• Unterkunft von „fördern und wohnen“ an der Eiffestraße: Katrin Wollberg (49), Bereichsleiterin Obdachlosenhilfe und Hannes Zeiner (55), Teamleiter Winternotprogramm Eiffestraße in einem Einzelzimmer für Frauen.
  • Foto: Florian Quandt

35 zusätzliche Räume: Hier bekommen Obdachlose in Hamburg ein Einzelzimmer

Hamm –

Nach scharfer Kritik am Umgang mit den Obdachlosen in Hamburg reagiert die Sozialbehörde jetzt mit 35 zusätzlichen Einzelzimmern an einem weiteren Standort an der Eiffestraße. Das zusätzliche Angebot richtet sich speziell an obdachlose Menschen, die das Winternotprogramm nicht in Anspruch nehmen.

Hotelzimmer werden es nicht – dennoch reagiert die Sozialbehörde auf die Kritik, dass viele obdachlose Menschen aufgrund der zu hohen Ansteckungsgefahr und ihrer eigenen körperlichen Verfassung die aktuellen Unterkünfte des Winternotprogramms meiden würden.

Hamburg: Sozialbehörde schafft zusätzliche Einzelzimmer für Obdachlose

Die zusätzlichen 35 Zimmer sollen deshalb vorwiegend Menschen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen zur Verfügung stehen, teilte der Hamburger Senat am Sonntag mit. Wer als besonders hilfe- und schutzbedürftig eingestuft wird, entscheiden die Sozialarbeiter in Absprache mit dem Betreiber. Bei Gefahr im Verzug könne auch die Polizei oder Feuerwehr eingreifen und Menschen in die Einrichtung begleiten. 

Hamburg: Ein kleines Einzelzimmer aus dem Herrenbereich der Obdachlosen-Unterkunft an der Eiffestraße.

Hamburg: Ein kleines Einzelzimmer aus dem Herrenbereich der Obdachlosen-Unterkunft an der Eiffestraße.

Foto:

Florian Quandt

Der neue Standort an der Eiffestraße wird im Auftrag der Sozialbehörde durch „fördern und wohnen AöR“ eingerichtet und betrieben. So könne eine Anbindung an die Hilfesysteme und Beratungsmöglichkeiten sichergestellt werden.

Hamburg: Sanitäre Einrichtungen in der Obdachlosen-Unterkunft an der Eiffestraße.

Hamburg: Sanitäre Einrichtungen in der Obdachlosen-Unterkunft an der Eiffestraße.

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Florian Quandt

Hamburg: Winternotprogramm noch nicht ausgelastet

Nach Angaben der Behörde gibt es in allen anderen Standorten des Winternotprogramms freie Kapazitäten. Es wird demnach derzeit von 659 Menschen genutzt, die Auslastung liegt bei 73 Prozent (Stand 29. Januar). Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr waren es in den damals zwei Standorten insgesamt 563 Nutzerinnen und Nutzer, das war eine Auslastung von 86 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr nehmen damit mehr Menschen die Hilfe des Winternotprogramms in Anspruch, während die Auslastung insgesamt wegen zusätzlich geschaffener Plätze zugleich geringer ist.

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Die Stadt finanziert nach eigenen Angaben für obdachlose Menschen das Winternotprogramm im Umfang von etwa zehn Millionen Euro von November bis März. Zudem gibt es ganzjährig ein umfassendes Hilfesystem mit Straßensozialarbeit, Beratungsstellen, Fachstellen für Wohnungsnotfällen und weiteren Institutionen. (sr)

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