50.000 Euro Pilotprojekt: So soll das Tauben-Problem in Barmbek gelöst werden
Hamburgs Bahnhöfe haben alle eines gemeinsam: Etliche Tauben tummeln sich dort und machen jede Menge Dreck. In Barmbek soll der Tauben-Plage jetzt ein Ende bereitet werden – mithilfe eines 50.000 Euro teuren Pilotprojekts.
Sie verteilen ihren Kot überall, vermehren sich im Handumdrehen und geiern auf das Essen in den Verkaufsbuden an Hamburgs Bahnhöfen. Die Stadttauben sind vielen Hamburgern ein Dorn im Auge. Rund um den Bahnhof Barmbek tummeln sich rund 100 dieser oft verhassten Exemplare. Sie ernähren sich überwiegend von dem, was die Reisenden täglich wegwerfen.
Das nicht artgerechte Futter führt häufig dazu, dass die Tauben erkranken. Zudem verdrecken sie das Bahnhofs-Areal. Doch das soll sich schon bald ändern, wie die Fraktionen der Grünen und SPD in Hamburg-Nord am Freitag mitteilten. Wie? Durch ein neues Zuhause für die Tiere.
Barmbek: Taubenschlag soll Tauben-Problem lösen
Im kommenden Sommer soll auf dem Gelände der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft am Bahnhof ein Taubenschlag errichtet werden. Bereits im September beschloss die Bezirksversammlung Hamburg-Nord auf Initiative von Grünen und SPD, dort im Rahmen eines Pilotprojektes einen betreuten Taubenschlag einzurichten und stellte dafür 50.000 Euro zur Verfügung. Um die Tiere sollen sich dann Menschen kümmern, die sich im Rahmen eines freiwilligen ökologischen Jahres im Schwanenwesen engagieren.
Im nächsten Schritt erfolgt jetzt eine Ausschreibung für den Taubenschlag, der in Containerbauweise errichtet werden soll. Der Verein Hamburger Stadttauben e.V. sowie die Stadt Lüneburg, die zwei solcher Taubenschläge erfolgreich betreiben, stehen mit ihrer Expertise als fachliche Beratung zur Verfügung, heißt es in der Mitteilung. Der Taubenschlag soll im August 2023 aufgestellt werden.
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Grünen-Politiker Oliver Camp, Mitglied im Regionalausschuss Barmbek-Uhlenhorst-Dulsberg-Hoheluft (BUDH) freut sich über das kommende Projekt. „Es hat sich gezeigt, dass Vergrämungsmaßnahmen das Taubenproblem in Barmbek nicht lösen, sondern nur verlagern konnten. Der betreute Taubenschlag ist daher eine vielversprechende Option.“ Genauso sieht das auch Rüdiger Wendt (SPD), Sprecher im Regionalausschuss BUHD: „Mit dem Taubenschlag wird endlich ein Kapitel abgeschlossen, das die Barmbeker*innen seit Jahren beschäftigt. Die Fahrradabstellplätze unter den Brücken am Barmbeker Bahnhof sind wieder nutzbar. Wir hoffen, dass die Tauben ihr neues Zuhause annehmen und dass durch die Betreuung dort die Population kontrolliert wird. Auch wegen der artgerechten Fütterung im Schlag ist für alle eine gute Lösung gefunden worden.“ (jek)