• Das alte „Klier Moden“-Haus (m.) konnte von den Abrissbaggern gerettet werden.
  • Foto: Ruediger Gaertner

300 Jahre altes Haus: Ein Stück Hamburger Geschichte ist gerettet

Bergedorf –

Abriss abgewendet! Der Kampf um die 300 Jahre alte Immobilie im Bergedorfer Sachsentor scheint ein gutes Ende zu nehmen. Das denkmalgeschützte Haus wurde von zwei Geschäftsmännern aus der Region aufgekauft und soll saniert werden. Ein Stück Geschichte bleibt erhalten.

Bereits Anfang Mai wurde von Seiten der Kulturbehörde versichert: „Der für Bergedorf zuständige Kollege ist derzeit intensiv damit beschäftigt, Möglichkeiten auszuloten, wie das Denkmal erhalten werden kann“, so Sprecher Enno Isermann zur „Bergedorfer Zeitung“. Jetzt haben die Immobilien-Kaufleute Karl Gero Wendeborn und Heiner Marcus Roskothen entschieden die alte „Bude“ zu retten.

„Damals war ‚Klier Moden‘ noch drin. Wir sind schon häufig an dem Gebäude vorbei gelaufen und haben immer gesagt: Das ist das perfekte Objekt“, sagt Heiner Marcus Roskothen im MOPO-Gespräch. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Karl Gero Wendeborn hat er vor drei Jahren die Pipping Immobilien GmbH übernommen. Beide wohnen und arbeiten selbst in der Region: „Das Haus soll erhalten bleiben, wir haben einfach einen Faible für historische Immobilien“, sagt Roskothen.

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Bergedorf: 300 Jahre alte Immobilie ist gerettet

Darüber freuen sich auch die Bergedorfer. Der befürchtete Abriss ist vom Tisch. Der Abrissantrag sei offiziell zurückgezogen, so die „Bergedorfer Zeitung“. „Derzeit schauen wir uns bereits sanierte Objekte, zum Beispiel in der Speicherstadt, an, um Ideen für den Umbau zu sammeln“, sagt Roskothen. Sie wollen das Beste aus der 300 Jahre alten „Bude“ herausholen. Ob am Ende ihre eigene Bergedorfer Filiale in das kleine Fachwerkhaus zieht, ist noch nicht klar. Es gebe verschiedene Ideen.

Vor sechs Jahren hatte eine Eigentümergemeinschaft das Fachwerkhaus geerbt und zunächst den Versuch einer Sanierung gestartet. Als dieser aufgrund wachsender Kosten und immer größer werdender Baustellen scheiterte, stellten die Eigentümer 2018 einen Abrissantrag. Begründung: Die Erhaltung sei unzumutbar. Nach den Berechnungen der Eigentümergemeinschaft würden aufgrund des schlechten baulichen Zustandes Sanierungskosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro anfallen – 50 Prozent mehr als ein Neubau an gleicher Stelle, so die „Bergedorfer Zeitung“.

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