• Hamburgs Polizei hat am späten Freitagabend das Schulterblatt in der Schanze geräumt.
  • Foto: JOTO

1. Mai in Hamburg: Polizei: Angriff auf Einsatzkräfte – Schulterblatt geräumt

Am späten Abend des über den Tag verteilt sonst so friedlichen 1. Mai ist es nun doch noch zu hässlichen Szenen gekommen: Um kurz vor 23 Uhr sollen sich laut Polizei um die 280 Menschen am Schulterblatt versammelt haben. Als man die Gruppe aufforderte, sich aufzulösen, sollen aus der Menge mehrere Steine und Böller auf die Einsatzkräfte geworfen worden sein.

Wasserwerfer rückten schließlich an – einsatzbereit, sollten die offenbar gewaltbereiten Demonstranten ihre Versammlung nicht auflösen. Die Feuerwehr fuhr ihren Betrieb ebenfalls hoch, stellte einen Löschzug und Rettungswagen bereit, auch für mögliche Barrikaden und Brände. Kurz darauf teilte die Polizei mit, dass das Schulterblatt geräumt wird. Dem Vernehmen nach soll es mehrere Festnahmen gegeben haben.

Hamburgs Polizei löst Demonstration auf der Reeperbahn auf

Zuvor hatte Hamburgs Polizei am Abend eine ungenehmigte Versammlung auf der Reeperbahn aufgelöst. Mehrere Hundert Menschen offenkundig aus dem linken Spektrum hatten sich auf der Amüsiermeile trotz eines coronabedingten Versammlungsverbots eingefunden und antifaschistische Slogans skandiert. Die Polizei forderte sie auf, die Reeperbahn zu verlassen, und drohte mit dem Einsatz von Wasserwerfern. Die Menge kam der Aufforderung schleppend nach.

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Ursprünglich hatten linke Gruppen in Hamburg für Freitagabend zu einer „Revolutionären 1. Mai-Demo“ aufgerufen. Der Aufzug war allerdings untersagt worden. In Berlin war die gleiche Protestveranstaltung, bei der es in früheren Jahren immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen war, abgesagt worden. Linke und Linksautonome hatten im Internet aber zu spontanen Aktionen aufgerufen.

1. Mai: Gericht verbietet Nazi-Demo in Hamburg

Darüber hinaus hat es zum ersten Mal in der Geschichte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am Tag der Arbeit in Hamburg keine großen Kundgebungen der Gewerkschaften gegeben. Wegen der Corona-Krise verlegten sie ihre Aktionen ins Internet und machten virtuell auf ihre Forderungen aufmerksam. Ungeachtet dessen waren in Hamburg 37 andere Versammlungen unter Infektionsschutzauflagen genehmigt worden, viele davon als Protest gegen einen ursprünglich geplanten Neonazi-Aufmarsch.

Die in Harburg geplante Versammlung der Rechtsextremisten war am Mittag vom Bundesverfassungsgericht gestoppt worden. Einen Eilantrag des Anmelders, des früheren Vorsitzenden der vom Verfassungsschutz beobachteten Partei Die Rechte, Christian Worch, auf Erlass einer einstweiligen Anordnung lehnte das Karlsruher Gericht ab.

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