„Zeit der Shopping-Center vorbei“: Warum Hamburg seine City komplett umbauen muss
Viele Neubauwohnungen, moderne Einkaufszentren: Für Henning Vöpel, Direktor des Hamburgerischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), sieht die Zukunft von Hamburg ganz anders aus. Er findet, die Innenstadt müsse neu gedacht werden. Shopping-Centren und teurer Wohnraum haben nach seiner Vorstellung keinen Platz in der Hansestadt.
Die Stadt müsse vorausschauender mit ihrem Grund und Boden umgehen, denn damit steuere sie maßgeblich die Stadtentwicklung, sagte Vöpel im Interview mit dem „Hamburger Abendblatt”. „Es ist doch absurd, neue, riesige Einkaufszentren zu genehmigen, obwohl man schon lange weiß, dass die Zeit der Shopping-Center vorbei ist”, so Vögel. In seinen Augen sei es sinnlos darüber nachzudenken, wer als nächstes große Einzelhandelsflächen in der Innenstadt beziehen könnte, die durch aktuelle Schließungen ausgelöst wurden.
„Hamburgs City muss komplett neu gedacht werden”: Volkswirt über Shopping-Centren und Neubauwohnungen in Hamburg
Die Stadt Hamburg solle umdenken: Stationärer Einzelhandel, wie es ihn aktuell noch gebe, werde künftig vom Onlinehandel verdrängt werden.
„Wir brauchen in der City keine neuen Läden und keine neuen Büros, sondern neue Formen der sozialen Interaktion, Sportangebote, Kultureinrichtungen, Gastronomiekonzepte und bezahlbaren Wohnraum, der für Lebensqualität steht”, sagte Vögel gegenüber dem „Hamburger Abendblatt”. Hunderte dicht gedrängte Neubauwohnungen in der Stadt Hamburg seien nicht die Zukunft.
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„Die freiwerdenden Flächen müssen für neue Konzepte urbanen Lebens verwendet werden”, so der Volkswirt. Die Hamburger Innenstadt könne so zu einem innovativen Modell für andere europäische Metropolen werden. (mel)