im Moment denke ich immer noch, dass die stattfinden wird, ich bin noch optimistisch.“
Für die World-Tour-Teams besitzt die Tour nicht nur sportlich, sondern auch finanziell einen extrem hohen Stellenwert. Die Corona-Pandemie zwang bereits mehrere Teams zu massiven Einsparungen, so reduzierte unter anderem das Team CCC die Gehälter seiner Fahrer bis zum Saisonende stark und löste die Verträge mit einem Großteil der Mitarbeiter vorübergehend auf.
Ebenfalls in den von Macron genannten Zeitraum fällt der mögliche Saisonstart der Formel 1, der nach den Absagen und Verlegungen der ursprünglich ersten neun angesetzten Rennen am 28. Juni in Le Castellet über die Bühne gehen soll. Formel-1-Boss Chase Carey hatte zuletzt eingeräumt, Geisterrennen „ernsthaft“ zu prüfen.
Mit der Tour de France, Frankreichs wichtigstem Sportereignis, würde auch das letzte Großereignis des Sommers wegen der Corona-Pandemie nicht nach Plan ausgetragen werden. Zuvor waren die Olympischen Spiele sowie die Fußball-EM ins Jahr 2021 verschoben sowie das Tennisturner in Wimbledon abgesagt worden.
Die große Schleife war seit ihrer Premiere 1903 nur während der beiden Weltkriege abgesagt worden. Am 13. März war mit dem 103. Giro d’Italia bereits die erste große Landesrundfahrt vorläufig abgesagt worden, ein neuer Termin steht noch nicht fest.
Derzeit dürfen die Franzosen nur das Haus verlassen, wenn es unbedingt nötig ist. Mit knapp 15.000 Toten ist Frankreich eines der am stärksten betroffenen Länder der Coronakrise.
Ralf Fährmann sofort zurück zum FC Schalke 04
Torhüter Ralf Fährmann ist wegen der Coronakrise vorzeitig zum Fußball-Bundesligisten Schalke 04 zurückgekehrt. Der 31-Jährige, der bis zum 30. Juni an den norwegischen Erstligisten Brann Bergen ausgeliehen ist, trainierte am Ostermontag bei einer Krafteinheit erstmals wieder bei den Königsblauen. Das gab der Bundesliga-Sechste bekannt.
Fährmann, bis Anfang 2019 Nummer eins und Kapitän auf Schalke, hatte seinen Stammplatz an Alexander Nübel verloren. Im vergangenen Sommer wurde er an den englischen Premier-League-Aufsteiger Norwich City ausgeliehen, kam unter dem deutschen Trainer Daniel Farke aber nicht zum Zug. Im März wechselte der langjährige Schalker Keeper auf Leihbasis nach Bergen, wo er in der Vorbereitung auch zum Einsatz kam. Wegen der Corona-Pandemie wurde der Saisonstart, der für Anfang April vorgesehen war, aber verschoben.
Da offen ist, wann in Norwegen wieder gespielt werden kann und Fährmann ohnehin ab 1. Juli wieder bei den Gelsenkirchenern unter Vertrag steht, kehrte er in seine Heimat zurück. „Wir wollen ihn in die bestmögliche physische Verfassung bringen, sollte er bis zum 30. Juni noch einmal in Norwegen zum Einsatz kommen“, sagte Schalke-Trainer David Wagner.
Weil Nübel im Sommer ablösefrei zu Rekordmeister Bayern München wechselt, werden in der nächsten Saison Fährmann und die aktuelle Nummer eins Markus Schubert um den Stammplatz im Schalker Tor kämpfen.
