„Alles daran setzen“: Was der neue Boss mit den Hamburg Sea Devils plant
„Football is family.“ Wenn einer in Hamburg für diesen bekannten Leitspruch steht, dann ist es Miguel Boock. Und so erscheint es nur folgerichtig, dass der 31-jährige Ex-Spieler neuer Sportdirektor der Sea Devils in der European League of Football (ELF) geworden ist. Ein Boss mit viel Herz, so viel ist sicher.
Nach 17 Jahren sagte Boock 2022 seinem geliebten Sport schweren Herzens und unter Tränen Lebewohl. „Football hat mir geholfen, der Mann zu werden, der ich jetzt bin“, sagte der knallharte Abwehrspieler damals.
Zuvor hatte er die Seeteufel als Herz der Defense, ja des gesamten Teams zu zwei Vize-Meisterschaften geführt. Doch die eigene kleine Familie wurde größer, die Entscheidung fiel.
Miguel Boock wurde vor 32.500 Fans verabschiedet
Als ELF-Mitarbeiter im operativen Bereich „fehlte mir dann ein wenig die emotionale Bindung zu einem Team“, sagt Boock jetzt im Gespräch mit der MOPO. Die Rekordkulisse mit 32.500 Fans erlebte er nur als Zuschauer, wurde aber vor dem Spiel auf dem Rasen verabschiedet. „Das war eines der größten Highlights meiner Karriere. Es hat gezeigt, dass sich all die Jahre, die ich in den Football investiert habe, auszahlen.“
ELF-Boss Zeljko Karajica gefiel nach dem Abgang von General Manager Max Paatz (zu Rhein Fire) die Idee, die sportlichen Belange der Seeteufel in Boocks große Hände zu legen. „Mit Zeljko habe ich viele produktive Gespräche geführt und ich glaube, dass ich mit meiner Vision, meiner Verbindung zu den Sea Devils und den Spielern gute Impulse liefern kann. Ich weiß, was es bedeutet, in der ELF zu spielen.“
Für Sea-Devils-Sportchef Boock ist Football Familiensache
Auch ELF-Commissioner Patrick Esume traut seinem Patenkind den Job zu. Übrigens trainierte Esume Boock einst in Kiel – Quarterback war Matt Johnson (35), den die Sea Devils gerade als neuen Trainer geholt haben.
„Matt arbeitet stets intensiv, ist hochprofessionell. Ich freue mich extrem, mit ihm zu arbeiten und das Team zu formen“, sagt der neue Sportdirektor. Gemeinsam mit Johnson muss Boock nun einen starken Kader aufstellen. Denn die Ziele sind ehrgeizig: „Wir werden alles daran setzen, den Titel zu holen. Dafür macht man den Sport. So habe ich auch als Spieler immer gedacht. Wir wollen die professionellste Franchise der Liga werden und den Spielern in Norddeutschland eine einzigartige Umgebung bieten.“
Kader: Hamburger Spieler haben die oberste Priorität
Für Boock, dessen Vater bei den Blue Devils gespielt hat, sind die Hamburger und norddeutschen Jungs entscheidend. „Für mich ist es die oberste Priorität, mich um diese deutschen Talente zu kümmern. Das Team steht und fällt mit ihnen.“
Eine erste Bestandsaufnahme gibt‘s am 10. Dezember beim Combine in Hamburg, einem Probetraining, für das man sich bei den Sea Devils anmelden kann.