• „Du hast ein Blind Date mit dem Tod“, verkündet eine Stimme aus dem Off, während sich die Erdkugel in ein Coronavirus verwandelt. Was zunächst beängstigend wirkt, hat einen ganz anderen Zweck: Mit emotionalen Bildern und einem starken Text will der Hamburger Filmemacher Patrick Sertore Mut ...

„Blind Date mit dem Tod“: Hamburger Filmemacher macht Mut in der Corona-Krise

„Du hast ein Blind Date mit dem Tod“, verkündet eine Stimme aus dem Off, während sich die Erdkugel in ein Coronavirus verwandelt. Was zunächst beängstigend wirkt, hat einen ganz anderen Zweck: Mit emotionalen Bildern und einem starken Text will der Hamburger Filmemacher Patrick Sertore Mut machen.

Der rund zweiminütige Film „Blind Date mit dem Tod“ zeigt Bilder der Krise, etwa  Krankenhausärzte in Schutzkleidung, den Papst im leeren Petersdom und verwaiste Städte. Doch dann schwenkt der Text um auf den Wert des Lebens und der Umwelt, der den Menschen durch die Pandemie wieder bewusst wird: „Die Bedrohung steht dir gut“, heißt es provokant, während Bilder von rauchenden Fabrikschloten, Müllkippen und Kindern mit Gasmasken über den Bildschirm ziehen.

Dann wird der Film kämpferisch: Eine Boxerin bereitet sich auf einen Kampf vor, Ärzte feuern einander an. Die Botschaft: Die Krise ist besiegbar, wenn wir alle zusammenhalten.

Hamburger Team macht Corona-Film im Homeoffice 

Geboren wurde die Idee während des Lockdowns. Die Corona-Zwangspause fesselte den  Schweizer, der seit zehn Jahren in Hamburg lebt, ans Haus und kostete ihn praktisch alle Aufträge. Für Werbe- und Imagefilme gab keine Firma mehr Geld aus. Und seine Film-Dokus von Festivals wie dem Wacken Open Air – etwa 70 Prozent seiner Arbeit – fielen ebenfalls der Corona-Pandemie zum Opfer.

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„Nach ein paar Tagen dachte ich, ich muss jetzt einfach etwas machen“, erzählt er im Gespräch mit der MOPO. Er wollte seinen Mitmenschen Hoffnung geben und Mut machen, die Corona-Krise als Chance für einen Neuanfang zu begreifen.

Hamburger Film will Mut in der Corona-Krise machen 

Aus gratis verfügbaren Bewegtbildern schnitt er zu Hause eine Rohfassung des Videos zusammen und unterlegte den Clip mit getragener Klaviermusik. Fehlte nur noch der Text.

„Über eine Facebook-Gruppe fand ich eine Texterin aus Hamburg, der ich den Film schickte“, so Sertore. „Ute Piasetki und ich kannten uns überhaupt nicht, aber sie verstand sofort, was ich vorhatte.“

Hamburger Corona-Film „Blind Date mit dem Tod“

Piasetki sprach ihren Text auch selbst ein und holte einen befreundeten Filmkomponisten, Tim Heinrich, mit ins Boot, der einen neuen Soundtrack am Computer produzierte. Heinrich wiederum kannte die Cellistin Samira Aly, die die am Synthesizer entstandene Musik neu aufnahm.

„Es ist schon Wahnsinn, wenn vier Leute, die sich noch nie getroffen haben, zusammenarbeiten und es so gut passt“, lautet Sorteres Fazit nach den drei Wochen Arbeit an dem Projekt.

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