„Flatten the curve“? : Dieses Corona-Ziel gilt jetzt für Deutschland und Hamburg
„Flatten the curve“ – dieses Ziel ist längst bekannt. Seit das Corona-Virus grassiert, geht es vor allem darum, die Epidemiekurve flacher werden zu lassen, die Zahl der Neu-Infektionen zu minimieren. Die aktuelle Entwicklung macht Hoffnung, auch in Hamburg.
Vor allem über Ostern sind täglich weniger Neuinfektionen in unserer Stadt gemeldet worden. Zuletzt nahm die Zahl der offiziell erfassten Covid-19-Erkrankten zwar wieder etwas zu – über mehrere Wochen gesehen handelt es sich jedoch um eine stabile Entwicklung.
Corona: 2300 Hamburger sind inzwischen genesen
Insgesamt 4195 Corona-Infizierte hat der Senat in Hamburg inzwischen erfasst, davon sind allerdings längst nicht mehr alle erkrankt. „Laut Robert Koch-Institut (RKI) können rund 2300 der zuvor mit dem Sars-Cov-2-Virus positiv getesteten und gemeldeten Personen als genesen betrachtet werden“, so die Gesundheitsbehörde.
Etwa 1900 Hamburger sind offiziell noch erkrankt, also deutlich weniger, als bereits genesen sind.
Corona in Hamburg: Maßnahmen wirken, so der Senat
„Es ist gut für Hamburg, dass die Zahl der Genesenen kontinuierlich zunimmt und schon seit einiger Zeit die Zahl der aktiv Infizierten übersteigt“, so Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). Die Entwicklung zeige, dass die getroffenen Maßnahmen gewirkt haben. Das äußert sich auch in den Klinikzahlen, wo die Kurve bereits merklich abgeflacht ist. Das gilt offensichtlich zudem bundesweit.
„Der Ausbruch ist Stand heute beherrschbar und beherrschbarer geworden“, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Dem RKI zufolge ging die für die Beurteilung der Infektionsdynamik wichtige sogenannte Reproduktionszahl inzwischen im Schnitt auf einen Wert von 0,7 zurück. Das heißt, dass ein Infizierter während der Zeit seiner Erkrankung nach den aktuellen Daten statistisch weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. In Hamburg lag der Wert zuletzt bei 1 – Tendenz fallend.
Corona: Kanzlerin Merkel warnt vor Momentaufnahme
Trotz dessen mahnt vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Vorsicht und spricht von einer Momentaufnahme im Hinblick auf das „Flatten the curve“-Ziel. „Die Kurve ist flacher geworden“, sagte sie zuletzt. Das sei wichtig, damit das Gesundheitssystem nicht überfordert wird. Denn: Sollte die Reporduktionszahl wieder ansteigen – etwa auf den Wert 1,1 – dann käme Deutschland im Oktober an die Leistungsgrenze seines Gesundheitssystems.
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„Wenn wir den Wert 1,2 haben (…) also von fünf Menschen steckt einer zwei an und die anderen vier jeweils einen, dann kommen wir im Juli an die Belastungsgrenze“, so Merkel. Die Situation könnte also schnell wieder von Entspannung auf Anspannung umschwenken – deswegen haben die Experten die Infektionskurve weiter fest im Blick.