Abriss droht!: Hamburg: Gemeinde kann denkmalgeschützten Kirchturm nicht erhalten
Harburg –
40 Meter ragt er in die Höhe und fällt über den Dächern Harburgs ins Auge – wenn auch nicht immer positiv. Der schönste Turm in Hamburg ist der Kirchturm der St.-Johannis-Kirche wohl nicht gerade – bekannt aber allemal. Weil die Kirchengemeinde sich die Sanierung des bröckelnden Bauwerks nicht mehr leisten kann, soll es jetzt abgerissen werden.
Die Kirchengemeinde stellte deshalb einen Abrissantrag, der vom Bezirksamt genehmigt wurde. Auch Baudezernent Hans Christian Lied soll das in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses bestätigt haben, so berichtet „Harburg Aktuell“.
Harburg: Über 60 Jahre alter Kirchturm soll abgerissen werden
Schon so einige Jahre hat der Turm auf dem Buckel – und das sieht man ihm auch an. Der Spannbeton bröckelt, und auch die Verglasung und das Kupferdach müssten ausgebessert werden.
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Eine Sanierung des 1954 fertiggestellten und geweihten Kirchturms solle mindestens 1,4 Millionen Euro kosten. Das schätzt Andreas Harrefeld, Architekt vom Kirchenkreis Hamburg-Ost. Das kann sich die Gemeinde nicht leisten – stattdessen stoppt sie die Sanierungsarbeiten und will den Turm abreißen lassen.
Auch Denkmalschutz kann Hamburger Kirchturm nicht retten
Das Bezirksamt „musste das genehmigen“, so der Baudezernent. Und das, obwohl der Turm sogar in der Hamburger Denkmalliste aufgeführt wird.
Der Denkmalschutz reiche aber nicht, wenn der Erhalt „wirtschaftlich nicht darstellbar ist“ – vor allem die Sanierungskosten zwingen Gemeinde und Kirchturm jetzt in die Knie.
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Laut „Harburg Aktuell“ gebe es jedoch Experten, die eine günstigere Sanierung für möglich halten. Ob deshalb noch einmal zurückgerudert wird, oder ob der Kirchturm endgültig fallen wird, bleibt daher offen.