• Gunther Bonz (64) übt harte Kritik an der Hafenbehörde HPA. Bonz ist Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg.
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„Kontrolle verloren“: Hafen-Boss teilt heftig gegen Hamburger Senat aus

Kommt es bei der Hafenbehörde HPA (Hamburg Port Authority) bald zum großen Stühlerücken? Darauf hat es offenbar Gunther Bonz, der Präsident des Unternehmensverbandes „Hafen Hamburg“, angelegt. Im Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“ sagte Bonz: „Der Senat hat die Kontrolle über die HPA verloren.“

Das Verhältnis zwischen der Hafenwirtschaft und der HPA-Führung ist offenbar völlig zerrüttet, wenn Bonz dem HPA-Chef Jens Meier in aller Öffentlichkeit mitteilt, dass er ihn und die Führung der Behörde für unfähig hält.

Bei seiner Kritik geht es Gunther Bonz vor allem um finanzielle Fragen. So kritisiert er die HPA dafür, dass Mieten und Standortkosten im Hamburger Hafen zu hoch seien. Dadurch könnten die Firmen vor Ort nicht mit denen in Rotterdam und Antwerpen konkurrieren. Seine Forderung: „Wir brauchen eine Null-Linie bei den Mieten und Pachten, das heißt keine Mieterhöhungen in den nächsten fünf Jahren.“

Hafenwirtschaft: HPA macht Mieten und Pacht im Hafen zu teuer

In der HPA gebe es zudem große Defizite, was die Regelungen zum Ausbaggern von Elbe und ihren Nebenflüssen angehe. „Es gibt erhebliche strukturelle Defizite bei der HPA, strategischer und finanzeller Art“, so Bonz.

Gegenüber dem Hamburger Abendblatt sagte er: „Nach dem Eindruck der Hafenwirtschaft hat der Senat die Kontrolle über die HPA verloren. Sie führt ein Eigenleben und wird nicht richtig gesteuert.“

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Die HPA habe die Zahl ihrer Mitarbeiter über Jahre um 250 auf etwa 1850 erweitert. Aber die Leistung habe sich nicht verbessert. Abteilungen innerhalb der HPA würden für gemeinsame Projekte untereinander Verträge schließen und sich dann dafür einen Anwalt nehmen, schildert er.

Gunther Bonz: Hamburger Senat muss eingreifen

Die Hafenwirtschaft fordere jetzt eine offene, vernünftige Diagnose der Defizite. Dann müsse über die Gründe der Fehlentwicklung reflektiert werden. Bonz: „Schließlich müssen die notwendigen Konsequenzen gezogen werden – hier darf es keine Tabus, weder strategischer noch personeller Art, geben.“ (mp)

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