Abrissplan steht: Die Zeit des Hamburger Wahrzeichens läuft ab
Seit 1974 verbindet die Köhlbrandbrücke die Elbinsel mit der A7. Allzu lange aber dauert es offenbar nicht mehr, dann verliert Hamburg eines seiner großen Wahrzeichen. Schon in 15 Jahren könnte die Köhlbrandbrücke verschwunden sein.
Das sieht die Planung der Hafenbehörde HPA vor, wie Senatsvertreter im Wirtschaftsausschuss der Bürgerschaft erläuterten. Als Ersatz für die markante Schrägseilbrücke könnte ein Bohrtunnel unter dem gut 300 Meter breiten Elbarm dienen. Bis 2033 soll eine riesige Bohrmaschine die Röhre mit einem Durchmesser von 15,50 Metern bohren, ohne dabei den Schiffsverkehr zu behindern. Nach Fertigstellung des Tunnels würde die Köhlbrandbrücke bis 2036 abgerissen werden.
Verliert Hamburg die Köhlbrandbrücke bald ganz?
Ob das 1974 fertiggestellte Bauwerk wirklich komplett verschwindet, ist noch nicht ganz klar. Es werde weiter geprüft, ob die beiden Pylonen stehen bleiben können, wie von den Grünen gefordert, sagte ein Sprecher der Wirtschaftsbehörde. Das gilt auch für die Möglichkeit einer Querung für Radfahrer.
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Vorbereitende Arbeiten für den Bohrtunnel haben den Senatsangaben zufolge bereits begonnen. Auf dem Baufeld im Hafen gebe es umfangreiche Baugrunderkundungen und Kampfmittelsondierungen, hieß es. Die Hafenverwaltung HPA treibe die Planungen mit einem 20-köpfigen Ingenieurteam voran, das um 80 externe Kräfte verstärkt worden sei. Der Planfeststellungsantrag soll bis 2024 gestellt und bis 2026 genehmigt werden. Dann könnten die eigentlichen Bauarbeiten beginnen.
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Der Senat geht von drei Milliarden Euro Kosten für das gesamte Projekt mit Anbindung an die Autobahn A7 aus. Um den Bund zu beteiligen, wurde die Köhlbrandbrücke zur Bundesstraße heraufgestuft. Seit 1. Februar ist sie Teil der Bundesstraße 3 und für Lastwagen mautpflichtig. Zu den bislang erzielten Mauteinnahmen konnte die Wirtschaftsbehörde keine Angaben machen. Der Unterhalt der Brücke kostet Hamburg jedes Jahr ein bis zwei Millionen Euro.
Das in die Jahre gekommene Bauwerk ist aus wirtschaftlichen und praktischen Gründen nicht zu retten. Die Schrägseile und der stählerne Mittelteil der Brücke sind ermüdet und müssten nach 2030 ersetzt werden. „Eine Instandsetzung würde auch bedeuten, dass die Querung über mehrere Jahre unterbrochen werden müsse“, hieß es. (dpa/mp)