„Wenn man’s kann, kommt’s nicht auf die Größe an“: Promis feiern Schmidts Tivoli
„Ein 30. Theater-Jubiläum ist ein Grund, es knallen zu lassen.“ Mit launigen Worten begrüßt Tivoli-Chef Corny Littmann seine Gäste am Mittwochabend. Wegbegleiter und Promis wie Bürgermeister Peter Tschentscher und Udo Lindenberg sind gekommen, um dem Kiez-Theater Schmidts Tivoli zum runden Geburtstag zu gratulieren.
Es wird ein bunter und sehr persönlicher Abend mit kurzweiligen Reden, zum Beispiel von Tivoli-Mitgründer Norbert Aust und dem Bürgermeister. Tschentscher erinnert sich an die Anfangszeit des Schmidt Theaters, als er als Student mit „dechronisiertem Tag-Nacht-Rhythmus“ in die „Bruchbude“ des Schmidt Theaters ging, um „Wuttke II“ zu sehen. „Das war genial!“
Er lobt das Schrille, die Respektlosigkeit, das Laute und Mitreißende der Schmidt-Kultur, die Vielfalt und Toleranz. Das alles mache das Tivoli zu einem „großartigen Gewinn“ für Hamburg.
Bürgermeister Tschentscher gratuliert Schmidts Tivoli: „Gewinn für Hamburg“
Der Stimmung nach zu urteilen stimmt ihm das Publikum voll zu und klatscht, lacht und jubelt bei dem bunten Potpourri der Gala-Acts. Viel Raum bekommt das Ensemble der „Heißen Ecke“ und macht mit Hits wie „Reeperbahn“, „Könige der Nacht“ und „Komm, Baby“ Lust auf das Mega-Erfolgsmusical, das am Donnerstag nach 18 Monaten Corona-Zwangspause seine Wiederaufnahme feiert. Klar, dass da einige Leute mitsingen oder sich verstohlen ein Rührungstränchen aus dem Augenwinkel wischen.
Das Comedy-Duo „Emmi & Willnowsky“ beharkt sich wieder aufs Bitter-Sympathischste und haut garantiert politisch unkorrekte Sprüche raus. Meckermeister Wolfgang Trepper (Littmann: „Ein kleiner Tiefpunkt tut dem Programm gut“, Trepper: „So eine Anmoderation kann man sich hinter den Spiegel stecken“) erklärt, dass dieses liebevolle Beharken das Tivoli zu etwas Besonderem macht. Und: „Das Tivoli ist ein Zuhause, denn zu Hause achtet man aufeinander.“
30 Jahre Schmidts Tivoli in Hamburg: Geburstags-Gala mit Lindenberg
Dann poltert er los, wie wir ihn kennen, und nimmt deutsche Schlagertexte äußerst amüsant auseinander. Dem Schlager widmet sich auch Musikkabarettist Bodo Wartke, der ihn allerdings aufpeppt und mit Gangster-Rap zum Gangster-Schlager mixt. Komiker Andi Kraus singt eine Liebeserklärung an die Kleinkunst („Wenn man’s kann, kommt’s nicht auf die Größe an“) und Travestie-Diva Elke Winter performt in rot-schwarzer Korsage „Raise Your Glass“.
Am Ende knallt es dann nochmal richtig. Nämlich als Konfettikanonen einen Goldregen auf die Zuschauer:innen rieseln lassen. Um es mit Littmanns Worten zu sagen: „Prost auf die 30! Prost auf die 50!“ Noch herrscht an diesem Abend Abstand zwischen den Sitzgruppen, doch das soll sich bald ändern: Ab dem 5. Oktober gilt in allen drei Schmidt-Häusern das 2G-Modell – Zutritt nur für Geimpfte und Genesene.