Ärger an Hamburger Schulen: Eltern aufgebracht: Leistungsdruck auf Sechstklässler
Homeschooling, digitale Klassenräume, Lernen unter Pandemie-Bedingungen – viele Schülerinnen und Schüler sind überfordert mit der momentanen Situation. Hinzu kommt, dass aktuell besonders Sechstklässler an den Gymnasien unter enormem Leistungsdruck stehen.
Im sechsten Schuljahr entscheidet sich, ob ein Kind auf dieser Schulform richtig aufgehoben ist. Stimmen die Leistungen nicht, muss das Gymnasium verlassen werden. Doch jede Schule prüft die Leistungen unterschiedlich.
Hamburger Schulen agieren unterschiedlich
Das Gymnasium Hochrad im Hamburger Stadtteil Othmarschen schreibt lediglich in den vier Hauptfächern Deutsch, Mathe, Englisch sowie einer weiteren Fremdsprache jeweils eine Arbeit, wie die Schule der MOPO bestätigt. Das Gymnasium Christianeum in Othmarschen wiederum schreibt insgesamt acht Arbeiten in Haupt- plus Nebenfächern. Die Schüler werden unterschiedlich gefordert. Eine einheitliche Regelung gibt es nicht.
„Über die Anzahl der nötigen Klausuren entscheidet die Schule selbst“, so Peter Albrecht, Pressesprecher der Schulbehörde zur MOPO. Die Schule könne demnach die Anzahl der Arbeiten reduzieren, wenn andere Formen der Leistungsrückmeldung vorliegen, die für die Notenbildung herangezogen werden können.
Hamburg: Homeschooling und Präsenzunterricht
„Die Schüler stehen unter einem enormen Druck. Innerhalb eines Monats muss mein Sohn acht Arbeiten schreiben, die über seine Zukunft entscheiden sollen“, so die aufgebrachte Mutter eines Sechstklässlers im Gespräch mit der MOPO. „Wenn er einen schlechten Tag hat, muss er die Schule womöglich verlassen“, so die Mutter.
Außerdem wirke sich der wöchentliche Wechsel von Homeschooling in Präsenzunterricht negativ auf die mündliche Note eines Schülers aus. „In einer Woche muss mein Sohn dem Lehrer beweisen, dass er etwas auf dem Kasten hat und in der nächsten Woche sitzt er schon wieder im Homeschooling und muss sich das meiste selbst beibringen“, sagt die Mutter. Die Zeugnisnoten allein von den Arbeiten und der mündlichen Mitarbeit aus dem Corona-Schuljahr abhängig zu machen, halte sie für falsch.