Am Montag startet das Deutschland-Ticket: Das müssen Sie jetzt wissen!
Am Montag startet das Deutschlandticket – auch in Hamburg! Wie beim 9-Euro-Ticket können dann alle öffentlichen Nahverkehrsmittel bundesweit genutzt werden. Aber: Das Deutschlandticket wird nicht an Fahrkartenautomaten oder beim Schaffner im Zug verkauft. Wie Sie als HVV-Kunde an das Ticket kommen, ob Sie Fahrräder mitnehmen dürfen und wer weniger als 49 Euro zahlt: die große Übersicht.
Wie komme ich in Hamburg an das 49-Euro-Ticket?
Neukunden können das Deutschlandticket online über die HVV-Switch-App des Hamburger Verkehrsverbunds oder etwa über die Bahn-Navigator-App buchen. In den HVV-Servicestellen ist eine Chipkarte erhältlich. Das Abonnement ist monatlich kündbar, und zwar jeweils bis zum 10. eines Monats für den Folgemonat, wie ein HVV-Sprecher erläuterte. Wer sich zur Mitte oder gegen Ende eines Monats für ein „D-Ticket“-Abonnement entscheidet, kann es zum anteiligen Preis für den laufenden Monat tun. Allerdings kauft er damit mindestens den Folgemonat mit.
Wie viel kostet das Deutschland-Ticket?
Das „D-Ticket“ gibt es zum Einführungspreis von 49 Euro. Die Verkehrsminister von Bund und Ländern haben nach Angaben der Bundesregierung vereinbart, dass der Preis ab 2024 an die Inflationsrate angepasst werden soll. Wer bereits ein Abo beim HVV hat, zahlt automatisch nur noch 49 Euro im Monat – oder weniger, wenn der Preis der bisherigen Monatskarte darunter liegt. Abonnenten können damit laut HVV jeden Monat bis zu 165,80 Euro sparen.
Gibt es Vergünstigungen?
Ja, für Arbeitnehmer gibt es das Jobticket zum Preis von 34,30 Euro in der Basic- und 25 Euro in der Premiumvariante, sofern sich der Arbeitgeber beteiligt. Hamburgs Schüler können den Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland mit dem „Schulspezial“ für 19 Euro im Monat nutzen. Auszubildende bekommen für 29 Euro das „Bonusticket“. Studenten müssen zu ihrem bisherigen Semesterticket rund 18 Euro zuzahlen, um deutschlandweit mobil sein zu können. Empfänger von existenzsichernden Sozialleistungen in Hamburg können das Ticket für 19 Euro kaufen. Kinder aus einkommensschwachen Familien fahren umsonst.
Gibt es weiterhin Tickets ohne Abonnement?
Ja, die Angebote für Einzel-, Tages- und Gruppenkarten bleiben nach Angaben des HVV unverändert. Ohne Abonnement bietet der Verkehrsverbund in seinem Gesamtnetz Wochenkarten für 29 Euro und Monatskarten für 69 Euro an.
Welche Verkehrsmittel kann ich mit dem 49-Euro-Ticket benutzen?
Das Deutschlandticket gilt rund um die Uhr für beliebig viele Fahrten mit dem Nahverkehr in Bahnen, Straßenbahnen, Bussen, U- und S-Bahnen in der 2. Klasse bei allen teilnehmenden Verkehrsunternehmen. In Hamburg gehören dazu auch die Hafenfähren. In Fernzügen und in Verkehrsmitteln von privaten Anbietern wie FlixTrain gilt das Ticket nicht.
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Kann ich weitere Personen, Tiere oder Fahrräder mitnehmen?
Kinder unter sechs Jahren fahren weiterhin kostenfrei mit. Wollen HVV-Kunden die Möglichkeit behalten, an Wochenenden eine Person sowie bis zu drei Kinder (bis 14 Jahre) im HVV-Gesamtnetz kostenlos mitzunehmen, müssen sie dafür künftig 15 Euro pro Monat extra zahlen. Ohne Aufpreis können Fahrgäste – außerhalb der Stoßzeiten – ihr Fahrrad mit in die U- oder S-Bahn nehmen. Für Regionalzüge brauchen sie wie bisher eine Fahrradfahrkarte. Auch Hunde können Herrchen oder Frauchen weiterhin kostenfrei begleiten. Deutschlandweit gelten zur Fahrrad- und Hundemitnahme unterschiedliche Regelungen.
Wie viele Menschen haben das Ticket bereits vorab gebucht?
Der Hamburger Verkehrsverbund hat bislang 41.000 Neukunden gewonnen. „Wir gehen aber davon aus, dass die Zahl der Neukunden in den kommenden Tagen und Wochen noch deutlich zunehmen wird“, sagt HVV-Sprecher Rainer Vohl. Die Zahl der Bestandskunden habe zuletzt bei 710.000 gelegen. Der Vorverkauf hatte am 3. April begonnen.
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Was gibt die Stadt Hamburg für die Zuschüsse aus?
Der Senat rechnet damit, dass die Hamburger Verkehrsunternehmen in diesem Jahr Einbußen in Höhe von 160 Millionen Euro und im nächsten Jahr von 240 Millionen Euro haben werden. Stadt und Bund tragen die Kosten je zur Hälfte. Zudem gibt Hamburg rund 25,5 Millionen Euro für Schüler-, Azubi- und Sozialtickets aus. Für das nächste Jahr werden dafür 42 Millionen Euro veranschlagt.