Pedro Calles: Towers-Trainer spricht über seinen Förderer und Juwel Hollatz
Mit seinen 36 Jahren könnte der Towers-Coach Pedro Calles als Veteran noch selbst dribbelnd auf dem Feld stehen. Dabei ist der Spanier schon seit mehreren Jahren erfolgreich als Trainer unterwegs. Rasta Vechta formte er in nur zwei Saisons vom „Dorf-Team“ zur Playoff-Instanz. Dasselbe soll er nun auch in Hamburg tun – und zwei Stützen hat der neue Türme-Bauer schon.
Aktiv gespielt hat Calles nur in der Freizeit. „Mit meinem Bruder“, erzählt er der MOPO. „Er ist zwei Jahre älter und hat mich als Kind immer mit zu den Plätzen genommen.“
Hamburg Towers: Zwei Stützen hat Coach Pedro Calles schon
Basketball – damit ist er ohnehin aufgewachsen. Im Wohnzimmer seiner Eltern im südspanischen Cordoba hallte immer das Geräusch von gedribbeltem Leder. Calles: „Wir schauten zusammen sehr viel spanische Liga. Die NBA habe ich erst später kennengelernt.“
Nach der Schule zieht es ihn nach Granada, er studiert Sportwissenschaften mit Auszeichnung. Auf dem Campus lernt er auch Miguel Zapata kennen, schon in Vechta, jetzt auch offiziell in Hamburg sein Co-Trainer und engster Vertrauter an der Seitenlinie. „Er ist extrem wichtig für mich. Mein Förderer. Ich habe mich damals von seiner Leidenschaft anstecken lassen. Er ist ein genialer Basketball-Trainer“, schwärmt Calles.
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Über Umwege – einen Uni-Freund, den er während eines Austauschsemesters in Finnland kennenlernt – findet Calles nach Quakenbrück, fängt dort bei den Artland Dragons als Athletiktrainer an. „Ich sah das als Chance.“
Drei Jahre später schließt er sich 2015 Rasta Vechta an. 2019 wird er zum besten Trainer der BBL gewählt. „Eine tolle Zeit, die ich immer im Herzen behalten werde.“ Nun der Schritt nach Hamburg, von dem er sich viel erhofft. „Es ist eine Herausforderung, auch für mich persönlich. Ich möchte den Towers helfen, sich in der Bundesliga zu etablieren. Wir müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und unsere ganze Energie in die Gegenwart stecken.“
Calles: Brauchen nicht die besten, sondern die richtigen Spieler
Calles, der mit Frau, Kindern und Hund nach Neugraben gezogen ist, gilt als exzellenter Team-Bauer. Für die Towers will er vor allem Spieler, die bereit sind, über sich hinaus zu wachsen. Wäre US-Punktemaschine Kameron Taylor (25), der zuletzt in Bamberg zockte, so einer? „Über Gerüchte äußere ich mich nicht“, sagt Calles. „Wir brauchen nicht die besten, sondern die richtigen Spieler. Die, die den nächsten Schritt machen und lernen wollen. Nicht die, die glauben, sie seien fertig mit ihrer Entwicklung.“
Alter spielt dabei keine Rolle. Leistungsträger können unter Calles auch sehr jung sein – Stichwort Justus Hollatz (19). „Er ist für mich ein Schlüsselspieler. Seine Kombi aus Größe, Fähigkeiten und Charakter sind einfach klasse.“
Und wie lautet die Marschrichtung der„neuen“ Towers? „Attraktiv und effizient zu spielen“, so Calles, „dann ist alles möglich.“