Fifa zieht weitreichende Änderung bei Transfers in Erwägung
Der Fußball-Weltverband FIFA hat in der Coronavirus-Pandemie weitere Flexibilität für den Transfermarkt angekündigt. Bislang gibt es zwei Phasen, in denen Spieler wechseln dürfen: eine zwischen den Saisons, die nicht länger als zwölf Wochen dauern darf, und eine zur Mitte der Saison, die vier Wochen nicht überschreiten darf. „Was wir jetzt sehen könnten in der Krise, wäre, dass Verbände ein zusätzliches, drittes Transferfenster öffnen“, stellte James Kitching, FIFA-Direktor Football Regulatory, in der ARD-„Sportschau“ zu den neuen Empfehlungen klar. „Das würden wir flexibel handhaben, wenn die 16 Wochen Gesamtzeit nicht überschritten werden.“
Die FIFA hatte zuletzt diverse Empfehlungen und Richtlinien mit Bezug auf Transfers und Verträge in der Coronavirus-Krise abgegeben. Im deutschen Männerfußball waren bislang zwei so genannte Registrierungsperioden für Transfers geplant: Vom 1. Juli bis 31. August 2020 sowie vom 2. Januar bis 1. Februar 2021. Sollte die derzeit unterbrochene Saison länger als geplant dauern, könnten die Transferperioden verlegt werden.
Der Weltverband hatte sich zudem dafür ausgesprochen, dass Verträge von Profis an den wirklichen Ablauf der derzeit unterbrochenen Spielzeit angepasst werden. Demnach sollen auslaufende Kontrakte solange verlängert werden können, bis die Saison beendet ist. Im Sommer geplante Spielerwechsel sollen ebenfalls erst danach vollzogen werden. Die FIFA kann in diesen Fragen jedoch keine bindenden Vorgaben machen. „Wir müssen anerkennen, dass das nationale Arbeitsrecht und die Autonomie von Clubs und Spielern immer Vorrang haben“, sagte Kitching.
Serie A plant Trainingsstart im Mai
Italiens Sportminister Vincenzo Spadafora glaubt an einen Trainingsstart in der Serie A am 4. Mai. In einer Videobotschaft am Freitagabend erklärte der Minister, er habe die Sportverbände aufgefordert, Protokolle zu erstellen, um die Sicherheit der Fußballprofis für diesen Fall zu garantieren.
Die italienische Regierung hatte am Freitag eine Verlängerung des coronabedingten Lockdowns bis zum 3. Mai beschlossen. Obwohl die Infektionskurve flacher geworden ist, wurden in Italien bisher fast 20.000 Tote gemeldet.
Liverpool-Legende Sir Kenny Dalglish am Coronavirus erkrankt
Liverpools Fußball-Legende Kenny Dalglish ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 69-Jährige zeige bisher keine Symptome, teilte der Klub von Teammanager Jürgen Klopp am Freitag mit.
Der Test sei bei einem Aufenthalt im Krankenhaus als Routineuntersuchung vorgenommen worden, das Ergebnis sei „unerwartet“ ausgefallen. „Wir wünschen Sir Kenny alles Gute“, teilte der FC Liverpool weiter mit. Dalglish war im Juni 2018 von Königin Elisabeth II. in den Ritterstand gehoben worden, seit 2017 ist eine Tribüne im Anfield-Stadion nach ihm benannt.
Kenny Dalglish war eine der prägenden Figuren in der großen Ära des FC Liverpool, als Spieler, Spielertrainer und Teammanager. Mit den Reds gewann der als Nachfolger von Starspieler Kevin Keegan verpflichtete Stürmer dreimal den Europapokal der Landesmeister (1978, 1981 und 1984) und holte achtmal den Meistertitel.
Formel 1: Auch Renault schickt Mitarbeiter in Kurzarbeit
Renault schickt als vierter Formel-1-Rennstall seine Mitarbeiter während der Coronakrise in Kurzarbeit. Wie das Team am Freitag mitteilte, werde „die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter“ am Hauptsitz in Enstone in Großbritannien bis zum 31. Mai komplett freigestellt.
Die Mitarbeiter am Motorstandort des Teams in Viry-Chatillon am Stadtrand von Paris werden „für einen vorläufigen Zeitraum von 12 Wochen in Teilzeit“ arbeiten. Zuvor hatten bereits Williams, Racing Point und McLaren Kurzarbeit angemeldet. Das Team wolle den von der britischen Regierung im Rahmen des Kurzarbeiterprogramms (Forlough) ausgezahlten Betrag soweit aufstocken, das jeder Mitarbeiter 80 Prozent seines ursprünglichen Gehalts bekomme. Auf das gleiche Maß werde auch das Salär des Managements und der Fahrer Daniel Ricciardo und Esteban Ocon gesenkt. Teamchef Cyril Abiteboul betonte, dass die Maßnahmen notwendig sein, um das Team zu schützen.
