Frederik Ladefoged wirft gegen Johannes Bitter
  • In der Schlussphase des Spiels gegen den BHC gelang Hamburgs Handballern gar nichts mehr – das Unverständnis dafür war im Anschluss groß.
  • Foto: imago/Nordphoto

Alles Kopfsache? Hamburgs Handballer fassungslos: „Dramatisch!“

Die Saison der Hamburger Handballer nimmt einen unschönen Verlauf. Die Kurve zeigt nach unten. Mit dem mehr als bitteren 28:29 (14:16) beim Bergischen HC kassierte der HSVH nicht nur die vierte Niederlage in den letzten fünf Spielen. Es war auch die zweite Partie in Serie, bei der die Hamburger mit haarsträubenden Fehlerwürfen in der entscheidenden Phase Punkte verschenkten. Ein erneuter Kopf-Kollaps.

Kontrolle verloren, Nerven verloren, Spiel verloren. Kurz und knapp zusammengefasst. Doch es war weitaus dramatischer. Beim BHC verspielten die Hamburger am Samstagabend in den letzten drei Minuten eine 28:25-Führung, warfen bis zur Schlusssirene kein Tor mehr, kassierten aber vier Buden – die entscheidende eine Sekunde vor Spielende.

Torsten Jansen kritisiert Schlussphase gegen BHC

Von einem „völligen Blackout“, sprach Trainer Torsten Jansen, nannte besagte Endphase „eine Katastrophe“. Die Tatsache, „dass man noch nicht mal einen Punkt hat, ist natürlich krass“. Torwart-Riese Johannes Bitter (10 Paraden) nannte es „dramatisch“.

Der HSVH hatte das Unmögliche möglich gemacht – auf die schlimmste Art und Weise – und dem Gegner ein wahres Wunder beschert. Oder wie es Kapitän und Kreisläufer Niklas Weller gnadenlos formulierte: „Wir sind ehrlich gesagt – und man muss es so hart sagen – ziemlich dumm in den letzten drei Minuten.“

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Anstatt die Angriffe ruhig und möglichst lange auszuspielen, um Zeit von der Uhr zu nehmen, nahmen sich Jansens Mannen gegen eigentlich verzweifelte und offensiv deckende Gastgeber zu früh Würfe aus schlechten Positionen. Linksaußen Casper Mortensen warf nach einer Einzelaktion aus einem winzigen Winkel aufs Tor und scheiterte.

Johannes Bitter und Niklas Weller verständnislos

Das Unvermögen gipfelte schließlich beim Stand von 28:28 in einem völlig vermurksten Heber von Rückraum-Riese Azat Valiullin. Eine unerklärliche Wurf-Wahl. Die Quittung: Der Ball landete auf dem Tornetz. Im Gegenzug gelang BHC-Spieler Mads Kjeldgaard Andersen noch der Siegtreffer.

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„Es darf niemals so weit kommen, dass wir uns da als Bundesligamannschaft so ins Bockshorn jagen lassen“, stellte Bitter klar und Weller bekräftigte: „Vor allem, wenn man vorher klar die Chance hatte, das Spiel zu gewinnen und es selbst aus der Hand gibt. Das darf uns auf dem Niveau nicht passieren.“ Er kritisierte die Abschlüsse. „Wenn solche Dinger reingehen, dann ist alles gut. Aber da muss sich jeder an die eigene Nase fassen, dass es, wenn solche Würfe nicht reingehen, echt bitter ist für die gesamte Mannschaft.“

HSVH: Parallelen zur Hannover-Partie – jetzt wartet Erlangen

Es war ein Déjà-vu. Bei der 28:30-Heimniederlage gegen Hannover zwei Wochen zuvor hatte der HSVH ebenfalls in der entscheidenden Phase des Spiels in guter Ausgangslage mit fatalen Fehlwürfen dem Gegner in die Hände gespielt und die Partie hergegeben. Mangelnde Coolness, Cleverness und auch Disziplin.

So kann es nicht weitergehen. „Wir müssen daran arbeiten, dass wir solche Situationen ins Ziel zu bringen“, betont Weller. „Das ist jetzt das zweite Mal. Gegen Hannover war es ähnlich. So weh das jetzt auch tut: Daraus müssen wir einfach lernen und es nächstes Mal besser machen.“

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Die Gelegenheit bietet sich am Freitag im Heimspiel gegen Erlangen, das laut Weller angesichts des jüngsten brutalen Rückschlages eine „mörder-schwere“ Aufgabe wird.

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