187 Strassenbande: Gericht deckt auf: So viel verdient ein Rapper
Sie posen mit Bergen von Bargeld und prunken mit protzigem Goldgehänge: Reichtum gehört zur Rapper-Folklore. Aber was verdient man denn so als einer der leitenden Angestellten der „187 Strassenbande“? In seinem Marihuana-Prozess vor dem Amtsgericht St. Georg schwieg Rapper Maxwell S. (27). Das Gericht wusste es trotzdem.
Bei einem Verfahren gegen Maxwell S. vor einigen Jahren wegen Fahrens ohne Führerschein, hatte sich das Amtsgericht St. Georg die Mühe gemacht, finanzielle Ermittlungen zu den Einkommensverhältnissen des Angeklagten anzustellen. Ergebnis: Es war viel los auf dem Konto. Das Geld floss nicht gleichmäßig, es kam in großen Wellen.
187 Strassenbande: Monatseinkommen wie ein Manager
Den Jahreseinnahmen von rund 328.000 Euro standen damals Ausgaben von 228.000 Euro entgegen. Macht einen Jahresüberschuss von 100.000 Euro (also ein Monatseinkommen auf Manager-Niveau von knapp 8.500 Euro).
Um eine Geldstrafe festzulegen, muss ein Gericht herausfinden, wie viel der Angeklagte am Tag verdient. Im Fall von Maxwell S. erkannte das Gericht 2018: Der Rapper verdient 237 Euro am Tag. Übrigens auch Sonntags.
Als der Rapper nun erneut vor dem Amtsgericht St. Georg stand, diesmal wegen unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln und Verstoßes gegen das Waffengesetz, wollte er erneut keine Angaben zur Dicke seiner monatlichen Geldbündel machen.
187 Strassenbande: 20.000 Euro Strafe – Maxwell nimmt es gelassen
Die Richterin bezog sich deshalb auf die Angaben aus 2018 und rechnete einen Rabatt an, weil der Rapper ja derzeit Corona bedingt keine Einnahmen aus Auftritten hat.
187 Strassenbande: Richterin schätzt Maxwells tägliche Einnahmen auf 200 Euro
Derzeit, so schätzte die Richterin, nimmt Maxwell S. jeden Tag 200 Euro ein. Sie verhängte eine Geldstrafe von 100 Tagessätzen, also 20.000 Euro.
Der Verteidiger hatte deutlich tiefer gestapelt und erklärt, sein Mandant habe derzeit nur ein Einkommen von 90 Euro am Tag, was die Richterin aber nicht überzeugte.
Unmittelbar nach dem Urteil zückte Maxwell S. vor dem Gerichtsgebäude mit goldberingten Fingern einen Stapel Euroscheine, schätzungsweise ein Wocheneinkommen – und zündete sich einen Joint an. (ste)