Neun von 22 geplanten Rennen sind derzeit abgesagt oder verschoben, die Teams verzeichnen deshalb gewaltige Einbußen. Der frühestmögliche Termin für den Auftakt der Königsklasse ist der 28. Juni in Le Castellet/Frankreich.
Basketball-Europameisterschaft um ein Jahr auf 2022 verschoben
Die Basketball-Europameisterschaft mit der geplanten Endrunde in Berlin findet im Zuge der Olympia-Verlegung in der Corona-Krise ein Jahr später im Spätsommer 2022 statt. Das teilte der Weltverband Fiba nach einer Entscheidung seines Exekutivkomitees am Donnerstag mit.
Die EM solle in der Zeitphase zwischen dem 1. und 18. September steigen. Bislang war das Kontinentalturnier vom 2. bis 19. September 2021 geplant. Eine Vorrunde der EM ist in Köln geplant, als weitere Gastgeberländer in der Gruppenphase sind Georgien, Italien und Tschechien vorgesehen.
Deutschland bleibe Ausrichter, bestätigte Ingo Weiss, Präsident des Deutschen Basketball-Bunds der Deutschen Presse-Agentur. „Es ist die richtige Entscheidung der Fiba, die EM auf 2022 zu verschieben, weil der Kalender im Jahr 2021 sehr, sehr voll ist“, sagte Weiss, der auch Schatzmeister des Weltverbands ist. „Aus unserer Sicht ist das ein viel besserer Termin, weil wir uns ein Jahr vor der WM befinden und dort mit Sicherheit die stärksten Mannschaften sehen werden.“ Nach der Entscheidung der Fiba stehen für die Ausrichterländer nun Gespräche mit den Städten und Hallenbetreibern an.
Martin Kind: „Im Mai werden wir auf jeden Fall beginnen.“
Mehrheitsgesellschafter Martin Kind von Hannover 96 geht davon aus, dass im Mai die Saison in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga weitergehen wird. „Im Mai, denke ich, werden wir auf jeden Fall beginnen“, sagte der Geschäftsführer des Zweitligisten am Donnerstag dem „NDR Sportclub“. Kind betonte, dass der „Fußball immer eine besondere Ausstrahlung“ habe und eine Wiederaufnahme „ein Signal für die Bevölkerung“ sein könne. „Es geht wieder los. Es beginnt wieder etwas“, erklärte der 75-Jährige.
Einen Alleingang des Fußballs darf es dabei nicht geben. „Das würde gesellschaftlich wieder zu Kritik führen, wahrscheinlich auch nicht unberechtigt“, sagte Kind. Vorerst ist der Spielbetrieb in der Bundesliga und in der 2. Bundesliga bis zum 30. April ausgesetzt.
Zudem warnte der Hörgeräte-Unternehmer davor, die Saison komplett abzubrechen. „Denn dann ergäben sich unglaublich viele Rechtsfragen, die für sehr viel Unruhe sorgen würden. Und die finanziellen Probleme wären damit auch nicht gelöst“, sagte Kind. „Wir sollten die Saison zu Ende spielen, die Fernsehgelder bekommen, und dann sollten auch die Finanzierungen der Haushalte im Wesentlichen sichergestellt sein.“
Union Berlin: Yunus Mall in in häuslicher Quarantäne
Am Montag hat Fußball-Bundesligist Union Berlin das Training in Kleinstgruppen wieder aufgenommen. Nicht mit dabei auf dem Rasen: Offensivspieler Yunus Malli (28). Der ehemalige Mainz-Profi, der im Winter per Leihe vom Liga-Rivalen VfL Wolfsburg in die Hauptstadt gekommen war, befindet sich in seiner Heimatstadt Kassel in häuslicher Quarantäne. Das bestätigte Union-Coach Urs Fischer (54) am Donnerstag.
Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, weil ein Familienmitglied Mallis sich mit dem Coronavirus infiziert habe, teilten die Berliner auf ihrer Vereinswebsite mit. Der Mittelfeldspieler solle aber „im Laufe der kommenden Woche“ wieder zur Mannschaft stoßen. Wie lange sich Malli bereits in Isolation befindet, ist nicht bekannt.
