Edeka will Millionen vom Cornflakes-Giganten Kellogg: „Kämpfen für faire Preise“
Ob die Cornflakes, Froot Loops oder Smacks: Kellogg hat einige der wohl bekanntesten Frühstücks-Cerealien in seinem Portfolio. Der US-Hersteller will höhere Lieferpreise durchsetzen – doch nicht alle machen dabei mit. Der Streit zwischen Kellogg und der Hamburger Supermarktkette Edeka spitzt sich jetzt zu.
Man habe Schadenersatzansprüche gegenüber dem Unternehmen gestellt, teilte Edeka am Freitag in Hamburg mit. Damit sollen Einbußen für entgangene Erträge und Kundenverluste ausgeglichen werden. Kellogg‘s-Frühstücks-Cerealien gelten in der Lebensmittelbranche als Marke, deren Produkte viele Kunden unbedingt haben wollen. Gibt es diese in einem Supermarkt nicht, gehen die Kunden woanders hin – und tätigen dort ihren gesamten Einkauf.
Kellogg und Edeka streiten sich um Preise
Zur Höhe der Schadenersatzforderung wollte sich die Genossenschaft nicht äußern, laut „Lebensmittel-Zeitung“ beläuft sie sich zunächst auf rund zehn Millionen Euro. Dieser Betrag könnte bis Mitte 2024 auf 34 Millionen Euro steigen, sollte Kellogg weiter nicht liefern.
Edeka zufolge wollte Kellogg die Preise um bis zu 45 Prozent erhöhen. Die Supermarkt-Kette soll die Forderungen teilweise akzeptiert haben, dennoch nahm Kellogg die Belieferung nicht wieder auf – aus Sicht von Edeka hätte das aber geschehen müssen. Nun platzt dem Lebensmittelhändler der Kragen. „Wir wehren uns weiter gegen das Geschäftsgebaren einiger internationaler Markenartikelhersteller und kämpfen für faire Preise im Supermarktregal“, sagte Edeka-Chef Markus Mosa.
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Ein Kellogg-Sprecher wollte das Thema am Freitag nicht kommentieren. Es geht auch um Chips der Marke Pringles, die in dem Streit aber eher eine Nebenrolle spielen. Sie sind ein längst nicht so starker Einkaufsmagnet wie die Kellogg‘s-Cerealien.
Bundeskartellamt liegt Edeka-Beschwerde über Kellogg vor
Getrennt von der aktuellen Schadenersatzforderung hat sich Edeka schon vor geraumer Zeit beim Bundeskartellamt über den Cornflakes-Hersteller beschwert. Nach Lesart von Edeka haben die US-Amerikaner wegen ihrer marktbeherrschenden Stellung im Sortiment Frühstücks-Cerealien eine Belieferungspflicht.
Ein Sprecher der Bonner Behörde äußerte sich zurückhaltend. „Die Beschwerde liegt uns vor“, sagte er. „Wir haben noch nicht entschieden, ob wir den Vorwürfen nachgehen werden.“ In einem nächsten Schritt könnten die Wettbewerbshüter den US-Konzern zu einer Stellungnahme auffordern – ob die Behörde das tut, ist offen. (dpa/mp)