Achtung!: Hamburgs Fahrradleichen geht es an die Speichen

Wer kennt sie nicht, die traurig umherliegenden, verbogenen Drahtesel, die niemandem mehr zu gehören scheinen? In Hamburg sind solche Schrotträder leider immer noch Teil des Stadtbilds – doch damit soll nun Schluss sein. In einer groß angelegten Aufräum-Aktion geht die Stadtreinigung zusammen mit der Polizei und den Bezirksämtern gegen die Fahrradleichen vor.

Startschuss für die Räumungsaktion war am Montag die Mönckebergstraße. „Auch wenn die City nun nicht gerade für viele umherstehende Schrotträder bekannt ist: Jedes ist eines zu viel“, meint Bezirksamtsleiter Falko Droßmann. Bis Anfang Juni sollen dann systematisch auch in den anderen Hamburger Bezirken die kaputten Räder entfernt werden.

Hamburg: Fahrradleichen geht es an die Speichen

„Schrottreife und offensichtlich aufgegebene Fahrräder im öffentlichen Raum sind ein Ärgernis. Sie blockieren nicht nur die knappen Abstellmöglichkeiten, in vielen Fällen wäre es besser und auch möglich, die Räder gezielt zu verschenken oder sie zu reparieren – das wäre nachhaltig und verantwortungsvoll im Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen“, meint Michael Pollmann, Umweltstaatsrat und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtreinigung Hamburg (SRH).

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Stellen Polizei oder Mitarbeiter:innen der Bezirksämter fest, dass ein Fahrrad offensichtlich schon lange an einer Stelle steht, die Verkehrssicherheit gefährdet oder selbst verkehrsuntauglich ist, kennzeichnen sie das Rad mit einem roten Aufkleber, auf dem eine Frist vermerkt ist.

Zahl der Schrotträder in Hamburg steigt stark

Wer dann innerhalb von 14 Tagen sein Fahrrad nicht entfernt, muss damit rechnen, dass die Stadtreinigung das Rad entsorgt. Bei unmittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung kann eine Verschrottung schon innerhalb von 24 Stunden angeordnet werden.

In den vergangen Jahren hat die Menge der Schrotträder in Hamburg deutlich zugenommen. Laut SRH-Geschäftsführer Holger Lange waren es letztes Jahr mehr als 5700 Räder, 2017 waren es noch rund 4050. „Schrotträder können übrigens wie jede andere wilde Müllablagerung über unsere App gemeldet werden“, ergänzt Lange. (mp)