Ärger an der Alster: Unser Wohnviertel wird zur Falle!
Uhlenhorst –
Gefangen im eigenen Viertel! Im neuen barrierefreien Wohnviertel in Hamburg in der Nähe der Finkenau fühlt sich Rollstuhlfahrerin Cornelia Rump ziemlich wohl. Doch eines stört sie gewaltig: Sobald sie das neugestaltete Viertel verlässt, reihen sich unebene Wege an unüberquerbare Straßen. Am Durchgang zur U-Bahn-Station Mundsburg direkt an der Finkenau bleibt sie mit ihrem Rollstuhl regelmäßig stecken.
Auf dem Gebiet der ehemaligen Klinik Finkenau ist ein neues barrierefreies Wohnviertel entstanden. „Da dachte man eigentlich, dass es dann drum herum auch geht“, sagt Cornelia Rump. Doch leider ist das nicht der Fall.
Innerhalb des Wohnviertels gibt es allerdings weder Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte noch öffentliche Verkehrsmittel. Cornelia Rump bleibt also nur der Weg in Richtung Hamburger Meile. „Die Wege sind allgemein sanierungsbedürftig“, sagt sie. Teilweise müsse sie mit ihrem Rollstuhl sogar auf die Straße ausweichen.
Hamburger Rollstuhlfahrerin bleibt in Straßenrille hängen
Auch das ansässige Pflegeheim sei betroffen. Des Öfteren habe sie bereits Bewohner mit Rollatoren oder Rollstühlen gesehen, die an genau der gleichen Stelle feststeckten. Am Durchgang zur U-Bahn-Station Mundsburg gibt es zwar eine Absenkung des Bordsteins, allerdings auch eine tiefe Rille zwischen Straße und Gehweg.
Bereits im November hatte Cornelia Rump das Problem über den Melde-Michel weitergeleitet. Bisher gab es noch keine Reaktion. Auch in der Bezirksversammlung wurde das Thema bereits besprochen. Zusammen mit dem CDU-Abgeordneten Gunther Herwig besichtigte Cornelia Rump die Gefahrenstelle für Rollstuhlfahrer.
Auf MOPO-Nachfrage teilte das Bezirksamt Nord mit, dass der Fall bekannt sei. Das Bezirksamt sei sich bewusst, dass es für Rollstuhlfahrer im Straßenverkehr nicht immer einfach ist, teilte ein Sprecher mit.
Hamburg: Regelungen für Straßenzustände sind nicht rollstuhlgerecht
„Bei der als Verbindungsweg für den Fuß- und Radverkehr wahrgenommenen Trasse entlang der U-Bahn zwischen Lerchenfeld und Finkenau handelt es sich ausdrücklich um eine private Fläche mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten“, so der Bezirksamtssprecher.
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Generell hätten sogenannte ‚Überfahrten‘, die Rille zwischen Bordstein und Straße, eine Höhe von drei Zentimetern, das gleiche gilt für Fußgängerüberquerungen. Dieser Abstand sein nötig, um das Abfließen des Regenwassers zu gewährleisten, so der Bezirksamtssprecher.
Bezirksamt Nord wird problematische Stelle weiter im Blick behalten
„Das Bezirksamt hat die konkrete Stelle weiter im Blick“, sagt er. Möglicherweise ließe sich im Rahmen einer Erneuerung des Wasserlaufes die Situation etwas entschärfen.
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Fazit: Das Bezirksamt ist sich darüber im Klaren, dass die geltenden Regelungen für den Zustand von Straßen und Gehwegen für Rollstuhlfahrer in Hamburg teilweise nicht optimal sind. Leider bringt diese Erkenntnisse Frau Rump auch nicht leichter über die unpässlichen Stellen im Straßenverkehr.