DFB-Elf spendet 1000 Laptops
Die Coronakrise lässt viele Menschen durch eingeschränkte Kontaktmöglichkeiten vereinsamen. Genau diesem Prozess will die DFB-Auswahl entgegentreten und spendet 1.000 Laptops an Altenheime, Pflege- und Palliativeinrichtungen sowie Hospize.
Mittels der neuen Computer, sollen Betroffene Kontakt zu ihren Familien halten können. Zu den Laptops stellt die Telekom Hotspots bereit. Bereits zuvor hatten die Spieler der Nationalmannschaft 2,5 Millionen Euro gespendet.
Jeder zweite Deutsche ist für Bundesliga-Fortführung ab Mai
Die Hälfte der Deutschen ist für eine Fortführung der Fußball-Bundesliga ab Anfang Mai mit sogenannten Geisterspielen. Das ergab eine repräsentative Umfrage von „infratest dimap“ im Auftrag der WDR-Sendung „Sport inside“ am Dienstag und Mittwoch dieser Woche. Auf die Frage ob sie für eine Fortsetzung der Bundesliga mit Geisterspielen ab Mai seien oder nicht, antworteten 52 Prozent der Befragten mit ja, 30 Prozent antworteten mit nein, fast jeder Fünfte (18 Prozent) sagte, dass ihn das Thema nicht interessiere.
Wegen der Corona-Krise finden bis zum 30. April keine Spiele in der Fußball-Bundesliga statt. Derzeit wird darüber diskutiert, die Bundesliga-Saison ab Mai mit Geisterspielen fortzusetzen, die ohne Publikum ausgetragen werden sollen.
DFB-Präsident Fritz Keller rechnet mit Insolvenzen – auch in der Bundesliga
Die Corona-Krise trifft auch den deutschen Profifußball finanziell massiv. Durch das Einstellen des Spielbetriebs drohen immer mehr Bundesliga-Vereine zahlungsunfähig zu werden, erklärt DFB-Präsident Fritz Keller (63) gegenüber dem TV-Sender „phoenix“.
Besonders betroffen seien Vereine der zweiten und dritten Bundesliga, aber auch Erstligisten wie beispielsweise der SC Paderborn sind in ihrer Existenz bedroht. Ich glaube nicht, dass nach der Corona-Krise die Landschaft des Fußballs gleich sein wird wie heute. Wir werden einige vermissen und ich glaube, je länger das geht, umso mehr Insolvenzen werden wir auch im Profifußball haben, so Keller.
Formel 1: Williams beurlaubt Personal und kürzt Gehälter
Der finanzielle Druck durch die Corona-Krise steigt auch in der Formel 1. Als zweites Team führt nun Williams tiefgreifende Maßnahmen ein. Der Traditions-Rennstall hat Mitarbeiter vorläufig bis Ende Mai beurlaubt.
Das Führungspersonal und die Fahrer George Russell und Nicholas Latifi müssen außerdem auf 20 Prozent ihres Gehalts verzichten.
Liverpool ohne Meistertitel: Stürmerstar Sadio Mané hätte Verständnis
Stürmerstar Sadio Mané vom souveränen Premier-League-Spitzenreiter FC Liverpool würde schweren Herzens akzeptieren, falls die Coronavirus-Pandemie den Reds die greifbare Meisterschaft kosten sollte. „Ich will die Spiele gewinnen, ich will die Trophäe holen, das ist, was ich am liebsten hätte“, sagte Mané im Interview mit Talksport: „Aber in dieser Situation werde ich verstehen, was auch immer passiert.“
Liverpool fehlen zwei Spiele zur Meisterschaft
Der Senegalese führte aus: „Es ist schwierig für Liverpool, aber es ist noch schwieriger für viele Menschen auf der ganzen Welt.“ Falls es in dieser Spielzeit nicht klappe, „werde ich das akzeptieren, es ist Teil des Lebens. Hoffentlich werden wir dann nächstes Jahr gewinnen“, so Mané weiter.
Die Mannschaft von Teammanager Jürgen Klopp liegt derzeit 25 Punkte vor Titelverteidiger Manchester City und stand vor der Aussetzung des Spielbetriebs dicht vor der ersten englischen Meisterschaft seit 30 Jahren. UEFA Präsident Aleksander Čeferin hatte sich jüngst für Liverpool als englischen Meister ausgesprochen, auch wenn die Saison nicht beendet werden könnte.
