„Zwei Nullen. Eine schmeckt“: Shitstorm für Fritz-Kola-Plakat — Konzern reagiert
St. Georg –
Es ist ein wahrer Shitstorm, der der Hamburger Getränke-Marke „Fritz Kola“ derzeit auf Facebook entgegenschlägt. Der Auslöser? Das übergroße Werbeplakat in der Nähe des Hauptbahnhofs, das sich recht eindeutig über den US-Präsidenten Donald Trump lustig macht. Das Unternehmen reagiert jetzt auf den Hass — mit einer Spende für Flüchtlingshilfen.
„Zwei Nullen. Eine schmeckt“, so lautet die Überschrift des neuen riesigen Werbeplakats der Hamburger Marke „Fritz Kola“. Darunter ist eine Zeichnung des US-Präsidenten Donald Trump zu sehen, rechts daneben das neue Produkt des Softdrink-Herstellers: Eine Kola mit null Prozent Zucker.
Werbeplakat von „Fritz Kola“: Shitstorm auf Facebook
Das „Null-Trump-Plakat“ neben dem Gebäude der Freien Akademie der Künste am U-Bahnhof Steinstraße zeigt den US-Präsidenten mit rotem Hautton und bezeichnet ihn in übertragenem Sinne als „Null“. Am Montagabend postete „Fritz Kola“ einen weiteren Standort mit besagtem Plakat auf Facebook mit dem Kommentar: „Gib‘ dem Affen keinen Zucker“. Die User fanden es allerdings nicht so lustig: Unter dem Post entbrannte ein wahrhafter Shitstorm gegen das Unternehmen — „Fritz Kola“ wird dabei eine Hetztirade gegen Trump vorgeworfen.
„Mal abgesehen davon, dass ich euer Chemie-Gesöff nicht konsumiere, so bin ich dennoch dankbar für diese Selbst-Demaskierung“, schreibt einer. „Wir haben dann unsere letzte Kiste gekauft – schade! Eure Werbung finde ich schon länger grenzwertig, aber das hier geht ja mal gar nicht!“, so ein anderer. „Echt geschmacklos – sowohl die Werbung als auch euer Getränk!“, beschwert sich der Nächste.
Shitstorm auf Facebook: So reagiert das Unternehmen „Fritz Kola“
Persönlich war „Fritz Kola“ für die MOPO nicht erreichbar. Auf Facebook hat der Konzern unter dem Facebook-Post mittlerweile auf den Hass reagiert: „Wir machen Hasskommentare zur unfreiwilligen Spende“, schreibt „Fritz Kola“. „Für jeden Hasskommentar unter diesem Beitrag spenden wir einen Euro an Flüchtlingsprojekte der ‚Aktion Deutschland hilft‘ und ‚EXIT-Deutschland‘, einer Initiative gegen Rechts.“
Weiterhin erklärt das Hamburger Unternehmen die Gründe für das Plakat: „Trump steht schon seit längerer Zeit durch Diskriminierung und Verbreitung von Falschaussagen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Durch unsere Kommunikation begleiten wir dieses Geschehen auf unsere Art und Weise, denn auch wir sind Teil der Gesellschaft und somit für die aktive Mitgestaltung dieser verantwortlich.“
Ein Euro pro Kommentar für die Flüchtlingshilfe: So sind die Reaktionen
„Fritz Kola“ setze sich seit jeher lautstark für eine offene, bunte Gesellschaft und ein emphatisches Miteinander ein. „Das schmeckt nicht jedem — muss es auch nicht“, heißt es in den letzten Absätzen. „Wir sind schließlich Hamburger:innen und wurden quasi im Gegenwind geboren.“ Für diese Reaktion gibt es in den Kommentaren wiederum sehr viel Zuspruch: „Das ist eine wundervolle Idee!“, schreibt ein User, viele andere pflichten ihm bei. „Da nimmt so viel Hass doch wieder ein gutes Ende.“
Es ist nicht das erste Mal, dass der Konzern politische Anspielungen in seine Werbung mit einfließen lässt: Bereits zum G20-Gipfel 2017 sorgte das Plakat mit Trump, Erdogan und Putin unter dem Titel „Mensch, wach auf!“ für Aufsehen.