#LeaveNoOneBehind: Seebrücke demonstriert mit Mahnwachen in Hamburg
St.Pauli –
Mahnwachen auf St.Pauli: Das Bündnis Seebrücke hat unter Auflagen am Sonntag für die sofortige Evakuierung griechischer Flüchtlingslager demonstriert. Insgesamt gab es 20 Mahnwachen an der Elbe zwischen Fischmarkt und Deichtorhallen.
An jeder Mahnwache durften aufgrund der Abstandsregeln maximal 25 Personen teilnehmen. Die Versammlungsbehörde hatte zuvor eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Die Polizei zählte rund 500 Unterstützer. „Schützt Menschen statt Grenzen“ und „Leave no one behind“ war auf den Plakaten der Teilnehmer zu lesen. Alle Demonstranten trugen eine Mund-Nasen-Bedeckung. Die Mahnwache sei ruhig und ohne Störungen verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.
Hamburger Mahnwache nicht gegen Corona-Schutzmaßnahmen
Die Demonstration richte sich nicht gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, betonte Christoph Kleine von der Seebrücke Hamburg im Vorfeld. „Im Gegenteil: Wir wollen, dass alle Menschen in Umständen leben, in denen sie Abstand halten und die Hygieneregeln befolgen können.“ Deswegen müssten auch die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln sofort geräumt werden.
Hamburger Seebrücke forder ein Landesaufnahmeprogramm
Mit Blick auf die in Hamburg laufenden Koalitionsverhandlungen von SPD und Grünen betonte Kleine: „Die Seebrücke fordert vom neuen rot-grünen Senat ein Landesaufnahmeprogramm für mindestens 1000 Menschen aus Moria oder den anderen Lagern – und zwar unabhängig von Alter oder Geschlecht.“ Die Stadt habe Platz und eigene Kompetenzen. „Es muss Schluss damit sein, sich hinter der Untätigkeit von (Bundesinnenminister) Horst Seehofer (CSU) zu verstecken.“ (sr/dpa)