Paris verbietet Sport im Freien – ist es das Aus für die Tour de France?
Eine Austragung der Tour de France wird wohl immer unwahrscheinlicher. Zwar hält Chef-Organisator Christian Prudhomme (59) nach wie vor an seinem Plan fest, ab dem 27. Juni die „Große Schleife“ mit Hunderten Rad-Profis und Millionen Fans an der Strecke durch Frankreich rollen zu lassen. Doch nun muss der Tour-Direktor den nächsten Rückschlag verkraften.
Denn die Pariser Stadtverwaltung hat nun ein öffentliches Sportverbot für die Zeit zwischen 10 und 19 Uhr erlassen. Den Bürgern ist fortan untersagt, sich in diesem Zeitraum in der französischen Hauptstadt an der frischen Luft sportlich zu betätigen. In Paris allerdings endet traditionell die Frankreich-Rundfahrt auf dem Champs-Élysées.
Viele Beobachter, aber auch Profis halten eine Austragung ohnehin für gewagt und unverantwortlich. Unter anderem hatte der deutsche Profi John Degenkolb (31) gesagt: „Wenn man die Tour de France absagen muss, um die Pandemie einzudämmen, ist das die absolut richtige Entscheidung – so bitter das auch für den Einzelnen ist.“
Stefan Effenberg beim KFC Uerdingen in Kurzarbeit
Unter die Mitarbeiter, für die Drittligist KFC Uerdingen vor wenigen Tagen Kurzarbeit beantragt hatte, fällt auch Stefan Effenberg (51), der als Manager Sport für den Verein tätig ist. Effenberg selbst bestätigte gegenüber der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch) entsprechende Informationen der Zeitung.
Hier lesen Sie mehr: KFC Uerdingen: Verein zofft sich mit Spielern um Kurzarbeit
Der Verein selbst wollte sich dazu nicht äußern. „Zu einzelnen Personen und Vertragsdetails sagen wir grundsätzlich nichts“, sagte Geschäftsführer Frank Strüver. Die Uerdinger hatten Ende März für den Trainerstab um Stefan Krämer, die Mitarbeiter sowie die Angestellten der Geschäftsstelle Kurzarbeit beantragt.
Niklas Stark von Hertha BSC in Quarantäne
Nationalspieler Niklas Stark von Hertha BSC muss erneut in Corona-Quarantäne. Wie die „Bild” berichtet, gelte er als Kontaktperson, da er – ebenso wie sein Teamkollege Marius Wolf – mit einer positiv auf das Coronavirus infizierten Person Kontakt hatte. Der Rest der Mannschaft startete nach der Quarantäne am Montag wieder ins Training.
Pep Guardiola trauert um seine Mutter Dolors Sala Carrió (†82)
Schwerer Schicksalsschlag für Pep Guardiola: Der Teammanager des englischen Fußballmeisters Manchester City muss den Tod seiner Mutter Dolors Sala Carrió verkraften. Die 82-Jährige starb in Manresa nahe Barcelona an den Folgen einer Corona-Infektion. Das teilte der Klub des früheren Bayern-Trainers am Montag mit und sprach Guardiola, dessen Familie sowie Freunden sein Beileid aus.
„Die Familie von Manchester City ist am Boden zerstört, heute den Tod von Peps Mutter Dolors Sala Carrió in Manresa, Barcelona, nach der Ansteckung mit dem Coronavirus mitteilen zu müssen“, schrieb City. „Sie war 82 Jahre alt.“
Auch die spanische Liga richtete Beileidsbekundungen an Guardiola. Der 49-Jährige hatte seiner spanischen Heimat im vergangenen Monat eine Million Euro gespendet, um notwendiges medizinisches Equipment im Kampf gegen das Virus zu beschaffen.
Guardiolas Ex-Klub FC Bayern schrieb in seiner Beileidsbekundung via Twitter: „Lieber Pep, der gesamte FC Bayern ist in Trauer mit Dir und Deiner Familie verbunden!“
City-Stadtrivale Manchester United schrieb: „Jeder bei Manchester United ist traurig, diese schrecklichen Neuigkeiten zu hören. Wir sprechen Pep und seiner Familie unser tief empfundenes Beileid aus.“
In Spanien sind laut Daten der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität mehr als 130.000 Menschen mit dem Virus infiziert, über 13.000 sind gestorben.
