30.000 Euro Corona-Hilfe gefordert: Clevere Rentnerin (95) überführt Trickbetrüger
Rahlstedt –
Trickbetrüger haben am Dienstag versucht, eine 95 Jahre alte Frau in Hamburg um mehrere Zehntausend Euro zu bestehlen. Ein Mann wurde festgenommen – dank des Opfers, das den Betrug sofort entlarvte.
Mittags klingelte das Telefon zum ersten Mal. Am Hörer: eine Frau, die sich der Rentnerin als „Bekannte“ ausgab und behauptete, sich im Krankenhaus aufzuhalten. Wegen einer akuten Corona-Behandlung bräuchte sie dringend Geld: 30.000 Euro – für ein Beatmungsgerät.
Hamburg: Betrüger wollen Rentnerin ausnehmen – Festnahme
Laut Polizei erkannte das Opfer sofort den Betrug. Zum Schein soll sie auf die Forderungen eingegangen sein, aber gesagt haben, sie hätte nur 20.000 Euro, die sie aber sofort von der Bank holen würde.
Von der Anruferin unbemerkt, verständigte sie ihre Pflegerin, die dann die Polizei alarmierte. „Fahnder der zuständigen Fachdienststelle für Trickbetrug- und Trickdiebstahlsdelikte (LKA 433) begaben sich daraufhin in die Wohnung der Frau und begleiteten sie bei den weiteren Gesprächen“, so ein Polizeisprecher.
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Sie hörten auch mit, als die „Bekannte“ weitere 11.000 Euro forderte und danach ein „Polizist“ anrief, der sich nach „falschen Kollegen“ informierte und sagte, die Hausbank des Opfers hätte sich wegen einer größeren Bargeldabhebung bei der Polizei gemeldet.
„Ein Kontrollanruf“, so der Sprecher weiter. Danach rief noch ein falscher Bankmitarbeiter an, der sich nach der Richtigkeit der Überweisung erkundigte.
Trickbetrug: Verdächtiger (47) von Polizei festgenommen
Während der Anrufe bemerkten die Beamten einen Mann, der an der Wohnstraße der Rentnerin aus einem Taxi gestiegen war und auf das Haus des Opfers zuging. Eine am Telefon abgemachte Übergabe verlief dann unter den Augen der Polizisten. Sobald der Umschlag an den Mann (47) gegeben worden war, klickten die Handschellen.
„Der festgenommene Tatverdächtige wurde erkennungsdienstlich behandelt und später einem Haftrichter zugeführt“, so der Polizeisprecher. „Die weiteren Ermittlungen, insbesondere auch zu seinen Komplizen, dauern an.“ (dg)