Warnstreik bei Shuttle-Dienst Moia: auch Hamburg betroffen
Im Konflikt um einen Tarifvertrag, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen beim Shuttle-Dienst Moia haben am Freitag nach Angaben der IG Metall mehrere Hundert Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Das Unternehmen selbst sprach von deutlich weniger Streikenden. Betroffen waren die Standorte Hamburg und Hannover.
Die Gewerkschaft fordert für 1200 Beschäftigte der Volkswagen-Tochter unter anderem eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2000 Euro, rückwirkend zum 1. Juni 5,2 Prozent mehr Lohn sowie weitere deutliche Entgelterhöhungen zum 1. September. Darüber hinaus verlangt sie Bonuszahlungen wie bei der VW Group Services GmbH, 30 Tage Urlaub für alle und bessere Nachtschicht-Zuschlagsregelungen.
Warnstreik in Hamburg: Moia widerspricht IG Metall
Während die IG Metall von mehreren Hundert Teilnehmern sprach, waren es nach Darstellung von Moia deutlich weniger. „Es haben etwa 90 Personen standortübergreifend am Warnstreik teilgenommen“, berichtete ein Sprecher. „Von mehreren Hundert kann – auch bei der Kundgebung am Jungfernstieg – nicht die Rede sein.“ Wie beim ersten Warnstreik der IG Metall im September sei der Betrieb „ohne größere Beeinträchtigungen aufrechterhalten“ geblieben.
Der Moia-Sprecher entgegnete: „Auch ohne Tarifvertrag sind unsere Arbeitsbedingungen auf einem sehr hohen Standard.“ Im Oktober 2022 sei der Stundenlohn um acht Prozent erhöht worden; zudem sei im Dezember eine Inflationsausgleichsprämie von 1000 Euro netto gezahlt worden. Eine weitere Prämie in gleicher Höhe folge im November.
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Samt Zuschlägen, flexiblen Arbeitszeiten und einer „Vielzahl weiterer Benefits“ biete Moia „im Wettbewerbsumfeld für Fahrpersonal attraktive Arbeitsbedingungen“, so der Sprecher. „Fahrer bei Moia, die einen Vollzeit-Vertrag haben, eine Woche im Monat Nachtschicht und einen Sonntag fahren und regelmäßig den Quartals-Bonus bekommen, können so einen Verdienst von 2700 Euro brutto erreichen.“
Moia soll mit drastischem Personalabbau gedroht haben
In der IG-Metall-Mitteilung hieß es: „Nach der zweiten Verhandlungsrunde Mitte September herrscht seitens des Unternehmens Schweigen.“ Nachdem das Unternehmen die Tarifgespräche für gescheitert erklärt und den Verhandlungstisch verlassen habe, sei mit Schließung von Standorten und drastischem Personalabbau gedroht worden.
„Wir haben im September erklärt: Wenn die IG Metall will, steht Moia still“, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thilo Reusch. „Da das Unternehmen keine Gesprächsbereitschaft zeigt, werden wir unseren Kurs, wenn nötig, fortsetzen. Das schmerzt die Kundinnen und Kunden, die auf andere Mitbewerber Moias oder einen Fußmarsch ausweichen müssen, es trifft aber insbesondere auch das Unternehmen.“ (dpa/mp)