Nach Shitstorm: Keine Kurzarbeit für Liverpool-Angestellte
Champions-League-Sieger FC Liverpool wollte im Zuge der Corona-Krise einige Angestellte in Kurzarbeit beziehungesweise Zwangsurlaub schicken. Der Klub des deutschen Trainers Jürgen Klopp (52) hatte am Samstag mitgeteilt, dass das von der britischen Regierung aufgelegte Notfall-Programm in Anspruch genommen werde.
Bei Fans und ehemaligen Spielern stieß die Entscheidung indes auf viel Kritik. „Ich bin erstaunt davon, dass Liverpool diese Maßnahme der Regierung in Anspruch nimmt. Dafür war diese Maßnahme eigentlich nicht gedacht“, schrieb etwa Dietmar Hamann (46), der 2005 mit dem LFC die Champions League gewonnen hatte, bei Twitter: „Das steht im Gegensatz zu der Moral und den Werten dieses Klub, die ich kennengelernt habe.
Nach zahlreichen weiteren Beschwerden und Anfeindungen aus dem eigenen Unterstützerkreis und von Ex-Profis ruderten die Reds inzwischen zurück: Auf Kurzarbeit wird der Verein nun vorerst verzichten.
Serie A: Auch Roma-Stars verzichten auf Gehalt
Nach den Profis von Rekordmeister Juventus Turin und Inter Mailand wollen nun auch die Spieler der AS Rom Teile ihrer Gehälter abgeben. Edin Dzeko (34) und Co. sollen auf 60 Prozent ihres März-Verdienstes verzichten. Die Zahlungen von April, Mai und Juni würden zudem auf die restlichen Vertragsjahre der Spieler verteilt.
Damit könnte der Klub circa acht Millionen Euro sparen, berichtete die „Gazzetta dello Sport”. Die Roma gibt jährlich circa 180 Millionen Euro für Spieler und andere Personalkosten aus. „Das ist für jeden ein sehr schwieriger Moment und wir sind bereit, unseren Teil beizutragen”, sagte Trainer Paulo Fonseca (47).
Corona-Krise beendet DFB-Saison vorzeitig
Eigentlich würde die Nationalmannschaft unter Bundestrainer Joachim Löw gerade die Länderspielkracher gegen Spanien und Italien auswerten. Die beiden Freundschaftsspiele hätten als letzte Sichtung vor der Bekanntgabe des vorläufigen Kaders für die Europameisterschaft Mitte Mai dienen sollen. Doch die Corona-Pandemie hat bekanntlich auch Löws Sommerpläne durchkreuzt.
„Wir hätten die Testspiele vor dem Turnier sinnvoll genützt. Wir hatten Strategien entwickelt, wir hatten gute Lösungen parat für diese EM“, sagte Löw, als die UEFA im März die EM-Endrunde in den Sommer 2021 verlegt hatte. In dieser Woche wurden dann die in den Juni verschobenen März-Länderspiele „bis auf Weiteres“ verschoben.
Für Löw heißt das: Die laufende Saison ist für die Nationalelf vorzeitig beendet – nach nur sechs Spielen. „Klar ist, dass in der Spielzeit 2019/20 keine Länderspiele mehr stattfinden werden“, sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius der Deutschen Presse-Agentur.
Für den geplatzten Jahresauftakt gegen Spanien und Italien wollte Löw erstmals Robin Gosens von Atalanta Bergamo nominieren. Der 25 Jahre alte Außenverteidiger, der bis zum Corona-Stopp mit dem italienischen Erstligisten in der Champions League für Furore gesorgt hatte, hätte also noch auf den EM-Zug aufspringen können. „Gerne hätten wir ihn persönlich kennengelernt“, sagte Löw dem „Kicker“. Und versprach: „Wir behalten ihn im Auge, sobald der Ball wieder rollt.“
Nächstes Länderspiel im September
Löw hofft, dass das möglichst rasch geschehen wird. „Wir würden uns freuen, wenn der Fußball so bald wie möglich das Tagesgeschäft aufnimmt und wir die Menschen erfreuen können.“ Der Bundestrainer selbst wird sich bis in den Herbst gedulden müssen. „Wie sich die kommende Saison entwickelt, kann ich nicht sagen“, sagte Löw: „Wir müssen uns dieser Situation stellen und das Beste daraus machen.“ Das nächste Spiel der DFB-Auswahl ist für den 3. September angesetzt – in der Nations League gegen Spanien.
