Wer trödelt, muss zahlen: Neue Strafgebühr bei Moia – und das ist noch nicht alles
Wer zu spät absagt – der wird jetzt zur Kasse gebeten! Seit kurzem müssen Moia-Nutzer eine Strafgebühr bezahlen, wenn sie ihre Fahrt zu kurzfristig wieder stornieren. Dazu kommt: Der Sammeltaxi-Anbieter plant „zeitnah“ noch eine weitere Strafzahlung.
Bis zehn Minuten vor Abfahrt – das ist seit dem 10. August das mögliche Stornierungsfenster, in denen Moia-Nutzer ihre Fahrt noch kostenlos absagen können. Sind es weniger, stellt das Unternehmen seitdem fünf Euro in Rechnung. Es sei denn, die Fahrt hätte weniger als fünf Euro gekostet, dann wird der reguläre Fahrpreis vom Kunden-Konto abgebucht. Zunächst hatte das „Abendblatt“ berichtet.
Seit August: Moia führt Stornierungsgebühr ein
Laut Moia-Sprecher David Gölnitz kommt diese Entscheidung nicht einfach so: Über zehn Prozent aller Buchungen seien im Durchschnitt sehr kurzfristig storniert worden. Diese „schaden der Effizienz unseres Ridepooling-Services, weil sie unnötige Umwege produzieren“, sagt er auf MOPO-Nachfrage.
„Ridepooling“ bedeutet, dass ein Nutzer in der App zunächst sein Wunschziel angibt. Dann wird berechnet, welches Fahrzeug gerade in der Nähe ist und eventuell noch andere Fahrgästen mit ähnlichen Zielen mittransportieren kann. Je später die Fahrt wieder abgesagt werde, desto schädlicher, so der Sprecher, da so Umwege produziert würden. Mithilfe der Strafgebühr wolle man so Leerkilometer vermeiden.
Sammeltaxi-Unternehmen Moia plant noch weitere Strafgebühr
„Verspätet sich das Moia, ist die Stornierung kostenlos“, ergänzt er, genauso wie innerhalb der ersten Minute nach der Buchung. „Die Erhebung einer Gebühr auf Stornierung ist in der Branche nicht ungewöhnlich.“ Konkurrent und Taxi-Vermittler „Free Now“ erhebt diese schon seit Jahren. Bis Ende Oktober würden Fahrgäste über die App und die Monitore im Fahrzeug über die Strafgebühr informiert.
Ein Schlupfloch gibt es aber – noch. Wer ein Moia bestellt und dann nicht am vereinbarten Treffpunkt auftaucht, der musste bislang keine Strafe fürchten. Auch das soll sich künftig ändern. Gölnitz kündigte an, dass das Unternehmen „zeitnah“ eine „No-Show-Fee“ einrichten werde. Wann genau und wie hoch diese sein wird, ließ er offen.