Womöglich wird die Länderspiel-Taktung in der zweiten Jahreshälfte höher sein als in normalen Spielzeiten. Nach dpa-Informationen erwägt die UEFA, neben den Nations-League-Partien zwei Termine für die aktuell verschobenen Freundschaftsspiele beziehungsweise EM-Playoff-Partien einzuplanen. Das wären dann acht statt sechs Länderspiele bis Ende 2020. In zwei der drei Abstellungsperioden im September, Oktober und November könnte dann dreimal gespielt werden.
Bericht: 13 Profi-Klubs droht Insolvenz noch in dieser Saison
Die wirtschaftliche Lage vieler Vereine in der Bundesliga und in der 2. Liga ist einem Medienbericht zufolge dramatischer als bisher bekannt. Wie der „Kicker“ berichtet, droht 13 der 36 Profivereine – darunter vier Erstligisten – wegen der Corona-Pandemie die Insolvenz noch in dieser Saison. Das Fachmagazin beruft sich auf Zahlen, die auf der Video-Mitgliederkonferenz der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Dienstag den Vertretern der Profivereine mitgeteilt worden seien.
Das erschreckende Ergebnis resultiere aus der Bestandsaufnahme der 36 Vereine, die sie zu ihrer aktuellen Lage bei der DFL hinterlegten. Um diese hatte die DFL die Clubs zuvor gebeten.
Ausgehend von diesen Zahlen gestalte sich vor allem die Situation in der 2. Bundesliga dramatisch. Sieben Vereine sollen danach schon Ende Mai Insolvenz anmelden müssen, falls bis dahin der Spielbetrieb nicht aufgenommen und somit die vierte Rate der Medienpartner nicht fällig wird. Die letzte Rate aus dem aktuellen Medienvertrag wäre im Falle einer regulär gespielten Saison eigentlich Anfang Mai gezahlt worden.
Die Bestandsaufnahme ergebe, dass zwei weitere Vereine der 2. Bundesliga im Juni Insolvenz anmelden müssten, wenn auch diese Zahlungen der Sender ausbleiben sollten.
In der Bundesliga soll ein Verein akut bedroht sein. Er könne seinen Verpflichtungen nur noch bis Mai nachkommen. Drei weitere Vereine müssten im Juni den Konkursverwalter bestellen. Wie der „Kicker“ weiter berichtet, haben bisher bereits zwölf Vereine ihre Gelder aus der vierten Fernsehrate an Kreditinstitute und andere Partner abgetreten, um laufende Rechnungen zu bezahlen.
Signal-Iduna-Park wird zum Corona-Behandlungszentrum
Das größte Fußball-Stadion in Deutschland wird ab Samstag zum Behandlungszentrum gegen das Coronavirus. Die Nordtribüne des Dortmunder Signal-Iduna-Parks wurde nach Angaben von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund vom Verein und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) entsprechend umgebaut. Das Zentrum ist täglich von 12.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. In der Fußball-Bundesliga ruht wegen der Pandemie aktuell der Ball.
„Unser Stadion ist das Aushängeschild der Stadt, für fast jeden in Dortmund und Umgebung ein Fixpunkt und durch seine technischen, infrastrukturellen und räumlichen Bedingungen der ideale Ort, um gerade jetzt Menschen aktiv zu helfen, die potenziell vom Corona-Virus infiziert sind bzw. über entsprechende Beschwerden wie Atemwegserkrankungen und Fieber klagen“, erklärten die Dortmunder Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Carsten Cramer in einer Mitteilung: „Es ist unsere Pflicht und unser Wunsch, alles in unserer Macht stehende dafür zu tun, dass diesen Menschen geholfen wird.“ (eka/dpa/sid/jpg/jh)